Warren Buffett zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten Investoren unserer Zeit. Seine Einschätzungen und Philosophien prägen nicht nur die Finanzwelt, sondern beeinflussen auch die Anlagestrategien vieler Privatanleger und institutioneller Investoren weltweit. Besonders kontrovers sind seine Ansichten über Gold – ein Edelmetall, das seit Jahrhunderten als sicherer Hafen und Wertaufbewahrungsmittel gilt. Während Gold in den letzten Jahren neue Höchststände erreicht hat, bleibt Buffett unbeeindruckt und betont immer wieder seine Skepsis gegenüber dem Investment in das gelbe Metall. Die Grundlage von Warren Buffetts Investmentstrategie liegt im Fokus auf produktive Vermögenswerte.
Für ihn sind Unternehmen, die Gewinne erwirtschaften, Innovationen fördern und sozioökonomische Werte schaffen, die eigentlichen Pfeiler nachhaltigen Wohlstands. Gold hingegen betrachtet er als nicht-produktiven Vermögenswert, der weder Erträge erzeugt noch wirtschaftlichen Nutzen stiftet. Diese Haltung hat Buffett bereits mehrfach öffentlich zum Ausdruck gebracht und damit nicht nur seine Investitionsentscheidungen erklärt, sondern auch einen Diskurs über den wahren Wert von Gold als Kapitalanlage angestoßen. Buffetts berühmte Beschreibung von Gold – „Es wird in Afrika oder an anderen Orten ausgegraben, dann wieder eingeschmolzen, vergraben und bewacht“ – illustriert seine Kritik am Edelmetall auf eindrucksvolle Weise. Mit dieser Metapher macht er deutlich, dass Gold keinen intrinsischen Mehrwert schafft, sondern sich lediglich durch Knappheit und Spekulationen seinen Preis sichert.
Im Gegensatz dazu hebt er die Bedeutung von produktiven Anlagen hervor, die durch ihre Tätigkeit gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung vorantreiben. Diese philosophische Unterlegung seiner Investmentansätze steht im Kontrast zur aktuellen Marktentwicklung von Gold. Im Jahr 2025 befindet sich der Goldpreis auf einem seiner höchsten Niveaus, was auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist. Anhaltende Inflationsängste, geopolitische Spannungen sowie Unklarheiten rund um die Wirtschafts- und Handelspolitik der großen Zentralbanken und politischen Akteure treiben Investoren in Sicherheit suchende Anlagen, zu denen traditionell auch Gold gehört. Warren Buffett beschreibt Gold als „eine Wette auf Angst“.
Dieser Ausdruck bringt auf den Punkt, warum das Edelmetall oft als Krisenabsicherung gewählt wird. Menschen kaufen Gold verstärkt in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, da es keinen direkten Gegenparteirisiko gibt wie bei Aktien oder Anleihen und es als physischer Wert geschätzt wird. Dennoch macht Buffett deutlich, dass dieser Wert vor allem psychologischer Natur ist und Gold selbst keinerlei Ertrag erwirtschaftet. Im Vergleich zu Gold bevorzugt Buffett Investitionen in Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen und guter Ertragskraft. Er sieht darin die Möglichkeit, Kapital produktiv einzusetzen, Wachstum zu fördern und durch Dividenden und Reinvestitionen langfristig Vermögen zu mehren.
Seine bedeutendsten Beteiligungen konzentrieren sich auf Branchen, die reale wirtschaftliche Leistungen erbringen, sei es durch Produktion, Dienstleistungen oder Innovationen. Diese klare Trennung zwischen produktiven Vermögenswerten und nicht-produktiven Investitionen spiegelt sich auch in seinem Vergleich zwischen dem gesamten Goldbestand der Welt und der Menge an produktiv genutztem Ackerland oder den führenden Unternehmen in den USA wider. Laut Buffett sei die Wahl zwischen all dem wertvollen Farmland oder den großen Firmen und einem riesigen, aber letztlich nutzlosen Goldquader offensichtlich – er setzt auf Wachstum und praktische Anwendbarkeit, nicht auf reine Wertaufbewahrung. Die Skepsis gegenüber Gold ist bei Buffett nicht neu. Bereits in den 1990er Jahren äußerte er sich kritisch über das Edelmetall, und auch Kryptowährungen wie Bitcoin bezeichnete er 2018 als „wahrscheinlich Rattengift zum Quadrat“.
