Sony Group Corporation bestätigte im Mai 2025 die Ergebnisse für das fiskalische vierte Quartal 2024 und gab dabei wichtige strategische Entscheidungen bekannt, die die Ausrichtung des Unternehmens in den kommenden Jahren prägen werden. Trotz eines merklichen Umsatzrückgangs konnte Sony den Gewinn je Aktie über den Erwartungen der Analysten erzielen. Zudem kündigte das Unternehmen eine Teil-Ausgliederung seiner Finanzsparte sowie ein Aktienrückkaufprogramm an. Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2025 ist von Vorsicht geprägt, vor allem wegen wachsender Handelszölle und geopolitischer Unsicherheiten. Im vierten Quartal 2024 sank der konsolidierte Umsatz von Sony im Jahresvergleich um 24 Prozent auf 2,63 Billionen japanische Yen (etwa 17,24 Milliarden US-Dollar).
Diese Zahl blieb hinter den Erwartungen der Analysten zurück, die mit einem Umsatz von 20,4 Milliarden US-Dollar gerechnet hatten. Allerdings konnte der Gewinn je Aktie (EPS) mit 32,63 Yen (circa 21 US-Cents) die Schätzungen übertreffen, die bei 12 Cents lagen. Die einzelnen Geschäftsbereiche zeigten unterschiedliche Entwicklungen: Im Segment Game & Network Services (G&NS), maßgeblich durch die PlayStation-Produkte geprägt, sank der Umsatz um 4,2 Prozent auf etwa 1,05 Billionen Yen. Der operative Gewinn ging um 12,5 Prozent auf 92,7 Milliarden Yen zurück. Die Spielkonsole PlayStation 5 verkauft sich schwächer als im Vorjahr und Vorquartal, Sony verkaufte 2,8 Millionen PS5 in diesem Quartal im Vergleich zu 4,5 Millionen Einheiten im gleichen Zeitraum des Vorjahres sowie 9,5 Millionen im vorherigen Quartal.
Im Gegensatz dazu verzeichnete die Musiksparte ein Umsatzwachstum von 9,5 Prozent auf 470,7 Milliarden Yen. Auch die operative Ertragskraft der Musikdivision stieg stark um 17,4 Prozent auf 83,6 Milliarden Yen. Die Pictures-Sparte, zuständig für Film- und Fernsehinhalte, profitierte ebenfalls und konnte ihre Umsätze um 1,9 Prozent auf 414,6 Milliarden Yen steigern, während sich der operative Gewinn um beeindruckende 74,3 Prozent auf 53,5 Milliarden Yen erhöhte. Das Segment Entertainment, Technology & Services (ET&S) litt unter einem Rückgang des Umsatzes um 9,1 Prozent auf 484,1 Milliarden Yen. Zudem verschlechterte sich der operative Verlust, der sich auf 20,4 Milliarden Yen ausweitete – gegenüber einem Verlust von 6,4 Milliarden Yen ein Jahr zuvor.
Imaging & Sensing Solutions (I&SS) hingegen blieb stabil. Das Umsatzwachstum lag bei 2,6 Prozent mit 409 Milliarden Yen und der operative Gewinn stagnierte bei 34,5 Milliarden Yen. Herausragend negativ schnitt die Financial Services-Sparte ab, die einen Umsatzverlust von 172,4 Milliarden Yen erlitt und damit einen operativen Verlust von 11,6 Milliarden Yen verzeichnete. Als Reaktion auf diese Entwicklung plant Sony eine Teil-Ausgliederung dieses Geschäftsbereichs. Die Sony Financial Group, die als 100-prozentige Tochter den Bereich betreibt, wird voraussichtlich im Oktober 2025 ausgegliedert und künftig separat geführt.
