Titel: Siemens warnt: Streik der Getreidearbeiter lässt Kanada unzuverlässig erscheinen In einer Zeit, in der die globalen Märkte zunehmend miteinander verknüpft sind, wird das Bild, das ein Land als Handelspartner abgibt, immer wichtiger. Die jüngsten Ereignisse in Kanada, wo die Getreidearbeiter an den Terminals in Vancouver in den Streik getreten sind, werfen einen Schatten auf das Vertrauen in die kanadische Wirtschaft. Die Unternehmen und Verbände, die auf den Export von Getreide angewiesen sind, sehen sich mit einer ernsthaften Herausforderung konfrontiert, die nicht nur ihre Geschäfte, sondern auch den Ruf Kanadas als verlässlichen Handelspartner gefährdet. Am Dienstagmorgen erhoben sich die Picketlinien und mehr als 650 Arbeiter aus der Grain Workers Union Local 333 begannen ihren Ausstand. Diese Union ist Teil der International Longshore and Warehouse Union (ILWU) Canada und vertritt die Interessen der Belegschaft in den wichtigsten Bulk-Getreideterminals am Hafen von Vancouver.
Der Streik erfolgt vor dem Hintergrund, dass der Tarifvertrag mit der Vancouver Terminal Elevators’ Association seit dem 31. Dezember 2023 abgelaufen ist. Die Arbeitnehmer fordern bessere Arbeitsbedingungen und eine gerechte Entlohnung, und die Verhandlungen, die in den Tagen vor dem Streik stattfanden, blieben ohne Einigung. Wade Sobkowich, der Geschäftsführer der Western Grain Elevator Association (WGEA), gab an, dass die Situation bereits angespannt war, bevor der Streik überhaupt begann. „Wir haben bereits mit Herausforderungen zu kämpfen gehabt, und dieser Streik könnte alles verschärfen“, sagte Sobkowich.
„Vor der Streikankündigung erfüllte CN 87 % und CP 79 % der Nachfrage. Jetzt könnten wir alles, was wir aufgebaut haben, in Gefahr sehen.“ Die Canola Council of Canada äußerte ebenfalls tiefgehende Besorgnis über die Auswirkungen des Streiks. Chris Davison, der Präsident und CEO des CCC, betonte, dass der Zugang zu Exportmärkten für die kubanische Canola-Industrie entscheidend sei. „Ein Arbeitskampf an den Getreideterminals in Vancouver wird erhebliche finanzielle und reputationsschädigende Folgen haben, während die gesamte Branche bereits mit enormen Marktbedenken und Herausforderungen konfrontiert ist“, so Davison.
Es sei dringend notwendig, dass die Bundesregierung Maßnahmen ergreift, um sicherzustellen, dass kanadisches Getreide weiterhin international geliefert werden kann. Die Grain Growers of Canada (GGC) warnten vor massiven Verlusten, die durch den Streik entstehen könnten. Sie schätzten die täglichen Verluste auf etwa 35 Millionen kanadische Dollar, was nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Landwirte, die auf den Export ihrer Ernte angewiesen sind, erheblich gefährden könnte. „Die Streikankündigung wird nicht nur unser Geschäft belasten, sondern auch unser internationales Ansehen schädigen“, sagte ein Sprecher der GGC. „Wir appellieren dringend an die Bundesregierung, unverzüglich einzugreifen, um diesen Streit zu schlichten.
“ Der Streik betrifft alle sechs großen Bulk-Getreideexportterminals in Vancouver, einschließlich der Terminals von Viterra, Richardson, Cargill und G3. Während die Verhandlungen zwischen der Vancouver Terminal Elevator Association und der GWU in den Tagen vor der Streikankündigung in gewissem Maße Fortschritte gemacht hatten, blieben essentielle Punkte, insbesondere hinsichtlich der Sozialleistungen, strittig. Die Gespräche wurden am 20. September abgebrochen, was zur endgültigen Ankündigung des Streiks führte. Die Situation wird kompliziert durch die Tatsache, dass Getreide, laut dem Kanada Labour Code, zwar als wichtig für das Laden von Schiffen eingestuft wird, dies jedoch nicht auf die Getreidearbeiter in den Terminals übertragen wird.
Das bedeutet, dass der Streik die Verladung und den Versand von Bulk-Getreide auf dramatische Weise beeinträchtigen kann. Dies könnte die Exportkette erheblich stören und zu erheblichen Verzögerungen führen. Die wiederholten Störungen im kanadischen Transportwesen haben auch die Aufmerksamkeit von Professor Dr. Sylvain Charlebois auf sich gezogen, der die Rechte der Eisenbahner verteidigt. „Wir müssen die Rechte der Arbeiter anerkennen, aber ich plädiere auch dafür, dass der Lebensmittelsektor eine Ausnahme darstellt“, sagte Charlebois.
Die jüngsten Vorfälle machen deutlich, dass der Sektor einer sorgfältigen Bewertung bedarf, um die breiteren wirtschaftlichen und sozialen Konsequenzen zu berücksichtigen. Carl Stewart, ein Landwirt aus Manitoba und Vorstandsmitglied der WGA, drückt seinen Unmut über die wiederholten Störungen aus. „Das ist bereits die 16. große Störung an Häfen und Eisenbahnen seit 2010, und ich frage mich, warum keine proaktiven Maßnahmen ergriffen werden, um solche Probleme zu verhindern“, sagt Stewart. Er fordert, dass die Dienste von Schienen und Häfen als essenziell eingestuft werden sollten, um zukünftige Unterbrechungen zu minimieren.
Die laufenden Streiks und Unterbrechungen führen dazu, dass Kanada zunehmend wie eine „Bananenrepublik“ wirkt, wenn es um die Getreideversorgung geht. Dies wiegt schwer auf den Schultern der Landwirte, die nicht nur für ihre Ernte entlohnt werden wollen, sondern auch darauf angewiesen sind, dass Kanada als zuverlässiger Lieferant international anerkannt bleibt. Investoren und Unternehmen, die auf den kanadischen Markt angewiesen sind, erwägen möglicherweise die Diversifizierung ihrer Bezugsquellen, um eine kontinuierliche Versorgung zu gewährleisten – selbst wenn dies bedeutet, dass sie auf qualitativ niedrigere Produkte aus anderen Ländern zurückgreifen müssen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Streik der Getreidearbeiter in Vancouver eine Reihe von Herausforderungen für die gesamte Branche mit sich bringt, die bereits unter dem Druck gestörter Lieferketten und Marktentwicklungen leidet. Die Bundesregierung wird einmal mehr aufgefordert, rasch Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass die Interessen sowohl der Arbeitnehmer als auch der Unternehmen gewahrt bleiben und Kanada seinen Ruf als zuverlässigen Handelsanbieter bewahren kann.
Wenn nicht bald Lösungen gefunden werden, könnte dieser Streik nicht nur die wirtschaftlichen Interessen gefährden, sondern auch das Vertrauen in die Fähigkeit Kanadas, als stabiler und verlässlicher Partner auf der internationalen Handelsbühne zu agieren.