Die Securities and Exchange Commission (SEC) der Vereinigten Staaten hat den offiziellen Entscheidungstermin für den Spot XRP Exchange Traded Fund (ETF), den Franklin Templeton beantragt hat, auf den 17. Juni 2025 verschoben. Diese Verschiebung wurde in einem regulatorischen Filing am 29. April 2025 bekanntgegeben und betrifft den Antrag, der vom Cboe BZX Exchange am 13. März 2025 eingereicht wurde.
Es handelt sich um eine präzedenzlose Entwicklung auf dem US-amerikanischen Markt, da eine solche Zulassung einen bedeutenden Schritt für Kryptowährungen und speziell für XRP bedeuten würde. Doch die Verzögerung sorgt für manche Unsicherheiten unter Anlegern und Beobachtern auf dem Markt. Die SEC begründet ihre Verschiebung mit der Notwendigkeit, den vorgeschlagenen Regelwerkswechsel gründlicher zu prüfen und zugleich die öffentliche Rückmeldung sowie interne Bedenken umfassend zu berücksichtigen. Der von der SEC herangezogene Paragraph 19(b)(2) des Securities Exchange Act von 1934 erlaubt diese zeitliche Streckung, um eine sorgfältige Abwägung sicherzustellen. Diese Vorgehensweise ist keineswegs ungewöhnlich.
Analysten und Experten wie Eric Balchunas von Bloomberg betonen, dass ähnliche Verzögerungen bereits bei Bitcoin- und Ethereum-Spot-ETFs aufgetreten sind, bevor diese schließlich genehmigt wurden. Daher wird die Entscheidung der SEC eher als ein typisches, verfahrenstechnisches Vorgehen interpretiert, das keinesfalls Indikator für eine Ablehnung sein muss. Der Antrag sieht vor, dass die Cboe BZX Exchange Anteile des sogenannten Franklin XRP Funds unter der Kategorie der Rohstoffbasierten Trust-Aktien handeln darf. Sollte die Genehmigung erteilt werden, wäre Amerika nach Brasilien das zweite Land weltweit, das einen Spot XRP ETF auflegt. In Brasilien ist der ETF bereits unter dem Tickersymbol XRPH11 an der B3-Börse gelistet und hat einen vielversprechenden Start hingelegt, wenngleich der Einfluss auf den Gesamtpreis von XRP aufgrund der vergleichsweise kleinen Finanzmärkte Brasiliens begrenzt war.
In den USA haben Anleger gegenwärtig die Möglichkeit, über einen auf Futures basierenden ETF in XRP zu investieren, wie etwa das vom ProShares Angebot, das von der SEC genehmigt wurde. Allerdings bietet ein Spot ETF den Vorteil, dass er direkt den zugrundeliegenden Vermögenswert, also XRP, hält und dadurch eine direktere Preisintegration ermöglicht. Die Verunsicherung unter Investoren spiegelt sich derzeit auch im Kurs von XRP wider. Zum Zeitpunkt der Berichterstattung lag der Preis bei etwa 2,23 US-Dollar und verzeichnete einen Rückgang von rund 3 Prozent. Auch auf Wochenbasis ist ein leichter Abwärtstrend zu beobachten.
Generell konsolidiert XRP seit einiger Zeit unter der psychologisch wichtigen 3-Dollar-Marke. Experten sind jedoch optimistisch, dass eine endgültige Genehmigung des Spot XRP ETFs institutionelle Investoren anziehen könnte, was den Kurs von XRP wieder nach oben treiben könnte. Die bestehenden Unsicherheiten rund um die Ripple-Rechtsstreitigkeiten haben ebenfalls eine Rolle gespielt, doch weil diese näher an einem Abschluss sind, hoffen viele Marktteilnehmer auf eine baldige Freigabe. Die Bedeutung eines Spot ETF für XRP lässt sich kaum überschätzen. Er würde die Zugänglichkeit für Investoren deutlich vereinfachen und mehr Transparenz auf den Markt bringen.
Zudem könnte dies die Akzeptanz von XRP als Bestandteil institutioneller Krypto-Strategien fördern. Die Regulierung spielt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle. Die wachsende Freundlichkeit der amerikanischen Finanzaufsichtsbehörde gegenüber Kryptoprodukten könnte sich als Wendepunkt entpuppen und die USA als führenden Krypto-Investitionsstandort etablieren. Dennoch ist Geduld gefragt, denn der Entscheidungsprozess der SEC ist komplex und muss sorgfältig abgewogen werden. Das bisherige Signal der Aufsichtsbehörde zeigt jedoch, dass eine gründliche Prüfung erfolgt und nicht vorschnell entschieden wird.
Anleger sollten diese Fristverlängerung daher nicht als negatives Zeichen werten, sondern als Teil der angemessenen regulatorischen Vorgehensweise interpretieren. Neben den regulatorischen Aspekten gilt es auch, den globalen Kontext zu betrachten. Kryptowährungen werden zunehmend als legitime Anlageklasse akzeptiert, und ETFs sind ein Schlüsselinstrument für die breite Investorenbasis. Ein genehmigter Spot XRP ETF könnte als Vorbild für weitere Krypto-ETFs dienen und neue Maßstäbe setzen. Während der Markt auf die finale Entscheidung wartet, werden weitere Entwicklungen rund um Ripple, regulative Trends und die allgemeine Krypto-Adoption die Lage weiterhin dynamisch gestalten.
Anleger sollten sich gut informieren, die Marktentwicklung verfolgen und die potenziellen Risiken beachten. Die SEC-Verschiebung gibt jedem Beteiligten die Gelegenheit, sich auf die Chancen vorzubereiten, die ein Spot XRP ETF bieten könnte, und die Bewegungen im Krypto-Sektor noch genauer zu beobachten. Letztlich wird die endgültige Entscheidung im Juni 2025 als wegweisend für die Zukunft von XRP und den Krypto-Markt insgesamt angesehen werden.