Am Mittwochabend, dem 11. September 2024, wurde die amerikanische Politikwelt durch ein TV-Duell elektrisiert, das niemand so schnell vergessen wird. Im Herzen von Philadelphia trafen Kamala Harris und Donald Trump aufeinander, um sich der Herausforderung des ersten und wahrscheinlich einzigen direkten Aufeinandertreffens zu stellen, bevor die Wähler im November ihre Stimme abgeben. Der Handschlag zu Beginn schien die einzige freundliche Geste zwischen den beiden Kontrahenten zu werden, bevor der verbale Schlagabtausch inmitten hitziger Angriffe und unerwarteter Themen schnell in die Offensive ging. Als sich Harris und Trump zum ersten Mal persönlich gegenüberstanden, war die Spannung förmlich in der Luft zu spüren.
Harris stellte sich als „Kamala Harris“ vor, während Trump, der in seiner gewohnt selbstbewussten Art agierte, den Raum mit seiner Präsenz erfüllte. Die Debatte begann zunächst zivilisiert, mit einer zentralen Frage zur wirtschaftlichen Lage der USA: „Geht es den Amerikanern besser als vor vier Jahren?“ Harris nutzte die Gelegenheit, um Trump für die katastrophalen wirtschaftlichen Verhältnisse zu kritisieren, die er während seiner Amtszeit hinterlassen hatte. „Donald Trump hat uns die schlimmste Arbeitslosigkeit seit der Großen Depression hinterlassen“, warf Harris ihm vor. Trump konterte sofort, indem er seine Gegnerin als „Marxistin“ beschimpfte und erneut klarstellte, dass ihm die Wirtschaftspolitik von Harris und den Demokraten nicht zusagte. In diesem Moment der hitzigen Debatte wurde jedoch nicht nur über wirtschaftliche Themen gestritten; es entblätterte sich ein unerwartetes und absurdes Moment, das bei zukünftigen Diskussionen sicherlich erwähnt werden wird: das Thema Katzen und Hannibal Lecter.
In einem bemerkenswerten Wendepunkt des Duells richteten sich die Diskussionen in die Richtung von Grenzschutz und Einwanderung. Trump, berüchtigt für seine polarisierenden Ansichten, wiederholte einen weit hergeholten Vorwurf, den er von seinem Vizekandidaten J.D. Vance übernommen hatte: Illegale Einwanderer aus Haiti sollen angeblich in Springfield, Ohio, die Haustiere der Anwohner, insbesondere Hunde und Katzen, fressen. Diese bizarre und unbelegte Behauptung wurde von den Moderatoren als völlig falsch entlarvt: „Bei den Behörden der Stadt sind solche Vorfälle nicht bekannt.
“ Dennoch schien Trump unbeeindruckt von der Konfrontation mit der Realität und fabulierte weiter. Doch der glanzvolle Moment des Duells sollte noch kommen. In einem der ungewöhnlichsten Entwicklungen in der Geschichte amerikanischer Präsidentschaftsdebatten tauchte der Name von Hannibal Lecter, dem berüchtigten fiktiven Kannibalen aus „Das Schweigen der Lämmer“, auf. Dies geschah, als Harris Trump ermutigte, seine Wahlkampfveranstaltungen zu besuchen, um sich von den „absurden Aussagen“ des Milliardärs, wie der Behauptung, Windräder könnten Krebs verursachen, einen Eindruck zu verschaffen. Sie warnte jedoch gleichzeitig davor, dass viele Menschen seine Veranstaltungen wegen „Erschöpfung und Langeweile“ vorzeitig verlassen würden.
Trump, sichtlich gereizt, wandte sich dann einem anderen leidenschaftlichen Thema zu – den erneuerbaren Energien. Während er auf Harris’ Vorwürfe reagierte, weigerte er sich, den Fokus auf die Einwanderungsfragen beizubehalten und änderte das Thema auf Solarparks. „Diese nehmen viel Platz in Anspruch. Das ist schlecht für die Wüsten!“, schloss er in seiner selbstbewussten, aber oft wirren Argumentation. Ein weiterer Streitpunkt entstand bei der Frage nach den Wahlen 2020.
