Inmitten weltweiter wirtschaftlicher Herausforderungen und steigender Inflationsängste rückt Bitcoin erneut in den Fokus von Investoren und Finanzexperten. Larry Fink, CEO des weltweit größten Vermögensverwalters BlackRock, hat eine bemerkenswerte Prognose abgegeben: Bitcoin könnte einen Wert von bis zu 700.000 US-Dollar erreichen, wenn wirtschaftliche und politische Unsicherheiten weiter zunehmen. Diese Einschätzung zeigt nicht nur die wachsende Rolle der Kryptowährung in der globalen Finanzlandschaft, sondern auch die zunehmende Akzeptanz bei institutionellen Anlegern und Großinvestoren. Larry Fink äußerte seine Meinung im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in Davos, einem jährlich stattfindenden Treffpunkt führender Wirtschaftsvertreter, Politiker und Vordenker.
Dort betonte er, dass kleine Allokationen von nur zwei bis fünf Prozent des Anlageportfolios durch Staatsfonds und institutionelle Investoren die Nachfrage nach Bitcoin signifikant ansteigen lassen könnten. Dies hätte zur Folge, dass der Preis der Kryptowährung in bisher ungeahnte Höhen steigen könnte. Dabei stellte Fink klar, dass er Bitcoin nicht uneingeschränkt empfiehlt, sondern vielmehr das Potenzial und die strategische Bedeutung in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten hervorhebt. Die jüngsten Marktbewegungen zeigen, dass Bitcoin trotz seiner Volatilität weiterhin das Interesse der Anleger auf sich zieht. Nachdem der Kurs Anfang 2025 einen Höchststand von rund 109.
000 US-Dollar erreichte, fiel der Wert kurzzeitig auf etwa 103.780 US-Dollar, was jedoch keinen nachhaltigen Einbruch darstellt. Vielmehr demonstriert diese Schwankung die typische Kursdynamik einer noch relativ jungen und sich stetig entwickelnden Anlageklasse. Gleichzeitig hat BlackRock seine Bitcoin-Position in letzter Zeit deutlich ausgeweitet. Der hauseigene iShares Bitcoin Trust verwaltet mittlerweile mehr als eine halbe Million Bitcoin, was einem Wert von etwa 58,5 Milliarden US-Dollar entspricht.
Zudem tätigte BlackRock kürzlich einen Kauf von Bitcoin im Wert von 600 Millionen US-Dollar, womit das Unternehmen seine Überzeugung von den langfristigen Chancen der Kryptowährung unterstreicht. Ein wesentlicher Treiber für das wachsende Interesse an Bitcoin sind anhaltende Inflationssorgen. Obwohl der offizielle Verbraucherpreisindex (CPI) für das Jahr 2024 eine jährliche Inflation von 3,2 Prozent ausweist – ein Wert, der leicht unter den Erwartungen lag – glauben viele Experten, dass die tatsächliche Inflationsrate höher sein könnte. Verschiedene Aktionärsanträge etwa bei großen Tech-Unternehmen wie Meta und Amazon haben darauf hingewiesen, dass die offiziellen Zahlen die realen Lebenshaltungskosten nur unzureichend abbilden und die Inflation tatsächlich deutlich stärker spürbar ist. Dieser Umstand bestärkt Anleger darin, Bitcoin als Hedge zu sehen – also als Vermögenswert, der Kaufkraftverlust durch Inflation zumindest teilweise abfedern kann.
Larry Fink äußerte sich speziell zu den monetären Rahmenbedingungen, welche seiner Meinung nach weiterhin Druck auf die Finanzmärkte ausüben. Hierbei verwies er auf das M2-Geldmengenwachstum, eine Kennzahl, die die Menge an im Umlauf befindlichem US-Dollar erfasst. Dieses Wachstum ist ein Indikator dafür, wie viel Geld in das Finanzsystem einfließt und steht in direktem Zusammenhang mit Inflationsrisiken. Trotz eines offiziellen Rückgangs der Inflationsrate weist das Geldmengen- und Kreditwachstum darauf hin, dass eventuell noch weitere Inflationserhöhungen anstehen könnten. Vor diesem Hintergrund gewinnt Bitcoin als nicht an Inflation gebundenes Gut an Attraktivität.
Neben fundamentalen Faktoren sind auch technische Indikatoren von Bedeutung. Zusätzliche Daten aus TradingView zeigen, dass die Preismomentum-Indikatoren wie der Relative Strength Index (RSI) und der Moving Average Convergence Divergence (MACD) für Bitcoin derzeit auf eine starke Marktposition hindeuten. Zwar könnten kurzfristige Korrekturen, etwa ein Rücksetzer auf die 100.000-Dollar-Marke, möglich sein, doch wirkt die Dynamik dennoch stabil und signalisiert weiteres Aufwärtspotenzial. Die Prognose von Larry Fink reiht sich dabei in eine Reihe von optimistischen Analystenschätzungen ein.
Tom Lee, ein bekannter Kryptomarktbeobachter, erwartet Bitcoin-Kurse von bis zu 250.000 US-Dollar bis Ende 2025. Finks deutlich höheres Kursziel von 700.000 US-Dollar zeigt hingegen eine noch deutlich stärkere Überzeugung, dass Bitcoin mehr als ein spekulatives Investment ist, sondern ein Schutzschild gegen wirtschaftliche Unsicherheit bleiben wird. Ergänzend zum institutionellen Interesse wird die politische Komponente in den USA zunehmend diskutiert.
Die derzeitige US-Regierung unter Präsident Donald Trump zeigt eine grundsätzlich positive Haltung gegenüber Kryptowährungen, auch wenn bislang keine konkreten Gesetzesentwürfe oder Richtlinien vorgelegt wurden. Diese pro-Krypto-Position könnte das regulatorische Umfeld verbessern und die Akzeptanz von Bitcoin weiter fördern. Für viele Investoren ist daher die politische Komponente ein Faktor, der das Vertrauen in die Kryptowährung zusätzlich stärkt. Die steigende Akzeptanz von Bitcoin bei großen Vermögensverwaltern wie BlackRock sowie das Interesse von Staatsfonds und institutionellen Anlegern markieren eine signifikante Entwicklung im Finanzsektor. Bitcoin wandelt sich zunehmend von einem Nischenprodukt zu einem relevanten Bestandteil diversifizierter Anlageportfolios.
Anleger suchen angesichts volatiler Finanzmärkte, geopolitischer Spannungen und steigender Inflation nach Vermögenswerten, die Unabhängigkeit von traditionellen Märkten bieten. Bitcoin, mit seiner begrenzten Gesamtmenge von 21 Millionen Münzen, wird hierbei als digitales Gold betrachtet – ein wertbeständiges Asset mit begrenztem Angebot und hoher fungibler Liquidität. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Einschätzung von Larry Fink ein deutlicher Indikator für das gestiegene Vertrauen in Bitcoin ist. Sollte die wirtschaftliche Unsicherheit anhalten und die Inflation weiterhin eine Rolle spielen, könnten Bitcoin-Preise tatsächlich in Regionen vordringen, die bis vor wenigen Jahren als unrealistisch galten. Die Kombination aus institutionellem Interesse, technischer Stärke und politischer Unterstützung spricht eine klare Sprache: Bitcoin ist auf dem Weg, eine zunehmend bedeutende Rolle in der globalen Finanzwelt einzunehmen.
Für Investoren bedeutet dies, dass ein bewusstes und gut informertes Engagement in Bitcoin nicht nur als Spekulation, sondern auch als strategische Absicherung verstanden werden kann.