Diese Ablehnung steht im Einklang mit seiner Abneigung gegenüber spekulativen Anlagen, die keinen fundamentalen Nutzen oder effektive Wertschöpfung bieten. Trotz dieser Haltung hat Buffett nie aktiv gegen Gold gewettet oder öffentlich eine Short-Position bezogen. Seine Strategie besteht vielmehr darin, sich auf das zu konzentrieren, was er am besten versteht und was seiner Meinung nach nachhaltigen Wert schafft. Für Anleger bietet seine Sichtweise eine wichtige Perspektive: Nicht jede beliebte Anlageform ist automatisch auch eine sinnvolle Investition. Die goldenen Zeiten des Edelmetalls werden immer dann besonders hervorgehoben, wenn Unsicherheit am Markt herrscht.
Anleger flüchten besonders in Krisenzeiten in Gold, weil es seit Jahrhunderten als physischer Wertträger gilt, der nicht von Unternehmensgewinnen oder staatlichen Bonitäten abhängig ist. Dieses Verhalten hat in der Vergangenheit zu starken Preissteigerungen geführt und auch aktuell spiegelt sich dies im Kurs wider. Jedoch mahnt Buffett mit seiner pragmatischen Einstellung dazu, sich nicht vom kurzfristigen Hype blenden zu lassen. Der langfristige Aufbau von Wohlstand sei mehr mit geduldigen, produktiven Investments möglich, die reale Werte schaffen und Erträge erwirtschaften, anstatt sich auf Vermögenswerte zu verlassen, die lediglich durch Knappheit und Emotionen getrieben werden. Für Anleger stellt sich daher die Frage, wie sie ihr Portfolio optimieren können.
Die Balance zwischen Sicherheit und Wachstum gilt als Schlüssel zu einer nachhaltigen Anlagestrategie. Während Gold eine Rolle als Absicherung spielen kann, sollte es nach Buffetts Ansicht nicht den Kern einer strategischen Vermögensanlage bilden. Darüber hinaus spiegeln Buffetts Äußerungen den grundlegenden Unterschied zwischen physischem Eigentum und produktivem Kapital wider. Physisches Eigentum wie Gold oder Immobilien bieten zwar greifbare Werte, doch ohne Erträge oder Nutzung bleiben sie in ihrer Bedeutung begrenzt. Kapital, das in Unternehmen investiert wird, kann dagegen Arbeitsplätze schaffen, Produkte entwickeln, innovativ sein und so zur Steigerung des gesellschaftlichen Wohlstands beitragen.
Die Vorstellung, dass Gold „keinen Nutzen hat“, mag auf den ersten Blick provokativ wirken, doch sie lädt dazu ein, die eigene Investmentstrategie kritisch zu hinterfragen. Anleger sollten sich bewusst sein, dass der Wert von Vermögenswerten nicht nur auf deren Preis beruht, sondern auch auf deren Fähigkeit, nachhaltigen Nutzen und Erträge zu liefern. Schließlich zeigt sich in Buffetts Haltung zu Gold auch ein Sinnbild für seine gesamte Investmentphilosophie: Rationalität, Langfristigkeit und Wertschöpfung stehen im Mittelpunkt seiner Entscheidungen. Spekulative Anlagen, selbst wenn sie kurzfristig hohe Gewinne versprechen, können dazu führen, dass Anleger ihr Geld in Vermögenswerte binden, die keinen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung leisten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Warren Buffett Gold trotz dessen historischer Bedeutung und aktueller Höchstpreise als Investment ablehnt, weil es für ihn eine nicht-produktive Anlageklasse darstellt.
Sein Fokus liegt auf Vermögenswerten, die Erträge generieren und den wirtschaftlichen Fortschritt fördern. Für alle, die ihre Anlagestrategie überdenken wollen, bietet diese Sichtweise wertvolle Impulse, um die langfristige Stabilität und den Mehrwert ihrer Investitionen zu sichern.