In der heutigen Arbeitswelt wird oft empfohlen, mehrere Einnahmequellen aufzubauen, um finanziell unabhängig zu werden oder zumindest das Einkommen zu erhöhen. Insbesondere mit dem Aufkommen von Nebenjobs, sogenannten Side Gigs, und passiven Einkommensströmen scheint der Weg zu mehr Wohlstand über mehrere Jobs oder Projekte zu führen. Der bekannte Unternehmer und Bestsellerautor Grant Cardone verfolgt jedoch einen interessanten und in gewisser Weise simplifizierenden Ansatz, der durchaus zum Nachdenken anregt. Statt sich zu verzetteln, rät er, sich voll und ganz auf den aktuellen Job zu konzentrieren und dort so viel Einkommen wie möglich zu generieren – so viel, dass keine zweite Stelle nötig wird. Diese Philosophie stellt die Effizienz des eigenen Arbeitsplatzes und die direkte Einflussnahme auf die Unternehmensumsätze in den Mittelpunkt.
Was genau verbirgt sich hinter diesen Empfehlungen und wie lässt sich das Gelernte praktisch umsetzen? Grant Cardone hat drei zentrale Strategien identifiziert, die den Weg zu höchstmöglichem Einkommen im bestehenden Job ebnen können, ohne dass zusätzlicher Aufwand durch Nebenjobs entsteht. Zuerst ist es essenziell, sich als Arbeitnehmer aktiv in den Umsatzprozess des Unternehmens einzubringen. Unabhängig von der eigentlichen Tätigkeitsbeschreibung sollte das Ziel sein, so nah wie möglich am „Gold“ – also dem Geldfluss – zu sein. Das bedeutet, den eigenen Beitrag direkt oder indirekt auf die Umsatzgenerierung auszurichten. Ein Ingenieur oder Mitarbeiter in der Logistik sollte also nicht nur seine Standardaufgaben erledigen, sondern auch beachten, wie sein Job zusätzliche Kunden oder Verkäufe fördern kann.
Das kann beispielsweise durch innovative Ideen zur Prozessoptimierung geschehen, die den Vertrieb verbessern. Ebenso kann es bedeuten, selbst aktiv neue Kundenkontakte zu knüpfen oder bestehende Kundenbeziehungen auszubauen, sofern möglich. Das Ziel ist es, mit seiner Arbeit den Unternehmenserfolg und die Einnahmen messbar zu steigern. Dieser Gedanke wird dahingehend ergänzt, dass man nicht nur seinen Posten verteidigen, sondern proaktiv nach Mehrwert suchen muss. Ein Mitarbeiter, der aktiv zum Umsatz beiträgt, wird aus Sicht des Arbeitgebers wertvoller und hat bessere Chancen auf Gehaltserhöhungen oder Beförderungen.
Der zweite wichtige Punkt in Cardones Ansatz ist der bewusste Verzicht auf Nebenbeschäftigungen oder zusätzliche Einkommensquellen, die oft mit mehr Arbeitszeit einhergehen. Viele Menschen machen den Fehler, ihr Einkommen dadurch zu steigern, dass sie neben dem regulären Job noch Stunden „anhängen“. Nach Cardone führt dies allerdings vor allem dazu, dass die eigene Zeit knapp und das Leben stressiger wird – ohne wirklichen Sprung beim Einkommen. Stattdessen empfiehlt er, die vorhandene Zeit und Energie voll und ganz in das bestehende Arbeitsverhältnis zu investieren. So erhalten Angestellte die Möglichkeit, ihre Produktivität erheblich zu steigern und neue Einkommenspotenziale intern auszuschöpfen.
Diese Herangehensweise setzt voraus, dass Mitarbeiter nicht einfach nur ihre Pflicht erfüllen, sondern überlegen, wie sie klug und strategisch handeln können, um ihr Gehalt deutlich zu erhöhen, ohne die eigenen Kapazitäten durch zusätzliche Jobs zu überdehnen. Die Effizienz und Qualität der Arbeit im Hauptjob hat Vorrang vor der Quantität der eingesetzten Stunden. Der dritte Kernpunkt von Cardones Strategie liegt darin, das eigene Mindset und die Perspektiven auf Karriere und Einkommen grundlegend zu verändern. Für viele Menschen ist der Gedanke, reich zu werden, mit mehreren Einkommensquellen verbunden und wenig realistisch im Rahmen eines einzigen Jobs. Cardone bricht dieses Denkmuster auf, indem er betont, dass es primär darauf ankommt, innerhalb der bestehenden Position eine unschlagbare Leistung zu zeigen und die Mechanismen der direkten Einnahmegenerierung zu verstehen und zu nutzen.
