Bitcoin, die weltweit bekannteste Kryptowährung, fasziniert Anleger, Experten und Medien gleichermaßen mit seiner volatilen Preisentwicklung und seinen langfristigen Wachstumspotenzialen. Kürzlich hat Arthur Hayes, Mitgründer der Krypto-Handelsplattform BitMEX und CIO von Maelstrom, mit einer bemerkenswerten Prognose aufsehen erregt: Er rechnet damit, dass Bitcoin bis zum Jahr 2028 den Wert von einer Million US-Dollar erreichen könnte. Diese Aussage wirft eine Reihe von Fragen auf – vor allem, wie solide diese Vorhersage ist, welche Faktoren diesen enormen Preisaufschwung begünstigen und welche Rolle institutionelle Investoren und geldpolitische Maßnahmen dabei spielen. Im Folgenden werden die wichtigsten Aspekte dieser Prognose detailliert analysiert, um ein besseres Verständnis für die mögliche Entwicklung von Bitcoin zu vermitteln. Arthur Hayes‘ Optimismus basiert maßgeblich auf der Annahme, dass weiterhin eine expansive Geldpolitik betrieben wird, die zu einer erhöhten Liquidität in den Märkten führt.
Insbesondere spricht er von quantitativen Lockerungsmaßnahmen (Quantitative Easing, QE), die von Zentralbanken wie der US-Notenbank (Federal Reserve) eingesetzt werden, um Konjunkturimpulse zu setzen. Solche Programme bringen mehr US-Dollar in den Umlauf, was historisch gesehen oftmals zu einer erhöhten Nachfrage nach alternativen Anlageformen wie Kryptowährungen führt. Hayes verweist dabei auf ein Beispiel aus dem Jahr 2022, als die Fed durch eine Liquiditätsspritze von rund 2,5 Billionen US-Dollar via Repo-Geschäfte dafür sorgte, dass Märkte – sowohl traditionelle als auch digitale – stabilisiert wurden. Die Rolle der Zentralbanken im Kontext von Bitcoin ist ein wesentlicher Faktor für das langfristige Wachstumspotenzial der Kryptowährung. Viele Beobachter sind der Ansicht, dass geldpolitische Lockerungen zwar kurzfristig Unsicherheit und Volatilität verursachen können, jedoch auf lange Sicht die Nachfrage nach digitalen Werten wie Bitcoin steigern.
Bitcoin profitiert dabei von seiner begrenzten Maximalmenge von 21 Millionen Coins, was es im Gegensatz zu Fiat-Währungen resistenter gegen Inflation macht und es zu einer Art digitalem Gold transformiert. Hayes sieht darin einen entscheidenden Treiber für den Aufstieg des Bitcoin-Preises auf ein bisher kaum vorstellbares Niveau. Institutionelle Investitionen verstärken den Aufwärtstrend zusätzlich. In den letzten Jahren haben sich große Finanzakteure verstärkt dem Kryptomarkt zugewandt. Insbesondere Bitcoin-ETFs (Exchange Traded Funds), vor allem aus den USA, verzeichnen enorme Zuflüsse, die auf ein wachsendes Interesse großer Investoren hinweisen.
Allein in einer Woche flossen Nettoeinnahmen von mehr als drei Milliarden US-Dollar in diese Investmentvehikel, was auch eine tiefere Akzeptanz von Bitcoin innerhalb institutioneller Portfolios widerspiegelt. Auffallend ist die Rolle großer Finanzunternehmen wie BlackRock, die mit Investitionen von knapp einer Milliarde US-Dollar an einzelnen Handelstagen ein starkes Signal setzen. Neben der Liquidität und institutionellen Nachfrage ist die bekannte Bitcoin-Halbierung (Halving) ein weiterer kritischer Faktor. Dieses Ereignis, bei dem die Belohnung für das Mining neuer Blöcke halbiert wird, findet etwa alle vier Jahre statt und hat historisch immer zu einem Anstieg des Bitcoin-Preises geführt. Das nächste Halving wird im Jahr 2028 erwartet und gilt als ein Trigger für eine mögliche Preisrallye.
