Das Jahr 2025 bringt bedeutende Fortschritte und Neuerungen im Bereich des Satelliteninternets hervor. Insbesondere SpaceX mit seinem Starlink-Netzwerk, Amazons Project Kuiper sowie die aufstrebende Direct-to-Cellular-Technologie sorgen für frischen Wind in der Branche und verändern nachhaltig, wie Menschen in abgelegenen oder schlecht erschlossenen Gebieten weltweit online gehen. Die stetige Verschmelzung von Satelliten- und Mobilfunktechnologien eröffnet neue Möglichkeiten für eine lückenlose und zuverlässige Verbindung. Starlink bleibt nach wie vor der unbestrittene Marktführer im Segment des Satelliteninternets. Die beeindruckende Anzahl der bereits gestarteten Satelliten in einer niedrigen Erdumlaufbahn sorgt für eine hohe Kapazität und sinkende Latenzen, die für Nutzer immer spürbarer werden.
Wichtig für die Zukunft ist die Einführung der Starlink V3-Satelliten, die größer, leistungsstärker und deutlich effizienter sind als ihre Vorgänger. Mit bis zu 1 Terabit pro Sekunde Downlink und einer deutlich erhöhten Uplink-Kapazität können diese Satelliten eine viel größere Anzahl an Nutzern versorgen und das Problem zunehmender Netzüberlastung entschärfen. Dabei ist die neue Generation von V3-Satelliten für den Start auf dem riesigen Starship-Trägersystem optimiert, das in seiner finalen, wiederverwendbaren Version eine kosteneffiziente und volumenstarke Satellitenstarts ermöglichen soll. Allerdings gab es 2025 zunächst Rückschläge aufgrund von Fehlschlägen bei Starship-Testflügen, wodurch die volle Nutzung der V3-Satelliten und ein massiver Ausbau des Netzes erst Verzögerung erfahren. Trotzdem sieht die Zukunft für Starlink vielversprechend aus, gerade weil SpaceX über eine nahezu industrielle Produktionskapazität für Satelliten und eine leistungsfähige Trägerrakete verfügt.
Parallel dazu tritt Amazon mit seinem Project Kuiper auf den Plan. Nach jahrelanger Entwicklung und Planung startete Amazon im April 2025 seine ersten 27 Satelliten mit einer Atlas V-Rakete in die niedrige Erdumlaufbahn. Kuiper hebt sich technisch unter anderem durch die Verwendung höherer Frequenzbänder ab, indem es Ka-Band für den Uplink und Ku-Band für den Downlink einsetzt, was potenziell höhere Datenraten bei kleineren, kompakten Nutzer-Terminals erlaubt. Amazon verfolgt dabei einen eher gemächlichen, aber langfristig ausgelegten Plan – ähnlich dem langsamen, aber stetigen Schritt eines „langsamen Läufers“ im Wettlauf gegen die flottere Konkurrenz von SpaceX. Die Kuiper-Konstellation soll auf über 3.
200 Satelliten anwachsen, doch ersten Dienst gibt es vermutlich erst Ende 2025 oder im Laufe des Jahres 2026 in einigen Teilen Nordamerikas. Kuipers große Stärke dürfte darin liegen, dass die Satelliten ihre Daten über Amazons globale AWS-Rechenzentren routen können, was eine besonders enge Integration mit der Cloud-Infrastruktur und damit auch potenziell eine sehr gute Latenz und Stabilität ermöglicht. Ein entscheidender Aspekt, der in den letzten Monaten und für 2025 zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist der Bereich Direct-to-Cellular (D2C). Diese Technologie zielt darauf ab, Satellitenverbindungen direkt zum herkömmlichen Mobiltelefon zu bringen – ohne die sonst üblichen speziellen Satelliten-Terminals oder externe Geräte. Stattdessen emulieren Satelliten quasi herkömmliche Mobilfunkmasten im Orbit und treten als Ergänzung zum normalen Mobilfunknetz auf.
