Meta Platforms, der Mutterkonzern von Facebook und Instagram, steht mit seinem ersten Quartalsbericht 2025 im Fokus der Finanz- und Technologieszene. Das Unternehmen, das zu den sogenannten Magnificent Seven der Tech-Branche zählt, hat jüngst mit der Premiere seiner LlamaCon-Konferenz große Wellen geschlagen. Die Veranstaltung widmete sich ganz dem Thema der generativen künstlichen Intelligenz (KI), einem Bereich, in dem Meta sich ehrgeizige Ziele gesetzt hat. Die Ankündigung einer eigenständigen Meta AI-App und weiterer KI-Entwicklungen zeigen, dass Meta entschlossen ist, im wachsenden Wettbewerb mit Konkurrenten wie OpenAI und Google eine führende Rolle einzunehmen. Parallel dazu rückt die Veröffentlichung der Q1-Ergebnisse in den Mittelpunkt, welche entscheidende Hinweise auf die wirtschaftliche Lage des Konzerns geben und Investoren Orientierung bieten werden.
Eine genauere Betrachtung dieser Faktoren ist essenziell, um das Potenzial und die Herausforderungen für Meta im Jahr 2025 zu verstehen. Die Performance von Meta zu Beginn dieses Jahres war von einigen Unsicherheiten geprägt. Trotz positiver Impulse durch die neuen KI-Initiativen handelte die Aktie in der Frühphase des Tages erstmals leicht rückläufig, wobei auch die globale Handelspolitik für Unsicherheiten sorgt. Insbesondere die anhaltenden Spannungen und der Handelskonflikt zwischen den USA und China wirken sich negativ auf das Geschäft aus. Das betrifft Meta besonders, da ein erheblicher Teil der Werbeeinnahmen von chinesischen Onlinehändlern generiert wird.
Die jüngsten Zölle und unklare Handelssignale könnten das Wachstum im wichtigen Werbemarkt China bremsen und somit die Gesamteinnahmen beeinträchtigen. Der Einfluss der Handelszölle auf große Technologieunternehmen ist ein relevanter Faktor für Meta. Experten wie Eric Clark von der Rational Dynamic Brands Fund heben hervor, dass die Werbebranche stark mit dem allgemeinen Wirtschaftswachstum verknüpft ist. Die Unsicherheiten durch Zölle und Handelsstreitigkeiten könnten eine Wachstumsverlangsamung bewirken, die sich zumindest für die nächsten Quartale spürbar auswirken dürfte, sofern es keine entscheidenden Änderungen in der Handelspolitik gibt. Im Blickpunkt steht Chief Executive Mark Zuckerberg, dessen Management und Prognosen für Meta eine Schlüsselfunktion einnehmen.
Wie Zuckerberg die aktuelle Marktsituation einschätzt und welche Umsatzprognosen er für das Unternehmen abgibt, werden wesentliche Indikatoren sein, an denen sich Anleger orientieren. Die Umsatzprognose, insbesondere für das zweite Quartal, dürfte maßgeblich die Reaktion der Börse auf den Quartalsbericht bestimmen und damit die kurzfristige Kursentwicklung von Meta beeinflussen. Analysten sind relativ optimistisch hinsichtlich der erwarteten Q1-Ergebnisse. Es wird prognostiziert, dass Meta einen Gewinn von 5,23 US-Dollar pro Aktie erzielen wird, was einem Anstieg von rund 11 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Die Umsatzerlöse sollen auf 41,3 Milliarden US-Dollar steigen, ein Zuwachs von ungefähr 13 Prozent.
Eine Einschätzung von BofA Securities Analyst Justin Post bestätigt, dass die obere Spanne der Meta-Umsatzprognose von 41,8 Milliarden Dollar durchaus erreichbar ist. Dabei spielt der zeitliche Faktor des Handelsstreits eine wichtige Rolle. Die neuen Zölle wurden erst Anfang April bekannt gegeben, sodass deren Auswirkungen im ersten Quartal noch begrenzt blieben. Deshalb wird für das zweite Quartal eine stärkere Belastung erwartet, zumal Investitionen von chinesischen Werbekunden vermutlich zurückgehen werden. Diese Einschätzung wird durch die Analyse von Debra Aho Williamson von Sonata Insights untermauert, die für das erste Quartal ein solides Ergebnis erwartet, jedoch auf eine mögliche Eintrübung in Q2 hinweist.
