Coinbase, eine der führenden Kryptowährungsbörsen weltweit, hat für das erste Quartal 2025 enttäuschende Zahlen präsentiert, doch Analysten zeigen sich zuversichtlich, dass sich im zweiten Quartal eine positive Wende abzeichnet. Trotz eines verhaltenen Starts ins Jahr könnte die Kombination aus einem steigenden Kryptowährungsmarkt, wachsendem Handelsvolumen und strategischen Unternehmensentscheidungen für das Unternehmen einen Aufschwung bedeuten. In den letzten Wochen hat vor allem der Anstieg der Bitcoin-Preise die Stimmung am Markt belebt – Bitcoin notiert wieder oberhalb der 100.000-Dollar-Marke, was historisch oft mit erhöhter Handelsaktivität einhergeht und Chancen für Coinbase schafft. Die Analystenmeinungen zu Coinbase sind derzeit gemischt, wobei jedoch der Schwerpunkt auf einer möglichen Erholung im zweiten Quartal liegt.
James Yaro von Goldman Sachs beispielsweise hat seine Bewertung für Coinbase leicht nach oben angepasst und erwartet, dass eine höhere Gesamtmarktkapitalisierung des Kryptomarktes Verluste aus dem ersten Quartal teilweise ausgleichen könnte. Die Prognose für die Transaktionsumsätze im April lag bei 240 Millionen US-Dollar, wobei für Mai und Juni sogarnoch stärkere Umsätze erwartet werden. Daraus resultiert eine erwartete Transaktionsumsatzsumme von etwa 802 Millionen US-Dollar für das zweite Quartal – ein deutliches Signal für anziehende Geschäftstätigkeiten. Besonders hervorgehoben wird die kürzlich abgeschlossene Übernahme von Deribit, einer auf Kryptowährungs-Derivate spezialisierten Plattform, die einen Wert von rund 2,9 Milliarden US-Dollar hat. Deribit gilt als größte und bedeutendste Übernahme in der Geschichte von Coinbase und soll das Angebot des Unternehmens maßgeblich erweitern.
Die Integration dieser Plattform zielt darauf ab, den Zugang zu Krypto-Optionen und Futures zu erleichtern und so neue Umsatzquellen zu erschließen. Analyst Joseph Vafi von Canaccord ist überzeugt, dass diese strategische Akquisition Coinbase mittel- bis langfristig stärken wird und die Marktposition des Unternehmens im Crypto-Derivatebereich verbessert. Diese Geschäftsbereiche können Coinbase helfen, sich auch gegen wachsenden Wettbewerbsdruck und verstärkte regulatorische Hürden zu behaupten. Analysten sprechen zudem von einem „Power Pattern“ in den Sommermonaten, der in neun von zehn Fällen für Gewinne im Kryptomarkt gesorgt hat. Sollte diese Trendwende auch in diesem Jahr eintreten, könnte sich dies positiv auf die Handelsvolumina bei Coinbase auswirken.
Aktuell zeigt der Krypto-Sektor zwar im Jahresverlauf leichte Schwächen – insbesondere durch einen Preisrückgang zu Beginn des Jahres – doch die Erholung von Bitcoin und Ethereum sowie das wachsende Interesse institutioneller Anleger lassen auf eine Belebung des Marktes hoffen. Die Volumina bei Coinbase sind im ersten Quartal um rund 10 Prozent zurückgegangen, jedoch weniger stark als die globalen Kryptovolumina, die ein Minus von etwa 13 Prozent verzeichneten. Diese relative Resilienz zeigt, dass Coinbase trotz eines herausfordernden Umfelds seine führende Position als eine der wichtigsten Anlaufstellen für digitale Vermögenswerte behauptet. Das Vertrauen vieler Investoren – sowohl institutioneller als auch privater Anleger – in die Plattform könnte ein stabiles Fundament für weiteres Wachstum bilden. Ein wichtiger Zukunftsfaktor könnte nach Ansicht von Analysten auch das sogenannte „Coinbase as a Service“ Modell sein, das als eine potenzielle neue Wachstumssäule fungieren könnte.
Dabei bietet Coinbase institutionellen Kunden und Partnern maßgeschneiderte Dienstleistungen zur Verwahrung und Abwicklung von Krypto-Assets an. In Zeiten wachsender regulatorischer Anforderungen und zunehmender Marktreife werden solche Lösungen immer gefragter, die Sicherheit und Compliance in der Verwaltung digitaler Vermögenswerte gewährleisten. Auch hier sehen Experten große Chancen für Coinbase, seine Marktanteile auszubauen und sich als vertrauenswürdiger Service-Provider zu etablieren. Natürlich sind Risiken nicht auszublenden. Die regulatorische Landschaft für Kryptowährungen in den USA und weltweit bleibt komplex und durchläuft ständige Veränderungen.
Neue Gesetze und Regulierungen können das Geschäftsumfeld erschweren und den Wettbewerb intensivieren. Zudem besteht die Möglichkeit, dass neue Akteure verstärkt in den Markt eintreten und um Marktanteile kämpfen. Dennoch glauben Analysten, dass Coinbases etablierte Position, die technologische Infrastruktur und kontinuierliche Innovationskraft dem Unternehmen auch in diesem herausfordernden Umfeld Vorteile verschaffen. Neben den fundamentalen Faktoren zeigt sich die technische Entwicklung der Kryptowährungen positiv. Bitcoin hat in diesem Jahr bereits über 10 Prozent an Wert gewonnen und damit seine Position als Marktführer gefestigt.
Die breite Akzeptanz von Krypto-Assets sowie das zunehmende Interesse großer Investoren und Unternehmen wirken unterstützend. Diese Dynamik könnte Coinbase helfen, das Handelsvolumen und die Einnahmen im zweiten Quartal deutlich zu steigern. Die Aktie von Coinbase weist derzeit trotz der positiven Aussichten Belastungen auf. Im bisherigen Jahresverlauf ist die Aktie um mehr als 17 Prozent gefallen, was angesichts der allgemeinen Volatilität des Kryptomarktes keine Ausnahme darstellt, aber dennoch das Vertrauen der Anleger belastet hat. Analysten empfehlen angesichts der anstehenden möglichen Wachstumsimpulse dennoch, die Entwicklung genau zu beobachten.