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Openmoko: Eine Revolution der offenen Mobiltelefone – Geschichte, Technik und Vermächtnis

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Openmoko is a discontinued project to create mobile phones that are open source

Openmoko war ein wegweisendes Projekt, das die Idee von offenen und anpassbaren Mobiltelefonen verfolgte. Es kombinierte Open-Source-Hardware und -Software, um den Nutzern volle Kontrolle über ihre Geräte zu ermöglichen.

In einer Welt, die von geschlossenen und proprietären Mobilfunkplattformen dominiert wird, stellte das Openmoko-Projekt eine mutige Vision dar. Es war ein Vorstoß in Richtung vollständiger Offenheit und Transparenz bei Mobiltelefonen, sowohl auf der Hardware- als auch auf der Softwareebene. Die Idee, Endnutzern die Möglichkeit zu geben, ihre Smartphones komplett zu kontrollieren, zu modifizieren und weiterzuentwickeln, war einzigartig und richtungsweisend. Openmoko ist zwar inzwischen eingestellt, gilt aber als Pionierprojekt, das die Grundlage für spätere Entwicklungen im Bereich der offenen Mobiltechnologien gelegt hat. Gegründet wurde das Openmoko-Projekt im Jahr 2006 von einem Team unter der Leitung von Openmoko Inc.

, mit Unterstützung von First International Computer (FIC). Die Vision war, ein vollständig offenes Mobiltelefon zu schaffen – Open-Source-Hardware, ein freies, Linux-basiertes Betriebssystem namens Openmoko Linux und eine dazu passende Software-Ökosphäre. Dabei definierte Openmoko nicht nur das Ziel, funktionierende Geräte zu entwickeln, sondern vor allem die Freiheit für Nutzer, Entwickler und die Community, Kontrolle über alle Ebenen des Systems zu gewinnen und den Entwicklungsprozess aktiv mitzugestalten. Die Hardwareplattformen von Openmoko umfassten hauptsächlich die Modelle Neo 1973 und Neo FreeRunner. Der Name Neo 1973 ist ein Bezug auf das Jahr, in dem Martin Cooper, der Erfinder des Mobiltelefons, den ersten Anruf tätigte.

Dieses Gerät wurde 2007 veröffentlicht und sollte primär als Entwicklerplattform dienen. Es war kein massentaugliches Produkt im klassischen Sinne, sondern vor allem ein Baustein für Entwickler und experimentelle Nutzer, die an offenen Hard- und Softwarelösungen interessiert waren. Das Neo 1973 basierte auf einem Samsung SoC mit ARM-Architektur, einem 2,8 Zoll großen Display und GSM-Konnektivität. Das Nachfolgemodell Neo FreeRunner wurde 2008 auf den Markt gebracht und bot im Vergleich zum Neo 1973 einige technische Verbesserungen. Es verfügte über einen schnelleren Prozessor, größere Speicherausstattung und erstmals integriertes WLAN.

Dennoch blieben beiden Modellen eine eingebaute Kamera und einige moderne Smartphone-Features fremd. Wichtig war jedoch stets die Offenheit, denn sowohl die Hardware-Spezifikationen als auch alle Freigaben für Konstruktionspläne und Software wurden unter Creative Commons lizenziert und öffentlich zugänglich gemacht. Das Betriebssystem Openmoko Linux, auch als Om bekannt, basierte auf dem Linux-Kernel und sollte die traditionelle Mobilfunksoftware ablösen. Es sollte auf freien Komponenten basieren und ein modulares, flexibles Framework für Applikationen bereitstellen. Die Entwicklung des Betriebssystems unterteilte sich in mehrere Releases, darunter Om 2007, 2008 und den geplanten, jedoch nie fertiggestellten Om 2009.

Trotz ambitionierter Bemühungen konnten diese Versionen nie den Stabilitätsgrad erreichen, den man von einem fertigen Endprodukt erwarten würde. Die komplexe Herausforderung, ein mobiles Betriebssystem von Grund auf neu zu entwickeln, sowie die begrenzten Ressourcen führten letztlich zur Einstellung der offiziellen Softwareentwicklung im April 2009. Gleichzeitig mit der offiziellen Aufgabe der Openmoko-Software entwickelten verschiedene Communities und Entwickler unabhängige Varianten und Portierungen. Unter anderem wurden populäre Linux-Distributionen wie Debian und Gentoo, aber auch alternative mobile Plattformen wie Android, auf den Openmoko-Hardwareplattformen lauffähig gemacht. Projekte wie SHR (Stable Hybrid Release) und Qt Extended verbesserten die Nutzererfahrung und trugen dazu bei, das offene Prinzip der Plattform weiterzuführen.