Der Ausblick von Meta für das zweite Quartal ist daher besonders interessant. Konsensschätzungen legen nahe, dass Meta einen Umsatz von etwa 43,8 Milliarden US-Dollar anstreben wird, was einem Wachstum von zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Allerdings gehen Experten davon aus, dass Meta bei seiner Prognose vorsichtiger auftreten könnte und mit Erwartungen zwischen 40,5 und 44 Milliarden Dollar operieren wird. Die handeltreibenden Investoren und Analysten werden genau auf diese Zahlen achten, um den zukünftigen Kursverlauf der Aktie besser abschätzen zu können. Meta investiert weiterhin massiv in künstliche Intelligenz und die Entwicklung neuer Technologien.
Für das laufende Jahr plant das Unternehmen Ausgaben zwischen 60 und 65 Milliarden US-Dollar, wobei ein Großteil dieser Mittel in KI-getriebene Projekte fließen soll. Dies unterstreicht, wie essenziell dieser Bereich für Metas langfristige Wettbewerbsfähigkeit ist. Analysten erwarten zwar keine Einsparungen beim Kapitaleinsatz, sehen jedoch ein erhebliches Hebelpotential vor allem in dem Bereich Reality Labs. Dieser Geschäftsbereich konzentriert sich auf Metas Metaverse-Bemühungen, inklusive Hardware wie den VR-Headsets. Auch wenn Reality Labs 2024 Verluste verzeichnete – mit 20 Milliarden US-Dollar Ausgaben gegenüber nur 2 Milliarden Dollar Umsatz – sieht die Perspektive auf lange Sicht einen strategisch wichtigen Wachstumspfad.
Die neue Meta AI-App, die auf der LlamaCon vorgestellt wurde, könnte ein Gamechanger sein. Sie positioniert Meta als ernsthaften Herausforderer gegenüber OpenAI mit ChatGPT und Google mit dessen KI-Angeboten. Ein besonderes Feature der App ist die Integration von bereits bestehenden Meta-Konten wie Facebook und Instagram, wodurch Nutzer von ihren gespeicherten Daten profitieren und diese nahtlos in die KI-Anwendungen einfließen lassen können. Dieses enge Zusammenspiel von Nutzerbasis und KI-Technologie könnte eine herausragende Nutzererfahrung schaffen, die sich stark von Wettbewerbern abhebt. Ein weiterer Schritt, der Meta im KI-Markt voranbringen soll, ist die Einführung einer eigenen API für die Llama KI-Modelle.
Entwickler können so einfacher und direkter Metas KI-Algorithmen in ihre Produkte integrieren. Damit bezieht Meta sich von bisher üblichen Cloud-Anbietern wie Amazon Web Services oder Microsoft Azure zurück und bietet eine eigene Infrastruktur an. Dies markiert einen wichtigen monetären Meilenstein, da Meta damit erstmals Einnahmen direkt über seine eigene Plattform generieren kann. Analysten sehen in dieser Entwicklung einen bedeutenden Fortschritt für die Kommerzialisierung von Metas KI-Initiativen. Trotz der positiven Impulse bleibt der Aktienkurs von Meta volatil und von externen Faktoren beeinflusst.
Am Morgen des Berichtstags fiel die Aktie zunächst um mehr als zwei Prozent, erholte sich aber im Tagesverlauf und erreichte zuletzt wieder das 21-Tage-Durchschnittsniveau. Die Erholung wurde durch Hoffnungen auf eine Entspannung im Handelskonflikt unterstützt. Allerdings liegt der Aktienkurs nach wie vor unter seinem 50-Tage-Durchschnitt, was auf eine weiterhin zurückhaltende Marktstimmung verweist. Das Jahr 2025 begann für Meta mit einem Kursrückgang von ungefähr fünf Prozent. Zum Vergleich: 2023 legte die Aktie noch um beeindruckende 194 Prozent zu, und im Jahr davor waren es 65 Prozent.
Trotz dieses Rückgangs verfügt Meta über eine starke Bewertung bei der Investor's Business Daily Composite Rating, wo das Unternehmen mit 88 von maximal 99 Punkten einen soliden Wert vorweist. Diese Bewertung fasst verschiedene Wachstumskriterien und weitere Qualitätsfaktoren zusammen und zeigt, dass Meta weiterhin als attraktiver Wachstumswert eingestuft wird. Für Anleger, Beobachter und Marktexperten stehen die kommenden Tage ganz im Zeichen der Auswertung der Q1-Ergebnisse und der strategischen Weichenstellungen durch Meta. Die Kombination aus den jüngsten Fortschritten im Bereich der Künstlichen Intelligenz, den politischen Rahmenbedingungen und den Herausforderungen im globalen Handelsumfeld macht die Lage für den Tech-Giganten komplex aber auch voller Chancen. Um den langfristigen Erfolg sicherzustellen, wird es entscheidend sein, wie gut Meta es schafft, Innovation und Wachstum zu balancieren und gleichzeitig auf die globalen wirtschaftlichen Risiken zu reagieren.