Der bekannte Milliardär und Investor Bill Ackman sorgte im ersten Quartal 2025 für Aufsehen, als er die Ride-Sharing-Firma Uber Technologies zur größten Position seines Portfolios machte. Mit einer Investition im Wert von etwa 2,2 Milliarden US-Dollar, die rund 18,5 Prozent seines Gesamtportfolios ausmacht, ist Ackman eindeutig vom Potenzial des Unternehmens überzeugt. Doch was steckt hinter dieser Entscheidung und was sollten Anleger über Uber wissen, bevor sie einem der erfolgreichsten Investoren der Welt folgen? Uber hat in den vergangenen Jahren einen bemerkenswerten Wandel durchlaufen. Vom verlustbringenden Start-up entwickelte sich das Unternehmen zu einem profitablen Konzern mit robustem freien Cashflow. Diese Entwicklung ist alles andere als selbstverständlich in einer Branche, die von hohem Wettbewerbsdruck und technischen Umwälzungen geprägt ist.
Besonders die Segmente Mobility, also das klassische Ride-Sharing-Geschäft, und Delivery, speziell durch UberEats, zeigen nachhaltiges Wachstum. Im letzten Quartal stiegen die Fahrtenzahlen um 18 Prozent, während der Umsatz um 14 Prozent auf 11,5 Milliarden US-Dollar wuchs. Dabei konnte insbesondere das Mobility-Geschäft mit einem Anstieg von 15 Prozent auf 6,5 Milliarden US-Dollar überzeugen. Auch die segmentbezogene EBITDA-Marge, die ein Indikator für operative Effizienz ist, verbesserte sich deutlich. Die Delivery-Sparte verzeichnete sogar ein Wachstum von 18 Prozent beim Umsatz und beeindruckende 45 Prozent beim EBITDA.
Neben dem Wachstum überzeugen auch die strategischen Expansionen. Uber erschließt weiterhin neue Märkte, insbesondere in weniger dicht besiedelten Regionen, und plant, in diesem Jahr in mehreren hundert weiteren Städten präsent zu sein. Dies könnte die Kundenbasis potenziell erweitern und zusätzliche Einnahmequellen schaffen. Zudem hat das Unternehmen mit der Umsetzung neuer Sicherheitstechnologien und aktivem Lobbyismus zur Senkung der Versicherungskosten auf regulatorischer Ebene für mehr Stabilität gesorgt. Diese Faktoren stärken die Wettbewerbsfähigkeit und tragen zum langfristigen Erfolg bei.
Trotz dieser vielversprechenden Zahlen gibt es kritische Fragen zur Zukunft von Uber. Eine der größten Unsicherheiten betrifft den Wettlauf um die autonome Fahrzeugtechnologie, die im Grundsatz die Basis für Robotaxis bildet. Technologische Vorreiter wie Tesla und Alphabet's Waymo kontrollieren bereits wesentliche Patente und Produkte rund um selbstfahrende Fahrzeuge. Sollte eine dieser Firmen diese Technologien vollständig kommerzialisieren und integrieren, könnte das traditionelle Geschäftsmodell von Uber infrage gestellt werden. Tesla plant beispielsweise, eine eigene Ride-Sharing-Flotte aufzubauen, die sowohl firmeneigene als auch von Tesla-Besitzern gemietete Fahrzeuge umfasst.
Waymo hat hingegen bereits eine eigene Ride-Sharing-App auf dem Markt und könnte durch die Integration in Google Maps und das Android-Betriebssystem enorme Reichweiten erzielen, was eine direkte Konkurrenz für Uber darstellt. Ein weiterer Aspekt, der für Anleger von Bedeutung sein könnte, sind die regulatorischen Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Datenschutz, Mitarbeiterrechte und lokale Lizenzierungen. Obwohl Uber als Plattform agiert und viele Fahrer als unabhängige Auftragnehmer betrachtet, hat das Unternehmen in verschiedenen Ländern mit rechtlichen Vorgaben zu kämpfen, die das Geschäftsmodell verändern könnten. Bill Ackman ist bekannt für seinen langfristigen, wertorientierten Anlageansatz und konzentriert seine Investments oftmals auf wenige, dafür aber begleitet er seine Unternehmen intensiv. Sein Vertrauen in Uber basiert wahrscheinlich auf dessen Fähigkeit, in einem dynamischen und komplexen Marktumfeld kontinuierlich profitabel zu wachsen und flexibel zu reagieren.
Für Investoren stellt sich die Frage, ob die Aktie zurzeit unterbewertet ist und sich ein Einstieg lohnt. Angesichts der starken operativen Ergebnisse und der aggressiven Expansion erscheint Uber solide positioniert. Trotzdem sollten die potenziellen Risiken rund um technologische Disruptionen und regulatorische Eingriffe nicht unterschätzt werden. Ein Portfolio, das solche Aspekte berücksichtigt und gleichzeitig den Wachstumskurs von Uber unterstützt, kann langfristig profitieren. Insgesamt zeigt die Entscheidung von Bill Ackman, massiv in Uber zu investieren, dass selbst erfahrene Anleger an das Geschäftsmodell und das Management des Unternehmens glauben.
Für Privatanleger ist es jedoch ratsam, sich eingehend mit den Chancen und Herausforderungen auseinanderzusetzen, bevor sie ähnlich große Summen in diese Aktie stecken. Eine wohlüberlegte Analyse der Marktsituation, der Konkurrenzumfelder und der technologischen Trends sollte stets Teil jeder Investitionsentscheidung sein. Letztendlich könnte Uber durch seine starke Marktpräsenz und Innovationsfähigkeit weiterhin eine führende Rolle im Mobilitäts- und Lieferdienstsektor einnehmen. Wer also bereit ist, potenzielle Risiken zugunsten von Wachstumsperspektiven einzugehen, könnte mit einem Investment in Uber eine attraktive Chance nutzen.