Die Inflation bleibt in Großbritannien bei 2,2 %: Auswirkungen auf Zinsen, Hypotheken und Ersparnisse In einer Zeit, in der die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für viele Menschen von Unsicherheit geprägt sind, bleibt die Inflation in Großbritannien stabil bei 2,2 %. Diese Zahl kam in den letzten offiziellen Statistiken ans Licht und hat sowohl Begeisterung als auch Besorgnis ausgelöst. Während einige die Stabilität als positives Zeichen für die Wirtschaft interpretieren, haben andere Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf private Finanzen, insbesondere in Bezug auf Zinssätze, Hypotheken und Ersparnisse. Die Stabilität der Inflationsrate könnte zunächst einmal beruhigend wirken. Viele Ökonomen hatten bereits im Vorfeld mit dieser Zahl gerechnet, nachdem die Inflation zuvor von 2 % auf 2,2 % gestiegen war.
Die Statistiken des Office for National Statistics (ONS) zeigen, dass es im August 2024 zu einem Anstieg der Preise im Dienstleistungssektor kam, vor allem durch höhere Flugpreise. Dies hat die gesamtwirtschaftlichen Preisbewegungen angetrieben, während gleichzeitig die Kraftstoffpreise gefallen sind. Was bedeutet diese Inflationsrate konkret? Die Bank von England steht vor der Herausforderung, die Zinsen zu managen, ohne die ohnehin bereits schwächelnde Wirtschaft weiter zu belasten. Mit einer Inflationsrate von 2,2 % haben die Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses ein gewisses Spiel in der aktuellen Zinspolitik. Es deutet sich an, dass die Bank am kommenden Tag einer Konsensentscheidung zustimmen könnte, die die Zinsen zuerst stabil halten will.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Bank der England die Zinssätze innerhalb der nächsten Monate senken wird, wird zunehmend als gering eingeschätzt. Das könnte für viele Hausbesitzer und Menschen, die auf der Suche nach einer Hypothek sind, problematisch sein. Jonathan Bone, ein leitender Hypothekenberater, äußerte frustrierte Gedanken zu dieser Situation und betonte, dass die anhaltende Inflationsrate die Hoffnungen auf sinkende Hypothekenzinsen trübt. Hypothekennehmer, insbesondere die mit variablen Zinssätzen, haben wenig Gründe zur Freude, da sie auf weitere Zinssenkungen warten müssen. Sarah Coles von Hargreaves Lansdown weist darauf hin, dass diejenigen, die einen variablen Zinssatz wählen, nun mit einer großen Unsicherheit im Hinblick auf ihre monatlichen Zahlungen leben müssen.
In der Tat kann der Unterschied zwischen fest vereinbarten Zinssätzen und variablen Sätzen für viele einen großen finanziellen Unterschied ausmachen, weshalb man sich gut überlegen sollte, für welche Option man sich entscheidet. Ein zusätzliches Dilemma ist die erhöhten Energiekosten, die sich bei einem breiten Spektrum an Verbraucherpreisen bemerkbar machen. Viele Lebensmittel und Alltagsprodukte steigen ebenfalls in den Preisen, was die finanziellen Belastungen für viele Haushalte weiter verstärkt. Trotz der Erholung von den zweistelligen Inflationsraten von 2022 wird klargemacht, dass dies nicht mit dem Phänomen der Deflation gleichzusetzen ist. Auch wenn wir von einem Höchststand von 11,1 % im Oktober 2022 weit entfernt sind, bleibt der alltägliche Preisdruck spürbar.
Für diejenigen, die auf den Wohnungsmarkt blicken, lässt sich jedoch auch Positives feststellen. Coles hebt hervor, dass die durchschnittlichen zwei Jahre festverzinslichen Hypotheken, die im letzten Jahr noch bei 6,6 % lagen, mittlerweile auf 5,48 % gefallen sind. Dies führt dazu, dass die Zahl der Hypothekengenehmigungen steigt und Käufer langsam zurück auf den Markt kommen. Dies könnte das Signal geben, dass trotz der Inflation, die Hypothekenzinsen zumindest nicht weiter steigen und möglicherweise wieder sinken. Eine umsichtige Konsultation von Finanzfachleuten, wie David Murray von Abrdn, empfiehlt, verschiedene Steuerfreibeträge zu prüfen, damit das Geld bestmöglich angelegt ist.
Hoher Rendite, steuerfreie Konten oder die Wahl eines optimalen Sparplans könnten hier eine Möglichkeit sein, die eigene finanzielle Situation nachhaltig zu verbessern. Für Sparer gibt es gemischte Nachrichten. Mit dem großen Wahrscheinlichkeitsgradienten von Zinssenkungen in der nahen Zukunft haben die Angebote für Cash-ISAs, Anleihen und allgemein auf Sparkonten angebotenen Zinssätze an Anziehungskraft verloren. Bei vielen Festzinskonten sind die Zinssätze unter die 5 %-Marke gefallen. Auch wenn es in einigen Banken noch Angebote gibt, durch die man in einem leicht zugänglichen Konto über 5 % erhalten kann, zeigen die allgemeinen Trends, dass die Zinsen vorerst in eine negative Richtung tendieren.
Dennoch raten Finanzexperten, die starken Angebote, insbesondere auf kurzfristige feste Zinssätze, anzunehmen, um von den derzeit attraktivsten Konditionen zu profitieren. Coles betont die Möglichkeit, eine Mischung aus verschiedenen Konten zu erstellen, um die Ersparnisse optimal an unterschiedliche Zeiträume anzupassen. Dies könnte für viele Sparer eine interessante Strategie sein, um sicherzustellen, dass ihre Ersparnisse so effektiv wie möglich genutzt werden. Die nächsten Monate könnten entscheidende Wendepunkte für die britische Wirtschaft darstellen. Mit der Möglichkeit weiterer Zinssenkungen im November und Dezember könnte es für viele Verbraucher entscheidend sein, diese Entwicklungen im Auge zu behalten.