Die Börsencrashs sind oft mit Angst, Unsicherheit und Verlusten verbunden. Doch sie können auch enorme Chancen bieten – insbesondere für Investoren, die mutig genug sind, „den Dip zu kaufen“. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel hierfür liefert die Aktie des Chip-Herstellers Nvidia (NVDA) während des dramatischen Einbruchs des Aktienmarkts im Jahr 2020, ausgelöst durch die globale Coronapandemie. Wer zu diesem Zeitpunkt 1.000 US-Dollar in Nvidia investiert hätte, hätte heute ein beeindruckendes Vermögen.
Doch wie genau entwickelte sich die Aktie und welche Faktoren waren für diese Erfolgsstory verantwortlich? Dieser Text gibt umfassende Einblicke und beleuchtet die Hintergründe dieses außergewöhnlichen Kursanstiegs. Der finanzielle Einbruch im Frühjahr 2020 war marktweit katastrophal. Fast alle großen Indizes verloren innerhalb weniger Wochen bis zu 30 Prozent oder mehr an Wert. Ausgelöst durch die Unsicherheit und Auswirkungen der COVID-19-Pandemie fielen Aktienkurse in allen Sektoren drastisch. Nvidia, als einer der führenden Anbieter von Grafikchips, war davon nicht ausgenommen.
Am 19. Februar 2020 erreichte die Aktie ihren letzten Höchststand vor der Krise bei etwa 7,83 US-Dollar pro Anteilsschein (logischerweise nach Berücksichtigung von Aktiensplits). In den folgenden Wochen kippte der Markt jedoch dramatisch. Die Aktie von Nvidia fiel auf einen Tiefstand von rund 4,89 US-Dollar. Für clevere Anleger, die den Mut hatten, genau zu diesem Zeitpunkt einzusteigen, bot sich somit eine einmalige Chance.
Wer 1.000 US-Dollar investierte, konnte zum damaligen Kurs ca. 204 Aktien erwerben. Die außergewöhnlichen Chancen verstecken sich häufig in solchen Krisenzeiten – wenn man Ruhe bewahrt und an die langfristige Stärke eines Unternehmens glaubt. Was folgte, ist inzwischen Geschichte: Die Aktie vom Halbleiter-Giganten Nvidia explodierte regelrecht und erreichte in den Folgejahren beeindruckende neue Höchststände.
Aktuell notiert die Aktie bei etwa 135,40 US-Dollar pro Stück, was auf eine außerordentliche Performance hinweist. Multipliziert man die 204 Aktien mit dem aktuellen Kurs, ergibt sich ein Gesamtwert von ungefähr 27.621,60 US-Dollar. Aus einer kleinen Anfangsinvestition von 1.000 US-Dollar wurde somit ein Anlagevermögen von über 27.
000 US-Dollar – eine mehr als 27-fache Wertsteigerung innerhalb von rund fünf Jahren. Ein wesentlicher Faktor für diesen enormen Anstieg sind die beiden Aktiensplits, die Nvidia in diesem Zeitraum durchgeführt hat – ein 4-1 Split und ein 10-1 Split. Ein Aktiensplit bedeutet, dass eine einzelne Aktie in mehrere Stücke geteilt wird, wodurch der Aktienkurs pro Stück sinkt, ohne jedoch den Gesamtwert des Besitzes zu verändern. Anleger, die vor diesen Splits investiert waren, halten heute entsprechend viel mehr Anteile. Konkret bedeutet dies, dass der Anleger aus den ursprünglich etwa fünf erworbenen Aktien aufgrund der Splits insgesamt 204 Aktien hält – daher die Berechnung oben.
Neben den technischen Aspekten der Aktie hat Nvidia als Unternehmen selbst immense Fortschritte und Innovationen erzielt. Das Unternehmen ist maßgeblich an Schlüsseltechnologien wie Künstlicher Intelligenz, Gaming-Grafikkarten, Rechenzentren und dem Wachstum im Bereich autonomes Fahren beteiligt. Dies hat das Vertrauen der Investoren erheblich gestärkt und den Kurs nachhaltig nach oben getrieben. Zudem profitierte Nvidia von einem allgemeinen Boom der Halbleiterindustrie, der verstärkten Nachfrage nach Rechenleistung in verschiedenen Bereichen und einer soliden Unternehmensstrategie. Der Aktienmarkt ist natürlich stets mit Risiken verbunden.
Bei einer Investition während eines Crashs lauern besondere Herausforderungen, da weitere Unsicherheiten den Kursverlauf bestimmen können. Zu unterscheiden sind hier systematische von unsystematischen Risiken. Systematische Risiken betreffen den Gesamtmarkt, also Faktoren, die alle Unternehmen beeinflussen, wie etwa Wirtschaftskrisen oder geopolitische Spannungen. Unsystematische Risiken hingegen beziehen sich auf unternehmensspezifische Ereignisse – etwa Produktfehler oder Managemententscheidungen. Im Fall von Nvidia war der Kursrückgang im Jahr 2020 mehr ein Resultat des systematischen Marktabschwungs als von internen Problemen des Unternehmens.
Investorinnen und Investoren, die in solchen volatilen Phasen gezielt „den Dip kaufen“, versuchen den optimalen Zeitpunkt zu finden, um günstig in aussichtsreiche Aktien einzusteigen. Obwohl dies mit Unsicherheiten verbunden und nicht ungefährlich ist, zeigt das Beispiel Nvidia eindrucksvoll, wie lukrativ diese Strategie sein kann, wenn die zugrundeliegende Firma und ihre Perspektiven stimmen. Langfristige Anleger werden oft beraten, sich weniger von kurzfristigen Schwankungen leiten zu lassen und stattdessen die fundamentalen Werte eines Unternehmens zu berücksichtigen. Nvidia steht beispielhaft für ein innovatives High-Tech-Unternehmen mit nachhaltigem Wachstumspotenzial, was die Pillar für einen erfolgreichen Vermögensaufbau sein kann. Damit eine Investition wie damals in Nvidia heute so spektakulär belohnt wird, braucht es aber auch Geduld und eine Portion Strategiedisziplin.