Steuern und Kryptowährungen

Bankera-Gründer sollen ICO-Gelder für weltweite Immobilienkäufe genutzt haben – Ein investigativer Bericht

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 Bankera founders used ICO funds on global property buys: Report

Bericht deckt auf, wie Bankera-Gründer Mittel aus dem ICO in Höhe von 114 Millionen US-Dollar zur Finanzierung von Luxusimmobilien in Frankreich und Litauen verwendeten und die Versprechen an Investoren weitgehend unerfüllt blieben.

Im April 2025 sorgte ein aufsehenerregender Bericht des Organized Crime and Corruption Reporting Project (OCCRP) für Aufsehen in der Krypto-Community. Demnach haben die Gründer des kryptofinanziellen Unternehmens Bankera Mittel aus dem Initial Coin Offering (ICO) von 2018 in Höhe von rund 114 Millionen US-Dollar dazu verwendet, global Immobilien zu erwerben. Die Enthüllungen werfen erhebliche Zweifel an der Seriosität und dem Umgang mit den eingeworbenen Investorengeldern auf und stellen die bisherigen Versprechen der Firma infrage. Bankera wurde mit ehrgeizigen Zielen gegründet. Das Unternehmen versprach, die „Bank für die Blockchain-Ära“ zu werden, welche sowohl Privatkunden als auch institutionellen Investoren umfassende Finanzdienstleistungen und Krypto-Banking anbieten wollte.

Anleger wurden durch das ICO angelockt, das mit 100 Millionen Euro (ca. 114 Millionen US-Dollar) beeindruckend viel Kapital sammelte. Im Gegenzug erhielten Investoren die BNK-Token, die unter anderem Rabatte auf Banking-Dienstleistungen versprachen sowie regelmäßige, wöchentliche Ausschüttungen in BNK-Token vorsahen. Doch hinter den glänzenden Versprechen verbarg sich laut OCCRP-Recherchen eine dunklere Realität. Bankera-Gründer Vytautas Karalevičius, Justas Dobiliauskas und Mantas Mockevičius sollen beinahe die Hälfte der ICO-Gelder an eine neu erworbene Bank in Vanuatu überwiesen haben.

Vanuatu ist ein pazifischer Inselstaat, der für seine liberale Finanzgesetzgebung und den geringen Transparenzanforderungen bekannt ist. Die Finanzierung über diese Bank diente offenbar dazu, Unternehmen des Gründertrios Millionen-Kredite zu gewähren, welche dann zum Erwerb von Luxusimmobilien eingesetzt wurden. Zu den erstklassigen Objekten in diesem Portfolio zählen eine Villa an der französischen Riviera sowie hochpreisige Immobilien in Litauen, dem Gründungsland von Bankera. Die Verdachtsmomente verstärken sich durch geleakte Bankbelege und Unternehmensdokumente, die zeigen, dass diese Investitionsstrategie bewusst über Kredite gelenkt wurde statt durch klar sichtbare Finanztansfers abzuwickeln. Dies wirft die Frage auf, inwieweit die ICO-Investoren tatsächlich auf das Unternehmenswachstum und legitime Geschäftsausgaben gesetzt haben oder ob ihr Kapital für private Zwecke umgeleitet wurde.

Die Haltung der Gründer und ihrer Anwälte ist widersprüchlich. Während Betrugsvorwürfe zurückgewiesen werden, gab es wenig Bereitschaft, sich zu Einzeltransaktionen äußern zu lassen. Offizielle Anfragen seitens Medien, insbesondere von Cointelegraph, blieben bis dato unbeantwortet. Gleichzeitig verschlechterten sich die Konditionen für Anleger zusehends. Die ursprünglich versprochenen wöchentlichen BNK-Ausschüttungen sanken stark ab und wurden im Jahr 2022 schließlich ganz eingestellt.

Dies vor dem Hintergrund, dass die Bankera-Plattform und der BNK-Token an Bedeutung und Marktkapitalisierung massiv eingebüßt haben. CoinGecko zufolge ist der Wert der Token heute nur ein Bruchteil des ursprünglichen ICO-Volumens. Ein weiteres Versprechen, das bislang nicht eingelöst wurde, war die Hoffnung auf eine europäische Banklizenz. Bankera wollte regulatorische Zulassungen gewinnen, um als vollwertige Bank innerhalb der EU operieren zu können. Bislang ist dies nicht erfolgt, wodurch viele Anleger fragen, wie nachhaltig und seriös das Geschäftsmodell wirklich ist.

Die Recherche wirft damit ein Schlaglicht auf ein wiederkehrendes Muster in der Krypto-Branche: Große, vielversprechende ICOs, die enorme Summen einsammeln, häufig jedoch hinter den Hoffnungen und Erwartungen der Investoren zurückbleiben. Die komplexen Finanzstrukturen und verschachtelten Firmenkonstruktionen erschweren es oft, den tatsächlichen Geldfluss zu verfolgen. Insbesondere Finanzzentren mit laxen Regulierungen wie Vanuatu bieten eine Plattform, um Kapitalströme zu verschleiern oder zu missbrauchen. Trotz des öffentlichen Drucks scheint Bankera weiterhin aktiv zu sein. Das Unternehmen betreibt in abgewandelter Form Krypto-Banking-Dienstleistungen und ist auf Plattformen wie LinkedIn sichtbar.

Allerdings sind die ambitionierten Versprechen und der anfängliche Hype um die BNK-Token merklich verflogen. Die Community reagiert zurückhaltend und skeptisch, was sich auch in der Entwicklung des Tokenpreises widerspiegelt. Diese Entwicklung zeigt die Bedeutung von Transparenz und Regulierung im Bereich der Kryptowährungen und Fintech-Startups. ICOs ermöglichten in der Vergangenheit vielen Projekten eine schnelle Kapitalbeschaffung, führten jedoch oft zu Investorenschäden, wenn das eingesetzte Kapital außerhalb des angekündigten Zwecks verwendet wurde. Die Geschichte von Bankera dient als warnendes Beispiel, dass Investoren trotz der Dezentralisierung und innovativen Technologien wachsam bleiben sollten.

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