Trump, der noch immer daran glaubt, dass die Wahl von Joe Biden ihm „gestohlen“ wurde, brachte zahlreiche „Fakten“ und „Statistiken“ vor, welche jedoch von unabhängigen Stellen nie belegt wurden. In einem erbitterten Gegenschlag hob Harris hervor, dass Trump von „81 Millionen Menschen gefeuert“ worden sei und dass es offensichtlich schwer falle, dies zu verarbeiten. Als die Debatte in eine weitere Sphäre der Auseinandersetzung über internationale Konflikte eintauchte, wusste Harris, die als Vizepräsidentin an verschiedenen internationalen Fronten aktiv ist, genau, wie sie ein weiteres Mal zuschlagen konnte. „Ich bin als Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten um die Welt gereist, und die führenden Politiker der Welt lachen über Donald Trump“, stellte sie fest. Dies wurde sofort von Trump zurückgewiesen, der sich auf den umstrittenen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban berief, der angeblich die USA „ohne ihn“ verloren sieht.
Das Duell war jedoch nicht nur ein einfaches Wettspiel der politischen Rhetorik. Harris und Trump scheinen in Umfragen relativ gleichauf zu liegen, und der Versuch, unentschlossene Wähler zu gewinnen, war für beide von entscheidender Bedeutung. Die strengen Debattenregeln, die für die Veranstaltung festgelegt worden waren, ließen keinen Raum für Freiheiten; jeder Kandidat hatte zwei Minuten für seine Antworten und die Möglichkeit, auf die Angriffe des anderen im Rahmen eines festgelegten Zeitrahmens zu reagieren. Ein weiterer interessanter Aspekt des Duells war die Art und Weise, wie Trump seine Kontrahentin und sogar die Moderatorin ignorierte. Anstatt Harris oder die Moderatorin Linsey Davis anzusehen, wandte er sich ausschließlich an den Hauptmoderator David Muir.
Dies weckte online zahlreiche Reaktionen, und Harris nutzte die Gelegenheit, um Trump daran zu erinnern: „Es ist wichtig, den ehemaligen Präsidenten daran zu erinnern, dass er nicht gegen Joe Biden antritt, sondern gegen mich.“ Obwohl die Regeln minutiös festgelegt waren, entblößte das Duell die persönlichen Spannungen und den Graben zwischen den politischen Lagern. Während Politiker traditionell versuchen, ihre Widersacher zu diskreditieren, war der Verlauf dieses Duells besonders schade, da die angestoßenen Themen von absurden Behauptungen bis hin zu klaren, persönlichen Beleidigungen reichten. Die Reaktionen auf das Duell wurden, wie zu erwarten war, in den sozialen Medien häufig diskutiert. Harris’ Team äußerte noch während der Debatte den Wunsch nach einer weiteren Runde, und ihr Sprecher Brian Fallon schrieb auf X: „Das hat Spaß gemacht.
“ Trotz dieser positiven Antwort gab es jedoch bisher keine offiziellen Pläne für ein weiteres Aufeinandertreffen. In diesem ersten duellierenden Wettkampf wurden nicht nur politische Differenzen laut, sondern auch die eigene Persönlichkeit der Protagonisten deutlich – der scharfsinnige, oft humorvolle Stil von Harris dem entschlossenen, aber oft chaotischen Ansatz von Trump gegenübergestellt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Wähler in den kommenden Wochen entscheiden werden, aber eins steht fest: Dieses Duell wird als eines der ungewöhnlichsten und wildesten in die Geschichte eingehen. Der Diskurs über Katzen und Hannibal Lecter wird sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben, sowohl in den Wohnzimmern der Amerikaner als auch in den Geschichtsbüchern.