Frühere Halvings zeigten, dass die Verringerung des neuen Angebots bei gleichbleibender oder steigender Nachfrage eine massive Aufwertung der Kryptowährung bewirkte. Die Kombination aus sinkendem Angebot und steigender Nachfrage ist somit ein natürlicher Preistreiber. Auf der makroökonomischen Ebene sieht Hayes zudem eine interessante Dynamik zwischen der US-Regierung, der Federal Reserve und dem globalen Wirtschaftsumfeld, die Bitcoin indirekt zugutekommen könnte. Er erläutert, dass Hedgefonds durch den Erwerb von US-Staatsanleihen eine Möglichkeit finden, Liquidität zu schaffen, die in den Kryptomarkt fließen kann – oft ohne dass die Fed direkt eingreifen muss. Dieses Zusammenspiel kann mehr Kapital für Bitcoin freisetzen und Liquidität in das Ökosystem einbringen, ohne dass offizielle geldpolitische Maßnahmen erforderlich sind.
Auch politische Unwägbarkeiten und geopolitische Spannungen spielen bei Hayes‘ Einschätzung eine Rolle. Insbesondere die Handelskonflikte und unsicheren politischen Rahmenbedingungen, die sich etwa während der Amtszeit von Donald Trump manifestierten, führten zu einer erhöhten Marktvolatilität. Diese Situationen begünstigen oftmals die Flucht in alternative Anlagen, wovon Bitcoin stark profitieren kann. Die jüngsten Entscheidungen im Handelsbereich zeigen laut Hayes, wie instabil die globalen Märkte bleiben, was wiederum zu einer verstärkten Nachfrage nach robusten Wertaufbewahrungsmitteln beiträgt. Bitcoin-Futures und die hohe offene Position im Derivatemarkt sind weitere Indikatoren für das wachsende Interesse und die stetige Nachfrage nach Bitcoin.
Derzeit liegt die offene Position bei über 60 Milliarden US-Dollar, was auf eine starke Beteiligung institutioneller Händler und spezialisierter Trader hinweist. Diese Marktdynamik ist oft ein Indikator für Loyalität und Überzeugung in den Kursanstieg sowie für eine stabilisierende Wirkung auf die Kursentwicklung. Ein weiterer Aspekt von Hayes‘ Prognose ist der langfristige Wandel in der Wahrnehmung von Bitcoin. Während die Kryptowährung in der Vergangenheit vor allem von Spekulanten und Privatpersonen genutzt wurde, stellt Hayes klar, dass sich Bitcoin inzwischen zu einem anerkannten Anlage-Asset entwickelt hat. Es gewinnt zunehmend an Relevanz als Absicherung gegen Inflation und als alternatives Wertspeicherinstrument, ähnlich dem Status von Gold.
Diese Entwicklung wird durch die steigende Akzeptanz bei Banken, Finanzunternehmen und sogar Regierungen weltweit zusätzlich befeuert. Natürlich sind mit einer solch optimistischen Prognose auch Risiken verbunden. Marktunsicherheiten, regulatorische Eingriffe, technische Herausforderungen oder gar neue Konkurrenztechnologien könnten die Entwicklung verlangsamen oder negativ beeinflussen. Dennoch hebt Hayes hervor, dass die fundamentalen Trends, vor allem die Angebotsverknappung, die Geldpolitik und die institutionelle Infrastruktur, stark genug sind, um Bitcoin auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zu führen. In der Gesamtschau zeigt Arthur Hayes’ Einschätzung, dass Bitcoin durch eine Mischung aus externen geldpolitischen Faktoren, institutioneller Akzeptanz und seiner eigenen technischen Knappheit das Potenzial besitzt, in einem überschaubaren Zeitrahmen von wenigen Jahren das bisher unerreichte Preisniveau von einer Million US-Dollar zu erreichen.