Die Entwicklergemeinschaft spielte eine wesentliche Rolle dabei, das Projekt lebendig zu halten und die Geräte auch nach offiziellem Produktionsstopp funktionsfähig zu erhalten. Neben den Smartphones brachte Openmoko Inc. weitere Produkte hervor, wie zum Beispiel das Dash Express, ein Navigationsgerät mit Openmoko-Linux-Kernel, und den WikiReader, ein spezielles Gerät zum Offline-Lesen von Wikipedia-Artikeln. Auch die Arbeit an einem dritten Smartphone mit dem Codenamen GTA03 begann, wurde aber vom Projekt zunächst gestoppt. Später setzte die Firma Golden Delicious Computers die Entwicklung unter dem neuen Codenamen GTA04 fort, wobei dieser moderne Nachfolger eine deutlich verbesserte Hardwareausstattung mit unter anderem ARM Cortex A8-Prozessor und mehr Speicher mitbrachte.

Die GTA04-Plattform behielt das offene Konzept bei und konnte in den Gehäusen der Neo-Modelle eingesetzt werden. Trotz der begrenzten Stückzahlen und Nischenvermarktung zeigte dieser Schritt, dass der Geist von Openmoko noch lebendig war und sich in unabhängigen Projekten fortsetzte. Die technische Architektur von Openmoko-Hardware zeichnete sich durch einige Besonderheiten aus. Sie nutzte möglichst offene und dokumentierte Hardwarekomponenten, die für Bastler und Entwickler zugänglich waren. So konnten die Nutzer eigene Bootloader und Kernel erstellen oder modifizieren.

Die Kombination aus ARM-Prozessoren, freier Software und einer gut dokumentierten Hardware ermöglichte eine Vielzahl von Anpassungen und Experimenten. Darüber hinaus beinhaltete das Openmoko-Konzept die Möglichkeit, bekannte Linux-Systemwerkzeuge und Utilities direkt auf dem Gerät zu verwenden, wodurch eine Brücke zwischen mobiler und klassischer Desktop-Welt entstanden ist. Die Offenheit des Projekts spiegelte sich auch in der Veröffentlichung der Hardware-Designs wider. Die Konstruktionsdateien und Schaltpläne der Neo 1973 und Neo FreeRunner wurden unter der Creative-Commons-Lizenz freigegeben. Dies war eine Seltenheit in der Mobilfunkbranche und ermöglichte es Interessierten, die Geräte selbst nachzubauen oder auf ihrer Grundlage weiterzuentwickeln.

Trotz einiger Einschränkungen durch Lizenzbestimmungen herstellerseitig genutzter Komponenten und regulatorischer Vorgaben kam Openmoko dem Ideal „Open Hardware“ sehr nahe. Nicht zuletzt erreichte das Projekt auch mediale Aufmerksamkeit und einen gewissen Kultstatus. Es war eines der ersten ernstzunehmenden Projekte, die Open Source und Mobilfunkgeräte wirklich miteinander verbinden wollten. In der Literatur fand das Openmoko-Telefon Erwähnung, etwa in William Gibsons Roman „Zero History“, was verdeutlicht, dass das Projekt auch in der Popkultur wahrgenommen wurde. Warum scheiterte Openmoko letztlich? Ein Grund war sicherlich die immense Herausforderung, sowohl Hardware als auch Betriebssystem parallel zu entwickeln und dabei mit geringen Ressourcen im Wettbewerb mit Giganten wie Apple und Google zu bestehen.

Die Engpässe in der Softwareentwicklung führten dazu, dass das Betriebssystem und die Anwendungen nie wirklich ausgereift waren. Schwierigkeiten bei der Hardwarebeschaffung und Lieferverzögerungen erschwerten zudem die Markteinführung. Dennoch war Openmoko ein bedeutender Impulsgeber für die Entwicklung von offenen Mobiltelefonplattformen, der wichtige Impulse setzte, die in späteren Projekten weiterwirken. Das Erbe von Openmoko lebt in Projekten wie Replicant, einem auf Freiheit fokussierten Android-Derivat, oder in Open-Hardware-Bewegungen weiter, die modulare Smartphones und freie Betriebssysteme anstreben. Die Idee, Nutzer zur aktiven Mitgestaltung und Eigenverantwortung bei Mobilgeräten einzuladen, ist heute aktueller denn je, auch im Kontext von Datenschutz, Sicherheit und nachhaltiger Technologie.

Fazit: Openmoko war ein revolutionäres Projekt, das die Vision von vollkommen offenen Mobiltelefonen verfolgte. Trotz seiner Einstellung hat es die Landschaft der mobilen Technologie geprägt und zahlreiche Entwickler inspiriert. Die Kombination aus offenem Quellcode, frei zugänglichen Hardware-Plänen und einer engagierten Community hat wichtige Akzente gesetzt, die in der heutigen Debatte um freie und sichere Technik nachwirken. Openmoko bleibt ein Meilenstein auf dem Weg zu einer nutzerfreundlichen und transparenten Mobilfunkwelt.

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