Peter Schiff, ein prominenter Goldbefürworter und bekannter Kritiker von Bitcoin, sorgt erneut für Aufsehen – dieses Mal mit einer kleinen, aber symbolträchtigen Bitcoin-Reserve im Wert von weniger als 5.000 US-Dollar. Die Motivation dahinter geht weit über eine bloße Anlageentscheidung hinaus. Schiff nutzt seine Bitcoin-Bestände, um auf stilvolle und spitze Weise Präsident Donald Trump zu provozieren, der kürzlich mit der Idee einer strategischen Bitcoin-Reserve für die USA Schlagzeilen machte. Diese Artikel beleuchtet den Hintergrund von Schiffs Aktion, seine Argumente gegen Kryptowährungen, die aktuelle Marktsituation von Bitcoin und Gold sowie die Kontroverse um Trumps Kryptowährungspläne.
Peter Schiff ist kein Unbekannter in der Finanzwelt. Als wirtschaftlicher Analyst und CEO von Euro Pacific Capital erlangte er Aufmerksamkeit durch seine düstere Prognose der Finanzkrise 2008 sowie seine unerschütterliche Loyalität gegenüber Gold. Als langjähriger Bitcoin-Kritiker bezeichnet er die Kryptowährung wiederholt als Blase, Spekulationsobjekt oder gar als wertlosen Vermögenswert. Schiffs Haltung ist klar: Gold sei nach wie vor das einzig wahre „sichere Hafen-Investment“. Doch was führte nun zu seiner eigenen Bitcoin-Reserve, wenn er doch so skeptisch gegenüber der digitalen Währung eingestellt ist? Die Antwort findet sich in der jüngsten politischen Initiative von Präsident Donald Trump.
Anfang März 2025 unterzeichnete Trump ein umstrittenes Dekret zur Schaffung einer strategischen Bitcoin-Reserve der USA. Ziel dieses Vorgehens war es, den Nationalstaat als globalen Player im aufstrebenden Kryptomarkt zu positionieren und damit auch eine gewisse Souveränität gegenüber Finanzsystemen wie dem US-Dollar zu demonstrieren. Viele Experten reagierten überrascht und teilweise skeptisch auf diesen Schritt, der symbolisch den mutigen Vorstoß der Vereinigten Staaten in die Welt der Kryptowährungen markiert. Schiff reagierte prompt – jedoch keineswegs zustimmend. Am 8.
März, nur einen Tag nach Trumps Ankündigung, etablierte Schiff selbst eine sogenannte Bitcoin-Reserve, jedoch in kleinerem Rahmen: Er erwarb 0,05523263 BTC, was am 31. März 2025 einem Wert von rund 4.578,82 US-Dollar entsprach. Diese symbolische Geste verstand Schiff als ironischen Kommentar und Protest zugleich. Er veröffentlichte humorvolle und bissige Nachrichten in den sozialen Medien, in denen er darauf hinwies, dass seine kleine Reserve – die der offiziellen Staatspolitik nachempfunden war – bereits „Verluste erleidet“ und „ein Lehrbeispiel sei, was man nicht tun sollte“.
Seine Kritik zielt dabei nicht nur auf die Tatsache ab, dass der Bitcoin-Kurs in jener Woche zurückging, sondern vor allem auf die grundsätzliche Frage der langfristigen Stabilität und Wertbeständigkeit von Kryptowährungen im Vergleich zu klassischen Anlagen wie Gold. Schiff argumentierte, dass der kürzliche Einbruch von Bitcoin um mehr als sechs Prozent innerhalb einer Woche zeige, wie volatile und riskante Investitionen in dieser Asset-Klasse seien. Er warnte davor, dass der Staat sich nicht in spekulative Risiken stürzen solle, die nicht mit fundamentalen Märkten vergleichbar seien. Im Gegensatz dazu hob Schiff die Rallye des Goldpreises hervor, die parallel zu den Turbulenzen im Bitcoin-Markt stattfand. Am 31.
