Analyse des Kryptomarkts

Nacha-Studie zeigt: 80 % der Banken lehnen Kunden ab, die Kryptowährungen verarbeiten

Analyse des Kryptomarkts
Nacha: 80% of banks would reject clients if they processed cryptocurrency

Eine aktuelle Untersuchung von Nacha offenbart die zögerliche Haltung vieler Banken gegenüber Kryptowährungen. Trotz wachsendem Interesse an digitalen Assets zeigen sich Finanzinstitute überwiegend zurückhaltend, wenn es um die Aufnahme von Kunden geht, die im Krypto-Bereich tätig sind.

Die Integration von Kryptowährungen in den traditionellen Finanzsektor bleibt ein Thema von großer Bedeutung und gleichzeitig eine Herausforderung für Banken weltweit. Eine aktuelle Umfrage von Nacha, der Payments Innovation Alliance, offenbart, dass rund 80 Prozent der befragten Banken Kunden ablehnen würden, die Kryptowährungen verarbeiten. Dieses Ergebnis steht sinnbildlich für die ambivalente Einstellung, die viele Finanzinstitute gegenüber digitalen Währungen einnehmen und verdeutlicht die bestehenden Hindernisse bei der breiteren Akzeptanz von Kryptowährungen im Bankwesen. Die Nacha-Umfrage umfasste 63 Personen, die in Banken im Bereich Zahlungsverkehr tätig sind. Das Resultat zeigt, dass trotz einer moderaten Kenntnisseinschätzung im Bereich Kryptowährungen – die Selbsteinschätzung lag im Durchschnitt bei fünf von zehn Punkten – etwa 90 Prozent der befragten Organisationen auf irgendeine Weise mit Kryptowährungen oder geschlossenen digitalen Zahlungssystemen zusammenarbeiten.

Dieses scheinbare Paradox aus Interesse einerseits und Vorsicht andererseits verweist auf die komplexen Anforderungen und Risiken, die mit der Abwicklung von Krypto-Transaktionen verbunden sind. Ein entscheidender Faktor für die ablehnende Haltung vieler Banken gegenüber Kunden im Krypto-Bereich ist das mangelnde Verständnis und die fehlende technische Kompetenz im Umgang mit digitalen Assets. Die aktuelle Praxis zur Identifikation und Überwachung von Krypto-Aktivitäten erfolgt vielfach noch manuell und ist daher fehleranfällig und ineffizient. Diese begrenzte Kontrollfähigkeit wird in Verbindung mit regulatorischer Unsicherheit und der Angst vor Geldwäsche sowie sonstigen betrügerischen Aktivitäten besonders kritisch gesehen. Sharon Hallmark, Direktorin für Zahlungsausbildung bei Epcor, betonte in der Nacha-Veranstaltung, dass Banken gerade in Bezug auf das Kundenmanagement bei Kryptowährungen äußerst vorsichtig agieren.

Die Verunsicherung unter den Entscheidern in den Finanzinstituten beruht auf fehlenden Leitlinien im regulatorischen Rahmen sowie auf tiefgreifenden Bedenken gegenüber der potenziellen Nutzung von Kryptowährungen für anonyme Transaktionen. Auf Seiten der Regulierung sind mehrere Gesetzesentwürfe in den USA von großer Relevanz, darunter das Financial Innovation and Technology for the 21st Century Act (FIT 21), der Stablecoin Act sowie der Responsible Financial Innovation Act (RFIA). Diese Initiativen zielen darauf ab, einerseits Innovationen zu fördern und andererseits den Schutz der Verbraucher und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sicherzustellen. Für Banken bedeutet das, dass eine enge Beobachtung der regulatorischen Entwicklung unerlässlich ist, um in diesem dynamischen Umfeld handlungsfähig zu bleiben. James Maimone, Senior Vice President bei Citizens Financial Group, weist darauf hin, dass die Zahlung mit Kryptowährungen komplexer ist, als es auf den ersten Blick erscheint.

