Interviews mit Branchenführern

Polygon wird an Valnet verkauft – Bedeutende Umstrukturierungen und Massenentlassungen erschüttern die Gaming-Community

Interviews mit Branchenführern
Polygon Sold to Valnet and Hit with Mass Layoffs

Der Verkauf von Polygon an Valnet und die darauf folgenden Massenentlassungen markieren eine einschneidende Veränderung in der Gaming-Medienlandschaft. Ein Überblick über Hintergründe, Reaktionen und die Zukunft von Polygon unter neuer Führung.

Der Gaming-Journalismus erlebte Anfang Mai 2025 eine überraschende und tiefgreifende Veränderung: Die bekannte Gaming-Website Polygon wurde von Vox Media an das kanadische Medienunternehmen Valnet verkauft. Dieser Schritt kam für viele überraschend und hat über zwanzig Mitarbeiter ihre Jobs gekostet, was für Bestürzung und Unsicherheit in der Community sorgte. Polygon, das sich seit seiner Gründung im Jahr 2012 unter dem Dach von Vox Media einen herausragenden Ruf als hochwertige Quelle für Spielekritiken, Kulturanalysen und Branchennews erarbeitet hat, steht nun unter neuer Führung – und die Reaktionen darauf sind gemischt, um es vorsichtig auszudrücken.Polygon wurde als eine Plattform bekannt, die nicht nur die neuesten Spiele bespricht, sondern auch Themen rund um Filme, TV-Shows, Comics und sogar Brettspiele auf hohem redaktionellem Niveau behandelt. Darüber hinaus setzte die Seite mit ihrem modernen und benutzerfreundlichen Design neue Maßstäbe im Online-Journalismus.

Dieser innovative Ansatz und die Leidenschaft der Mitarbeiter, viele davon Branchenveteranen und erfahrene Gaming-Journalisten, machten Polygon zu einem der beliebtesten Portale für Gamer und Nerd-Kultur-Enthusiasten weltweit.Mit dem Verkauf an Valnet, ein Unternehmen mit Sitz in Montreal, das vor allem für seine zahlreichen Click-Farmen und Aggregatorseiten wie Screen Rant, Game Rant und Comic Book Resources bekannt ist, scheint sich das Blatt drastisch zu wenden. Valnet wird von Hassan Youssef geleitet, der seine Medienkarriere im Bereich Online-Pornografie begann und später eine Vielzahl von digitalen Inhalten – oft mit Fokus auf Massendistribution und Klickzahlen – aufbaute. Während Valnet bei Werbetreibenden aufgrund großer Reichweiten beliebt ist, steht das Unternehmen seit längerem wegen seiner Arbeitsbedingungen und Qualitätssicherung in der Kritik. Ehemalige Mitarbeiter berichten von einem Umfeld, das journalistische Integrität zugunsten von Masse und schnellen Klicks oft hintanstellt.

Nach Bekanntgabe des Verkaufs kam es zu Entlassungen von mehr als 20 Polygon-Mitarbeitern, darunter einige zentrale Figuren wie Redakteure und erfahrene Autoren. Viele von ihnen veröffentlichten persönliche Statements in sozialen Medien, in denen sie von ihrem plötzlichen Jobverlust berichteten und sich gleichzeitig um neue Stellen in der Branche bemühen. Unter den verbliebenen Angestellten sollen unter anderem die stellvertretende Redakteurin Maddy Myers und die Spiele-Redakteurin Zoë Hannah sein, doch wie sich die Redaktion langfristig entwickeln wird, bleibt ungewiss.Die Reaktionen in der Gaming-Community und der Medienlandschaft waren vielfältig und emotional. Der Mitbegründer und ehemaliger Chefredakteur Chris Plante meldete sich zu Wort, äußerte Bedauern, kündigte aber an, sich jetzt auf private Dinge zu konzentrieren.

Auch andere prominente Stimmen wie der ehemalige Executive Editor Chelsea Stark und Senior Reporter Nicole Carpenter brachten ihre Enttäuschung über die Entwicklung zum Ausdruck. Die Stimmung ist geprägt von Unsicherheit, aber auch von Sorge um die journalistische Qualität, für die Polygon bisher stand.Die Gewerkschaft von Vox Media drückte in einer scharfen Stellungnahme ihr Missfallen über den Verkauf und die Entlassungen aus. Man kritisierte vor allem das „exploitative“ Geschäftsmodell von Valnet, das den Wert sorgfältiger Recherche und Redaktion missachte und stattdessen auf das schnelle Veröffentlichen großer Mengen von Inhalten setze. Diese Entscheidung werde nicht nur als Niederlage für Vox Media gesehen, sondern auch als Verlust für die gesamte Gaming-Branche und die Kultur des Internets.