Bereits ab dem ersten Quartal 2025 wird die Financial Services-Sparte als „eingestellte Geschäftstätigkeit“ klassifiziert. Diese Maßnahme ist Teil der Strategie, das Portfolio zu optimieren und sich stärker auf die Kernbereiche zu konzentrieren. Die finanziellen Kennzahlen zeigen insgesamt eine gemischte Bilanz: Das konsolidierte operative Ergebnis sank um 11,2 Prozent auf 203,6 Milliarden Yen, während der Nettogewinn um 8,7 Prozent auf 197,7 Milliarden Yen stieg. Trotz Umsatzrückgang und operativen Herausforderungen in einigen Segmenten zeigt Sony damit eine robuste Profitabilität. Im Bereich des Cash-Managements hat Sony mit einem Bestand von 2,98 Billionen Yen an liquiden Mitteln zum Quartalsende eine solide Liquiditätsbasis.
Das Board genehmigte zudem ein umfangreiches Aktienrückkaufprogramm, das bis zu 100 Millionen Aktien im Wert von maximal 250 Milliarden Yen umfasst. Dieses Programm läuft vom 15. Mai 2025 bis zum 14. Mai 2026. Der Aktienrückkauf soll den Wert für Aktionäre steigern und das Vertrauen in die künftige Entwicklung der Gesellschaft stärken.
Ein weiterer bedeutender Schritt war im April 2025 die Preiserhöhung der PlayStation 5 um rund 25 Prozent in ausgewählten Regionen, darunter Europa, Mittlerer Osten, Afrika, Australien und Neuseeland. Hintergrund dieser Entscheidung sind vor allem hohe Inflationsraten und stark schwankende Wechselkurse, die die Produktionskosten in die Höhe treiben. Diese Maßnahme zeigt einerseits die Herausforderungen, denen globale Technologieunternehmen aktuell ausgesetzt sind, andererseits aber auch die Zahlungsbereitschaft der Kunden für etablierte Gaming-Produkte. Sony geht für das Fiskaljahr 2025 von einem Gesamtumsatz von 11,7 Billionen Yen (ca. 81,82 Milliarden US-Dollar) aus.
Diese Prognose liegt deutlich unter dem Analystenkonsens von 13,34 Billionen Yen. Das Unternehmen erwartet ein operatives Ergebnis vor Zöllen in Höhe von 1,38 Billionen Yen, das nach Berücksichtigung der erwarteten Handelszölle auf 1,28 Billionen Yen sinkt. Die negative Auswirkung von internationalen Handelsbarrieren und Zöllen bleibt damit ein zentraler Unsicherheitsfaktor für die zukünftige Geschäftsentwicklung. Die globale Wirtschaftsumfeld ist geprägt von steigenden Handelszöllen, volatilem Marktumfeld und geopolitischen Spannungen, die sich in Währungsschwankungen und Rohstoffpreisentwicklungen widerspiegeln. Sony zeigt sich vorsichtig in der Prognose, insbesondere wegen möglicher zusätzlicher Kosten durch Handelshemmnisse.
Die Preiserhöhungen, die bereits im Bereich PlayStation vorgenommen wurden, könnten sich künftig auch auf andere Produktlinien ausweiten. Trotz der Herausforderungen bleibt Sony innovativ und engagiert sich in verschiedenen Zukunftstechnologien. Die nicht näher ausgeführte Überlegung eines möglichen Spin-offs im Halbleitersegment weckt Spekulationen über weitere strategische Neuausrichtungen, um Wachstumstreiber und Margen zu stärken. Zusammenfassend steht Sony an einem Wendepunkt. Das Unternehmen reagiert auf ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld mit strategischen Maßnahmen wie der Ausgliederung der Finanzsparte und einem breit angelegten Aktienrückkaufprogramm.
Die Verminderung des Umsatzes im Gaming-Sektor wird durch Erfolge bei Musik und Film teilweise kompensiert. Die vorsichtige Prognose für das kommende Geschäftsjahr betont den Einfluss externer Faktoren, insbesondere Handelszölle, auf das operative Geschäft. Mit einer soliden Liquiditätsbasis, innovativen Produktstrategien und einem gestrafften Portfolio versucht Sony, sich langfristig im globalen Markt zu behaupten und seinen Aktionären nachhaltigen Wert zu bieten.