Wer verstanden hat, wie die Einnahmen des Unternehmens erwirtschaftet werden und wie er selbst daran partizipieren kann, bekommt mehr Einfluss und kann dadurch sein eigenes Einkommen vergrößern. Es geht darum, nicht nur Ausführender zu sein, sondern aktiver Gestalter im Unternehmen zu werden, der seinen Wert durch Umsatzsteigerungen oder neue Kunden akzentuiert. Diese Veränderung im Denken ist oftmals der entscheidende Faktor, warum viele trotz harter Arbeit stagnieren oder sogar bei Nebenjobs trotz Mehrarbeit kaum vorankommen. Kombiniert man all diese Punkte, entsteht ein klarer Weg, der auf weniger Stress durch Mehrfachbeschäftigungen, dafür aber auf deutlich mehr Effektivität und Einfluss im aktuellen Job baut. Stärker am Kern des Unternehmens zu arbeiten bedeutet, das Einkommen zu maximieren und gleichzeitig die persönliche Lebensqualität zu erhalten oder sogar zu verbessern.
Wer sich fragt, wie genau er das umsetzen kann, sollte zunächst analysieren, in welchen Bereichen seines Unternehmens der Umsatz erzielt wird. Wie kann die eigene Rolle eine direkte oder indirekte Verbindung zur Gewinnsteigerung schaffen? Dabei ist Kreativität gefragt: Manchmal eröffnet eine kleine Initiative – wie das Aufzeigen neuer Kundengruppen oder das Vorschlagen effizienterer Prozesse – bedeutende Hebel. Auch Kommunikation spielt eine Rolle. Wer seine Pläne, Ideen oder Erfolge mit dem Vorgesetzten teilt und damitsichtbar macht, zeigt Engagement und erhöht die Chancen auf Gehaltsverhandlungen. Auf Dauer können so auch Beförderungen oder Prämien winken.
Ebenso wichtig ist ein stetiges Lernen und Weiterentwickeln. Wer das Geschäft und die Branche besser versteht als die meisten Kollegen, kann schneller Chancen erkennen und nutzen. Das bringt sowohl dem Unternehmen als auch dem Arbeitnehmer Vorteile. Parallel gilt es, den Fokus auf das Vermeiden von Zeitverlust bei Nebenjobs zu legen. Nebenbeschäftigungen sind oft mit unangenehmen Kompromissen verbunden, da sie Zeit und Energie binden, die man nicht mehr in den Hauptjob investieren kann.
Statt lokalisiert mit Zusatzjobs das Einkommen mühsam einzutreiben, ist es wesentlich erfolgversprechender, sich auf die eigene Stelle zu konzentrieren, dort die besten Ergebnisse abzuliefern und den eigenen Wert kontinuierlich auszubauen. Das alles verlangt allerdings ein Umdenken im Vergleich zum klassischen Bild vom Mitarbeiter, der allein seine Tätigkeit erledigt. Wer nach Cardones Sichtweise reich werden will, muss aktiv und mit vollem Einsatz an den finanziellen Erfolgen der Firma partizipieren. Das heißt nicht zwingend, dass jeder Mitarbeiter ein Verkäufer sein muss. Vielmehr sollten alle versuchen, in ihrer jeweiligen Funktion das Unternehmen nach vorne zu bringen und Kunden oder Umsatzströme direkt oder indirekt zu vergrößern.
Wenn der eigene Job diese Nähe nicht bietet, heißt es, kreativ Wege zu suchen, um den Einfluss auf die Umsatzgenerierung zu erhöhen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Grant Cardones Ansatz vor allem auf Fokussierung, Effizienz und aktives Engagement im aktuellen Job setzt. In einer Zeit, in der viele Menschen glauben, Multitasking und Nebentätigkeiten seien der Schlüssel zum Erfolg, liefert er mit seinen drei Strategien eine erfrischende Alternative: Rich werden gelingt auch durch Intensivierung der Arbeit und des Einflusses an der Haupteinnahmequelle. Wer sich traut, die eigene Tätigkeit nicht nur als reine Pflichterfüllung zu sehen, sondern als Chance, das Einkommen maßgeblich zu steigern, wird langfristig finanziell unabhängiger und vermeidet die Fallen von Dauerstress durch Nebenjobs. Zudem verbessert sich die eigene Position im Unternehmen, was auch für die Karriere wertvoll ist.