Die Umwandlung von digitalen Währungen in Fiatgeld, das Verständnis von Wechselkurseffekten und die regulatorischen Rahmenbedingungen stellen Banken vor große Herausforderungen. Für ihn sollte der Fokus langfristig eher auf schnellen, global vernetzten Zahlungsoptionen liegen, die Transparenz und Sicherheit gewährleisten – und nicht auf einem System, das Anonymität begünstigt. Mark Dixon von Nacha Consulting Services sieht das Potenzial der Blockchain-Technologie insbesondere in der Transparenz und Nachverfolgbarkeit von Transaktionen, obwohl diese oft als anonym wahrgenommen werden. Durch die Speicherung aller Transaktionsdaten in einem unveränderlichen, digitalen Ledger ist eine bessere Kontrolle möglich, was letztlich auch Compliance-Anforderungen unterstützt. Trotz der technologischen Vorteile gibt es aktuell nur wenig Begeisterung für eine Einführung eines digitalen Zentralbankgeldes (CBDC) in den USA.

Ein weiterer Diskussionspunkt war die Rolle von Kryptowährungen bei der Förderung finanzieller Inklusion. Während Blockchain-Technologie theoretisch ermöglicht, Finanzdienstleistungen auch ohne traditionelle Banken anzubieten, sieht Maimone diese Chance kritisch. Menschen, die bewusst Bankdienstleistungen meiden, würden auch kaum Zugang zu einem staatlich unterstützten digitalen Währungsangebot finden. Zudem wäre die finanzielle Bildung die Grundvoraussetzung, um digitale Zahlungsmittel sinnvoll zu nutzen – eine Hürde, die aktuell noch nicht überwunden ist. Im Bereich Nutzerschnittstellen und -erfahrung wurde unterstrichen, dass ein besseres Design der Anwendungen und eine intensivere Bildungsarbeit notwendig sind, um breitere Akzeptanz zu erreichen.

Early Adopter in der Krypto-Welt sind von den technischen Barrieren und Komplexitäten oft noch überfordert. Ein verbessertes Nutzererlebnis kann dabei helfen, Bedenken abzubauen und Vertrauen bei Banken und Kunden aufzubauen. Aus Verbrauchersicht bestehen zudem Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und des Verbraucherschutzes. Der Verlust des Zugangs zu Wallets, oftmals durch vergessene Passwörter oder den Verlust von privaten Schlüsseln, stellt ein erhebliches Risiko dar. Zudem stellt sich die Frage, wie traditionelle Schutzmechanismen wie die Einlagensicherung oder Rückbuchungsmöglichkeiten im Kryptowährungs-Ökosystem abgebildet werden könnten.

Diese Risikofaktoren und Unsicherheiten erklären auch, warum viele Banken zögern, Kunden anzunehmen, die Kryptowährungen aktiv verarbeiten. Die Transaktion von NFTs oder anderen Krypto-Assets, die teilweise sehr hohe Werte erreichen, sei für das „klassische“ Bankkundensegment meist nicht von Interesse. Das Potenzial von Kryptowährungen zur Förderung nachhaltigen Wachstums und breiter Finanzbeteiligung scheint daher bislang ein Stück entfernt von der Realität vieler Finanzinstitute. Zusammenfassend zeigt die Nacha-Studie eine klare Diskrepanz zwischen dem zunehmenden Interesse an digitalen Assets in vielen Finanzinstituten und der tatsächlichen Umsetzung im Kundenmanagement. Banken stehen vor der Herausforderung, technische, regulatorische und aufsichtsrechtliche Anforderungen miteinander in Einklang zu bringen, um Kryptowährungen in ihre Geschäftsfelder zu integrieren.

Bildung, verbesserte Prozesse und innovative regulatorische Lösungen sind Schlüsselfaktoren für eine künftige Öffnung des Bankensektors gegenüber Kryptowährungen. Während technologische Innovationen wie Blockchain und Kryptowährungen das Potenzial haben, die Finanzwelt grundlegend zu verändern, verdeutlicht die Zurückhaltung vieler Banken die Notwendigkeit von mehr Transparenz, Bildung und rechtlicher Klarheit. Nur durch eine abgestimmte Zusammenarbeit von Regulierern, Finanzinstituten und Technologieanbietern kann das volle Potenzial dieser neuen digitalen Zahlungssysteme erschlossen werden.

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