Die Stadt Spokane in Washington hat als Reaktion auf eine alarmierende Zunahme von Betrugsfällen im Zusammenhang mit Kryptowährungsautomaten ein Verbot für diese Geräte beschlossen. Als zweitgrößte Stadt im Bundesstaat trifft Spokane eine klare Entscheidung, die vor allem den Schutz der Bevölkerung vor finanziellen Schäden durch betrügerische Machenschaften im Krypto-Bereich zum Ziel hat. Diese Maßnahme umfasst sowohl ein Verbot der Installation neuer Automaten als auch die Aufforderung, bestehende Geräte innerhalb von 60 Tagen zu entfernen. Betreiber, die dieser Aufforderung nicht nachkommen, müssen mit zivilrechtlichen Sanktionen bis hin zum Entzug ihrer Geschäftslizenz rechnen. Das Verbot wurde vom Stadtparlament einstimmig verabschiedet, wobei der Vorschlag maßgeblich von Ratsmitglied Paul Dillon eingebracht wurde.
Dillon begründete die Maßnahme damit, dass Kryptowährungsautomaten zunehmend als bevorzugtes Mittel von Betrügern dienen, die besonders verletzliche Bevölkerungsgruppen, einschließlich älterer Menschen und Einwohner sozial schwächerer Stadtteile, ins Visier nehmen. Diese Automaten befinden sich häufig in Geschäften des täglichen Bedarfs wie Lebensmittelgeschäften oder Tankstellen – Orte, die für Einwohner gut erreichbar sind und deshalb von den Tätern gezielt ausgesucht werden. Ein wichtiges Argument für das Verbot ist die ständig steigende Zahl von Opfern, die durch betrügerische Konstrukte im Umfeld von Kryptowährungsautomaten erhebliche Geldverluste erleiden. Nach Angaben der Stadtverwaltung verzeichnete Spokane in letzter Zeit eine „signifikante Zunahme von Betrugsfällen“, bei denen Menschen tausende Dollar verloren. Die Betrüger nutzen die Anonymität und Dezentralität von Kryptowährungen aus, um Gelder in kürzester Zeit ins Ausland zu transferieren, häufig in Staaten wie China, Nordkorea oder Russland, was die Rückverfolgung und Wiedererlangung der gestohlenen Gelder äußerst schwierig macht.
Die SPokane City Council wird die Umsetzung und Wirkung des Verbots aktiv überwachen. Dazu gehört auch die Auswertung der Entwicklung von Betrugsfällen bezüglich Kryptowährungsautomaten nach Einführung der Regelung. Ziel ist es, mit der Maßnahme die Kriminalitätsrate spürbar zu senken und den Schutz der Bürger zu erhöhen. Die Polizei der Stadt hat immer wieder auf die Maschen der Betrüger aufmerksam gemacht. Laut einem Polizeidetektiv, der vor dem Stadtrat aussagte, werden häufig Opfer Opfer falscher Behauptungen von vermeintlichen Behörden wie dem Finanzamt oder der Polizei.
Den Betroffenen wird eingeredet, sie müssten dringend Kryptowährungen kaufen, etwa um Strafen zu vermeiden oder ihr Geld zu schützen. Sobald die Opfer über den Automaten die Kryptowährung erwerben, ist ihr Geld faktisch unwiederbringlich verloren. Auch auf Bundesebene werfen Kriminalitätsbehörden wie das FBI ein Schlaglicht auf das Anwachsen von Betrugsfällen mit Kryptowährungsautomaten. So meldete das FBI im April 2024 fast 11.000 Beschwerden und einen Schaden von über 246 Millionen US-Dollar aufgrund entsprechender Betrugsversuche – ein Plus von 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Besonders ältere Menschen sind dabei betroffen: Rund zwei Drittel der Opfer sind über 60 Jahre alt und zählen zu der anfälligsten Gruppe. Die Entscheidung von Spokane ist auch im Kontext globaler Entwicklungen im Umgang mit Kryptowährungen zu sehen. Internationale Regulierungsbehörden und Städte reagieren zunehmend auf die Herausforderungen, die mit dem Aufkommen von Krypto-ATMs einhergehen. Australien hat beispielsweise jüngst neue Regelungen eingeführt, die darauf abzielen, die Verbraucher vor denselben Risiken zu schützen, mit denen Spokane nun konfrontiert ist. Aus wirtschaftlicher Perspektive bedeutet das Verbot in Spokane für Betreiber von Kryptowährungsautomaten einen erheblichen Einschnitt.
Der Markt für Krypto-ATMs ist in den letzten Jahren stark gewachsen, da viele Nutzer den unkomplizierten Zugang zu digitalen Währungen schätzen. Doch dieser Wachstumsmarkt brachte auch die Schattenseite krimineller Aktivitäten mit sich, die nun behördlich unterbunden werden sollen. Während die Kryptowährung selbst als technologische Innovation und Investmentoption weiterhin stark nachgefragt wird, zeigt die Maßnahme in Spokane, dass auch in der modernen Finanzwelt der Schutz der Verbraucher an erster Stelle stehen muss. Die Kontrolle von Finanzströmen und die Verhinderung von Betrugsdelikten sind entscheidend, um Vertrauen in neue Technologien und Zahlungsmittel zu erhalten. Das Verbot der Krypto-ATMs ist ein Beispiel dafür, wie Kommunen aktiv werden können, um Herausforderungen im Bereich der digitalen Währungen entgegenzutreten.
Besonders die Berücksichtigung sozialer Aspekte, wie den Schutz einkommensschwacher oder älterer Bevölkerungsgruppen, spielt dabei eine bedeutende Rolle. Die Einbeziehung der Öffentlichkeit, transparente Informationsarbeit und der Dialog mit Anbietern und Betroffenen sind weitere wichtige Schritte, um wirksame Lösungen zu finden. Insgesamt steht Spokane mit diesem Schritt beispielhaft für andere Städte und Gemeinden, die vor ähnlichen Problemen stehen. Die Balance zwischen Innovationsförderung und Verbraucherschutz ist ein komplexes Thema, das auch in Zukunft viel Aufmerksamkeit erhalten wird. Die fortlaufende Beobachtung und Anpassung gesetzlicher Vorgaben wird dabei unverzichtbar sein.