Die Apple Worldwide Developers Conference, besser bekannt als WWDC, ist jedes Jahr ein festes Highlight für Entwickler, Designer und Technikenthusiasten aus aller Welt. Die WWDC 2025 verspricht erneut bahnbrechende Innovationen und spannende Einblicke in die Zukunft von Apples Ökosystem. Während das Event traditionell mit der Keynote startet, stehen im Anschluss über 100 Sessions bereit, die tief in die technischen Neuerungen eintauchen. Um den Überblick zu behalten und den größtmöglichen Nutzen aus der WWDC zu ziehen, ist eine strukturierte und gut durchdachte Herangehensweise sinnvoll. Dieser Leitfaden hilft dabei, die wichtigsten Themen und Sessions zu verstehen und die besten Strategien zu finden, um das umfangreiche Material zu verarbeiten.
Die beiden zentralen Themen der WWDC 2025 sind das Liquid Glass Design und Apple Intelligence – zwei Pfeiler, die die kommenden Jahre maßgeblich prägen werden. Ein idealer Einstieg ist die Plattform State of the Union (SOTU), die eine komprimierte Zusammenfassung aller Neuerungen bietet. In aller Ruhe und ohne Druck kann so die Grundlage gelegt werden, um den Fokus auf die für den eigenen Beruf oder persönliche Interessen relevanten Aspekte zu legen. Die Vielfalt und Tiefe der Sessions ist beeindruckend. Viele Videos sind eher kurz gehalten, meist zwischen zehn und zwanzig Minuten, und verzichten bewusst auf unnötige Füllungen.
Apple-Ingenieure legen Wert darauf, direkt auf den Punkt zu kommen, was das Lernen effizient gestaltet. Für das Anschauen der Sitzungen empfiehlt sich die Apple Developer App, die sowohl auf macOS als auch iOS zur Verfügung steht. Diese ermöglicht neben der üblichen Video-Wiedergabe auch eine variable Geschwindigkeit von 0,5x bis 2x, unterstützt das Kopieren von Beispielcode und bietet Transkripte sowie Zusammenfassungen einiger Videos. Für diejenigen, die lieber auf YouTube zugreifen, sind viele Sessions auch dort verfügbar. Swift, Apples Programmiersprache Nummer eins, erhält mit Version 6.
2 zahlreiche Updates, die besonders auf die Herausforderungen der Swift Concurrency eingehen. Die neue Version verspricht unter anderem eine bessere Handhabung von asynchronem Code durch Features wie die Standardisierung auf einen Single-Thread-Modus sowie ein opt-in-System für Main-Actor-Isolation. Weitere Verbesserungen betreffen effizientere Build-Prozesse, neue Datentypen wie InlineArray und Span sowie erweiterte Diagnosemöglichkeiten durch feinere Kontrolle der Compiler-Warnungen. Besonders hervorzuheben ist die Einführung des neuen Observation-Typs, der das Nachverfolgen von Zustandsänderungen erleichtert. Für Entwickler, die ihre Apps im SwiftUI-Framework gestalten, gibt es mit der WWDC neue Werkzeuge und APIs, welche die Umsetzung des Liquid Glass Designs unterstützen.
Dieses Design zeichnet sich durch seine transparente, leicht verschwommene Glas-Optik aus, die eine moderne und edle Erscheinung verleiht. Damit können Toolbars, Sidebars und Tab Bars scheinbar über dem Inhalt schweben, was der Benutzeroberfläche mehr Tiefe und Dynamik verleiht. Neue APIs wie der Toolbar Spacer, GlassEffectContainer und die Unterstützung für 3D-Charts eröffnen noch vielfältigere Gestaltungsmöglichkeiten. Besonders die Integration von WebViews und Rich-Text-Editoren im SwiftUI-Kontext bietet innovative Chancen, um anspruchsvolle Anwendungen mit nativer Performance zu bauen. Der UIKit-Framework wird ebenfalls weiter gepflegt und fit für die Zukunft gemacht.
Auch hier gibt es Anpassungen an das Liquid Glass Design sowie Verbesserungen in der Menü- und Toolbar-Gestaltung, die besonders auf iPadOS relevant sind. Das iPadOS profitiert zudem von macOS-ähnlichen Fenstersystemen und Menüleisten, die das Arbeiten auf dem Tablet nochmals produktiver und flexibler gestalten. Entwickler sollten spätestens jetzt auf die Nutzung des UIScene-Lebenszyklus setzen, da dieser in der nächsten großen Betriebssystemversion zur Pflicht wird. Die AppKit-Welt auf macOS erfährt ebenfalls ein Update, das das Liquid Glass Design integriert. Neue Layout-Möglichkeiten und größere Control-Größen verbessern das Nutzererleben, außerdem unterstützten die neuen Icons und Symboloptionen eine modernere und einheitliche Gestaltung.