März 2025 erreichte Gold ein Allzeithoch von 3.128,06 US-Dollar pro Feinunze und profitierte von der Marktunsicherheit sowie von den anstehenden „Liberation Day“-Zöllen der Trump-Administration. Die massiven Mittelzuflüsse in Gold-ETFs mit 12 Milliarden Dollar innerhalb von zwei Monaten unterstrichen den Trend zum traditionellen Werterhalt. Eine weitere Person im Fokus von Schiffs Kritik ist Michael Saylor, der ehemalige CEO von MicroStrategy, das mittlerweile als Strategy firmiert und als einer der weltweit größten institutionellen Bitcoin-Investoren gilt. Im Februar 2025 erwarb das Unternehmen 22.
048 Bitcoin für knapp zwei Milliarden Dollar. Schiff verglich die hypothetische Performance dieser Investition mit einer Goldanlage und kam zu dem Schluss, dass eine reine Goldhaltung „deutlich höhere unrealisierten Gewinne“ erzielt hätte, als die beklagten 22 Prozent Wertzuwachs bei Bitcoin. Schiffs Standpunkt ist klar: Gold biete nach wie vor robuste Sicherheit und Verlässlichkeit, die bei Bitcoin nicht gegeben sei. Sein privates Bitcoin-Wallet dient Schiff noch aus einem anderen Grund als Instrument der öffentlichen Debatte. Indem er eine vergleichbar kleine Menge hält, kann er jedes Auf und Ab des Marktes unmittelbar kommentieren und kritisieren, ohne tief in die Kryptowelt eingestiegen zu sein.
Die Tatsache, dass der Wert seiner Bitcoin-Reserve deutlich unter 5.000 Dollar liegt, unterstreicht den symbolischen Charakter dieser Aktion – fernab von einer ernsthaften Spekulationsstrategie. Auch wenn Schiffs kritische Haltung bekannt ist, so stellt die Einrichtung einer Bitcoin-Reserve, wenn auch ironisch gemeint, einen interessanten Perspektivwechsel dar. Es zeigt, dass Schiff das Thema Kryptowährungen nicht ignoriert, sondern aktiv kommentiert und sich in die Debatte einbringt. Zugleich offenbart es den andauernden Kampf zwischen Befürwortern und Skeptikern von Bitcoin, der seit Jahren die Finanzwelt prägt.
Der aktuelle Diskurs rund um die US-Regierung und deren Position zum Bitcoin ist ein weiterer Indikator für die verstärkte institutionelle Aufmerksamkeit, die Kryptowährungen inzwischen genießen. Die ETF-Zulassungen, die verstärkte Anlageaktivität großer Konzerne und bedeutender Finanzinstitute zeigen, dass Bitcoin und Co. immer mehr einen festen Platz unter den Vermögenswerten einnehmen. Entscheidend wird sein, wie politische Entscheidungsträger, Regulierungsbehörden und globale Märkte auf diese Entwicklungen reagieren und wie sich der Wettbewerb zwischen traditionellen Werten – wie Gold – und digitalen Assets weiterentwickelt. Peter Schiff bleibt ein scharfer Kommentator dieses Wandels und stellt mit seinem Aktionismus sicher, dass die Debatte lebendig bleibt.
Seine provokanten Äußerungen zeigen zwar seine Überzeugung, jedoch bieten sie auch Stoff für Diskussionen darüber, wie zukünftige Reserven und Anlagestrategien in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit gestaltet werden sollten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Schiffs Bitcoin-Reserve von unter 5.000 Dollar viel mehr ist als eine kleine Investition. Sie ist ein Statement, ein rhetorisches Mittel, um auf Missstände hinzuweisen und die Skepsis gegenüber dem Hype rund um Kryptowährungen zu unterstreichen. Während Bitcoin weiter gegen klassische Werte wie Gold ankämpft, spiegeln solche symbolischen Aktionen den tiefen Graben in der Finanzwelt wider.
Die Strategie von Präsident Trump, Bitcoin als strategische Reserve zu deklarieren, war dabei ein Auslöser für diese erneuerte Debatte – eine Debatte, die vermutlich noch lange andauern wird.