Aus Sicht der Gewerkschaft erscheine der Verkauf kurzsichtig und unüberlegt, insbesondere angesichts der Bedeutung von Polygon als Wegbereiter für modernen Spielejournalismus.Vox Media selbst reagierte zunächst kaum auf die Kritik und schickte lediglich eine Pressemitteilung heraus, die zwar den Verkauf bestätigte, jedoch die Entlassungen nicht erwähnte. Auch ein Statement zur Zukunft von Polygon blieb aus. Vox SVP Chris Grant, der 2009 die Idee für Polygon präsentierte und die Seite maßgeblich prägte, zeigte sich auf den sozialen Medien enttäuscht. Er beklagte, dass Valnet weder bereit war, Gespräche zu führen, noch Interesse an einem Austausch über die Werte und Arbeitsweisen von Polygon zeigte.

Seine Worte spiegeln die Trauer wider, die viele frühere und aktuelle Mitarbeiter über die ungewisse Zukunft ihres Projekts empfinden.Valnet selbst versuchte, die Situation positiv darzustellen. In einer Pressemitteilung hieß es, dass Polygon eine „Premium-Spielepublikation“ sei, deren Qualität und Reichweite nun mit Hilfe der Ressourcen von Valnet „weiter verstärkt“ werde. Das Management versicherte, dass man die Redaktion weiterentwickeln wolle, um Lesern und Werbepartnern „unglaublichen Mehrwert“ zu bieten. Diese Aussagen wurden allerdings skeptisch aufgenommen, nicht zuletzt, weil das Unternehmen im vergangenen Jahr eine Klage gegen das Branchenportal TheWrap wegen kritischer Berichte über die Arbeitsbedingungen eingereicht hat.

Die Vorwürfe gegen Valnet als Content-Mühle mit fragwürdigen Beschäftigungsverhältnissen bleiben damit präsent.Die große Herausforderung für Valnet wird darin bestehen, das hohe Niveau von Polygon zu halten, für das die Marke bislang stand. Die Enthusiasten und Stammleser sind anspruchsvoll und achten genau auf Qualität und Authentizität. Ob das unter den gegebenen Umständen möglich sein wird, bleibt abzuwarten. Während einige hoffen, dass das Kernteam mit den verbliebenen Mitarbeitern weiterhin relevante und ansprechende Inhalte produziert, befürchten andere eine weitere Verwässerung der Marke durch Verlagerung zu Clickbait-artigem Content.

Die Situation von Polygon verdeutlicht auch eine größere Entwicklung im digitalen Journalismus. Medienhäuser stehen immer stärker unter finanziellem Druck. Der Markt verändert sich, Werbeeinnahmen fließen oftmals in Richtung großer Technologieplattformen ab, und die Nachfrage nach schnellen Online-Inhalten führt zu einer Menge von Content Aggregatoren statt originärer Berichterstattung. Dies stellt Redaktionen vor die Herausforderung, profitable Geschäftsmodelle zu finden, ohne die journalistische Integrität aufs Spiel zu setzen. Der Fall Polygon ist damit nicht nur ein Beispiel für Unternehmensentscheidungen, sondern zeigt auch strukturelle Probleme auf, die die Zukunft der Medienlandschaft betreffen.

In Deutschland und im europäischen Raum beobachten Medienprofis und Gaming-Communities die Entwicklung mit Interesse und Besorgnis. Das Beispiel zeigt, dass selbst renommierte und erfolgreiche Angebote nicht vor wirtschaftlichem Wandel und unangenehmen Konsequenzen geschützt sind. Für die gesamte Branche ist es eine Mahnung, dass Qualität, Leidenschaft und Innovation im Journalismus auch wirtschaftliche Anerkennung finden müssen, um langfristig Bestand zu haben.Für die betroffenen Polygon-Mitarbeiter beginnt nun eine schwierige Zeit der beruflichen Neuorientierung. Viele von ihnen verfügen über exzellente Fachkenntnisse und Netzwerke, die ihnen helfen können, neue Perspektiven zu finden.

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