watchOS 26 bringt frische Toolbar- und Control-Stile mit sich und macht Widgets noch flexibler und konfigurierbarer – eine wichtige Entwicklung für Nutzer der Apple Watch, die immer mehr Informationen schnell und bequem abrufen möchten. Für die Entwickler-Community besonders spannend sind die Updates bei den Developer Tools, namentlich Xcode 26. Diese Version ist nicht nur schlanker geworden, sie bietet auch eine Reihe an modernen Features, wie etwa eine ChatGPT-gestützte Coding Assistance, die das Programmieren erleichtert und beschleunigt. Auch der Debugger wurde verbessert und folgt nun Asynchronen Tasks, was das Testen und Beheben von Fehlern gerade bei komplexen Anwendungen deutlich vereinfacht. Mit dem neuen Icon Composer wird die Erstellung von App-Icons für alle Apple-Plattformen in einem Workflow möglich – ein echter Gewinn für Designer und Entwickler gleichermaßen.
Die Optimierungsmöglichkeiten durch Instruments wurden ebenso ausgebaut. Neue Profile helfen beispielsweise, den Energieverbrauch der Apps besser zu analysieren und CPU-Engpässe zu erkennen. Besonders für SwiftUI gibt es einen neuen Performance-Instrument, der Abhängigkeiten und Ursachen für unnötige View-Updates sichtbar macht. Für Entwickler, die großen Wert auf Internationalisierung legen, sind die neuen Features zur Lokalisierung mit Xcode sehr hilfreich. Automatisch generierte Kommentare, vereinfachte String-Kataloge und die Möglichkeit, Strings in Symbole umzuwandeln, machen die Mehrsprachigkeit von Apps effizienter und sicherer.
Im Bereich Machine Learning und Apple Intelligence setzt Apple den Fokus auf Privacy und On-Device-Computing. Die neue Foundation Models API erlaubt den Zugriff auf ein großes, on-device laufendes Sprachmodell, das komplett offline arbeitet und dabei die Privatsphäre der Nutzer wahrt. Auch wenn es nicht für komplexe Weltwissen-Aufgaben gedacht ist, eröffnet es zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten in nativen Apps. Ergänzt wird dies durch innovative Trainingsansätze direkt auf dem Gerät sowie die Integration von grafischen und sprachlichen Frameworks. VisionOS, Apples Betriebssystem für Spatial Computing, erhält bedeutende Updates in SwiftUI 3D Layouts, RealityKit und neuartigen Gestensteuerungen.
Die Zusammenarbeit zwischen SwiftUI und RealityKit wird durch gemeinsame Observable Entities und einheitliche Koordinatensysteme vereinfacht. Neue Handverfolgungs- und Controller-Unterstützungen, wie für Sony VR2 und Logitech Muse, machen das Erlebnis noch immersiver. Anwendungen können mit erweiterten Videoerlebnissen aufwarten, einschließlich Unterstützung für 180-Grad, 360-Grad und Wide Field of View Videoformate. Daneben gibt es umfangreiche Neuerungen bei den App-Intents und der Integration von Siri, Spotlight und Shortcuts. Entwickler können Interaktionen, die in den Apps stattfinden, besser sichtbar und nutzbar machen und sogar Undo-Funktionen implementieren.
Wallet, Apple Pay und StoreKit bieten neue Features, die nahtlose Nutzererlebnisse im Bereich Bezahlung und Ticketing unterstützen. Beispielhaft sind hier dynamische Apple Pay Buttons oder mehrere Eventtickets auf einem Pass zu nennen. Die App Store Connect Plattform bringt zudem praktische Neuerungen wie eine umfangreichere Metadaten-Verwaltung durch Apple’s LLMs und neue APIs für Feedback und Uploads. Sicherheit und Datenschutz bleiben Apples wichtige Säulen. Neue Passkey-Funktionalitäten stärken den Schutz von Anmeldedaten, während das PermissionKit Kindern mehr Schutz bietet.
Das Thema Quantenkryptographie wird ebenfalls berücksichtigt, mit neuen Algorithmen, die vor zukünftigen Angriffen schützen sollen. Im Bereich Maps und Location gibt es mit dem GeoToolbox Framework eine moderne Methode, um umfangreiche Ortsdaten abzurufen und zu verarbeiten. Dies ersetzt zunehmend Core Location Komponenten. Für Gesundheits- und Fitness-Apps eröffnen sich dank neuer HealthKit APIs zur Medikamentenverwaltung und Workout-Trackings viele neue Möglichkeiten. Die Audio- und Videoentwicklung profitiert von maschinellem Lernen, mit neuen Effekten und Cinematic Video API.
Safari und WebKit erleben Fortschritte in der Darstellung moderner CSS-Animationen und Web-Push-Mechanismen. Das Thema Barrierefreiheit wird vermehrt in den Fokus gerückt. Apple stellt Werkzeuge zur Verfügung, die es ermöglichen, Apps besser inklusive zu gestalten. Die Assistive Access Scene und detaillierte Accessibility Nutrition Labels unterstützen Entwickler bei der Umsetzung. Die WWDC 2025 zeigt klar, dass Apple die Verzahnung zwischen Design, Entwicklung und Intelligenz massiv vorantreibt.