So entsteht die Möglichkeit, auch in herkömmlichen Mobiltelefonen Textnachrichten und einige Datenfunktionen zu empfangen, selbst wenn das terrestrische Mobilfunknetz nicht erreichbar ist. Für viele abgelegene Regionen oder gerade bei Notfällen kann dies eine revolutionäre Ergänzung sein. Apple ist hier Vorreiter, indem es seit dem iPhone 14 eine Notfall-Satellitenkommunikation bietet, zunächst für SOS-Nachrichten und inzwischen erweiterte Messaging-Funktionen. Apple nutzt dafür die Satelliten des erfahrenen Anbieters Globalstar, mit dem eine enge Partnerschaft und Kapitalbeteiligung besteht. Globalstar modernisiert seine Satellitenkonstellation, um den steigenden Anforderungen von Apple gerecht zu werden, wobei neue Satelliten bis 2026 erwartet werden.
Obwohl das Angebot aktuell noch begrenzt ist, plant Apple offenbar eine Ausweitung der Satellitenkommunikation über Pannenhilfe hinaus. SpaceX geht mit seinem Starlink-D2C-Angebot einen etwas anderen Weg. Über eine Partnerschaft mit dem US-Mobilfunkanbieter T-Mobile setzt Starlink Direct-to-Cellular auf die LTE-Frequenz Bänder von T-Mobile, um in Bereichen ohne terrestrische Abdeckung grundlegende Textnachrichten über das Smartphone zu ermöglichen. Dabei ist die Geschwindigkeit mit etwa sieben Megabit pro Sekunde pro Satellitenbeam zwar gering, aber ausreichend, um grundlegende Kommunikation sicherzustellen. Das Angebot befindet sich derzeit in einer offenen Betaphase und auch Kunden anderer Mobilfunkanbieter können es als Testzugang nutzen.
Langfristig sollen Ausbau und Leistungsfähigkeit steigen, bis auch Sprach- und Datenkommunikation möglich wird. Mit T-Mobile hat SpaceX einen starken Partner, der Zugang zu Frequenzen und Kunden liefert, womit sich diese Satellitenfunktion als echte Ergänzung zum Normalnetz etabliert. Ein weiterer Wettbewerber im Direct-to-Cellular-Bereich ist AST SpaceMobile, das mit großen Satellitenantennen arbeitet, um störungsfreie Verbindungen zu Handys auch durch Fenster und in Gebäuden zu ermöglichen. In Partnerschaft mit den US-Mobilfunkanbietern AT&T und Verizon entwickelt AST SpaceMobile seine BlueBird- und BlueWalker-Satellitenkonstellationen, mit dem Ziel, nicht nur Messaging, sondern auch 5G-Breitband-Internet direkt auf handelsübliche Mobiltelefone zu übertragen. Erste Demonstrationen von Satelliten-Videoanrufen und 5G-Datendiensten zeigen das Potential der Technologie.
Bis zur vollständigen Abdeckung der USA mit etwa 45 bis 60 Satelliten werden noch einige Jahre vergehen, aber auch inzwischen sind eingeschränkte Notfallnachrichten bereits verfügbar. Lynk, ein Pionier auf dem Gebiet, hat bereits zweimal Nachrichten auf ein Smartphone über Satellit gesendet, ohne dass das Telefon modifiziert werden musste. Lynk plant, ein großes Netzwerk mit bis zu 5.000 Satelliten zu errichten, um Messaging, Sprachanrufe und mehr zu ermöglichen – vor allem in Zusammenarbeit mit terrestrischen Anbietern. Bis dahin sind seine Dienste noch experimentell und in erster Linie auf Non-Realtime-Nachrichten beschränkt.
Lynk besitzt keine eigenen Frequenzrechte, weshalb Partnerschaften mit lokalen Mobilfunkprovidern essenziell sind. Bisher gibt es keine Kooperationen mit großen US-Anbietern, aber in Ländern wie Kanada sind potenzielle Partnerschaften am Laufen. Skylo hat es hingegen geschafft, sich durch eine geschickte Partnerschaft mit klassischen geostationären Satellitenanbietern auf dem Android-Markt zu etablieren. Die neuesten Pixel- und Samsung-Modelle verfügen über Notfall-Satelliten-SOS-Funktionen, die über Skylo geleitet werden. Skylo selbst besitzt keine eigenen Satelliten oder Frequenzen, nutzt aber Kapazitäten von Anbietern wie Ligado und Viasat.
Skylo kombiniert Erbtechnik mit modernen Netzen und liegt in der Integration im Smartphone-Markt seit 2024 gut im Rennen. Neben diesen aktuellen Playern ist auch das OneWeb-System erwähnenswert, obwohl es eher im Hintergrund agiert. OneWeb konzentriert sich vor allem auf Regierungen und Unternehmen mit speziellen Backhaul-Diensten. Das im Jahr 2023 vollendete erste Satellitennetz deckt einen Großteil der bewohnten Welt ab, bleibt aber für Privatkunden noch weitgehend irrelevant. Die Zusammenarbeit mit dem Satellitenpionier HughesNet und künftig geplante Hybridlösungen aus GEO- und LEO-Satelliten könnten jedoch für Mobilnutzer interessant werden, auch wenn die Umsetzung noch Zeit braucht.
Im klassischen Satelliteninternet-Segment kämpfen die etablierten Anbieter wie ViaSat und HughesNet zunehmend um Relevanz. ViaSats ambitionierte ViaSat-3-Satelliten hatten Startprobleme, wobei große Antennen sich nicht entfalteten und so die volle Leistung drastisch minderten. HughesNet hingegen erlebt eine schrittweise Abwanderung seiner Kundschaft, da seine Dienste weniger flexibel und tendenziell teurer sind als die der neuen LEO-Konkurrenz. Zwar investiert Hughes in OneWeb und pflanzt sich so langfristig in den neuen Ökosystemen ein, jedoch ist die Zeit für die klassischen geostationären Satellitenunternehmen definitiv härter geworden. Die technologische Entwicklung zeichnet sich deutlich durch höhere Integration, mehr Kapazität und kostengünstigere Lösungen aus.
Die verschiedensten Mobilfunk- und Satellitenanbieter schließen Partnerschaften, um das beste aus beiden Welten zu vereinen. Ob T-Mobile mit Starlink, AT&T und Verizon mit AST SpaceMobile, Apple mit Globalstar oder Google mit Skylo – die Grenzen zwischen Mobilfunknetz und Satellit verschwimmen immer mehr. Für mobile Kunden, Reisende und abgelegene Standardnutzer ist das ein großer Gewinn, denn die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit von Internet- und Kommunikationsdiensten steigt stetig. Der Trend zu Direct-to-Cellular macht Satelliteninternet zudem für Alltagsnutzer auf Smartphones zugänglich, ohne teures Spezialzubehör. Damit ebnet sich der Weg für eine Zukunft, in der selbst in entlegenen Gebieten eine vernünftige Verbindung möglich ist.
Im Gesamtbild lässt sich festhalten, dass Starlink derzeit die klar dominierende Rolle auf dem Markt des Satelliteninternets einnimmt. Amazons Kuiper könnte innerhalb kurzer Zeit ebenfalls zu einem starken Konkurrenten heranwachsen, sofern der Start und die Konstellationserweiterung reibungslos verlaufen. Direct-to-Cellular-Angebote revolutionieren den Zugang, erlauben erste satellitengestützte Mobilfunkfunktionen und bilden eine wichtige Ergänzung zu bestehenden Netzen. Mit den kommenden technischen Fortschritten, mehr Satellitenstarts und engerer Verzahnung der Netzwerke eröffnen sich für Anwender und Anbieter gleichermaßen neue Chancen. Das Satelliteninternet gelangt 2025 auf ein neues Level, das noch vor wenigen Jahren als Science-Fiction galt.
Mit wachsender Marktreife und sinkenden Kosten ist die Satellitenkonnektivität auf dem Weg, ein fester Bestandteil der globalen Kommunikation zu werden.