Die Millennials, die Generation, die grob zwischen den frühen 1980er und späten 1990er Jahren geboren wurde, haben viele nostalgische Erinnerungen, die sie mit ihrer Kindheit verbinden. Eine der prägnantesten Erinnerungen ist ein spezifischer Klang, der in der digitalen Welt der 1990er Jahre allgegenwärtig war. Dieser Klang, der oft mit Computerstarts, dem Laden von Spielen oder dem Verbindungsprozess zum Internet assoziiert wurde, ist in der heutigen technologisierten Welt fast vollständig verschwunden. Doch warum ist das so? In den 90er Jahren war das Bild von Computern und dem Internet für die meisten Millennials neu und aufregend. Ein charakteristisches Geräusch, das viele von uns sofort erkennen, ist das vertraute Wählen des Modems.
Diese klangliche Untermalung gehörte zum Alltag; sie war das Geräusch des Fortschritts, der Verbindung und der Möglichkeiten. Jedes Mal, wenn das Modem sich mit dem Internet verband, erzeugte es eine Melodie aus elektronischen Tönen, die wehmütige Erinnerungen an das einfache Surfen im Internet und das Herunterladen von Spiele-Demos weckt. Mit dem Aufkommen von Breitbandinternet und der Verbreitung mobiler Geräte hat sich die Art und Weise, wie wir uns mit der digitalen Welt verbinden, jedoch radikal verändert. Die lauten und oftmals nervenaufreibenden Geräusche des telefonbasierten Internets sind fast völlig verschwunden. Stattdessen sind wir jetzt gewohnt, die Ruhe und den Komfort einer sofortigen Verbindung zu erleben, ohne jemals auf das alte Modemgeräusch zu stoßen.
Dies hat nicht nur Auswirkungen auf unseren Umgang mit Technologien, sondern auch auf unsere Erinnerungskultur und das kollektive Gedächtnis. Die Veränderung in der Klanglandschaft hat auch viel mit der Entwicklung der Technologien zu tun. Vor nicht allzu langer Zeit waren die Besitzer von Personal Computern gezwungen, Warteschleifen zu überstehen, während sie darauf warteten, dass ihr Modem erfolgreich einwählte. Diese akustischen Signale waren nicht nur ein Zeichen für Fortschritt, sondern auch eine Art von „Benutzer-Feedback“, das den Menschen ein Gefühl von Kontrolle und Interaktion mit ihrer Technologie gab. Man konnte am Klang erkennen, ob die Verbindung erfolgreich war oder ob ein Problem aufgetreten war.
Doch während sich die Technologie weiterentwickelte, wurde die Notwendigkeit, diese akustischen Signale zu produzierten, überflüssig. Die moderne Technologie hat die Verbindungsmethoden so weit optimiert, dass wir heute in der Regel keine akustischen Rückmeldungen mehr benötigen. Vom Wi-Fi bis zu schnellen Glasfaserleitungen – die heutige digitale Welt gehört oft der Stille. Das Ergebnis ist eine digitale Umgebung, die zwar effizienter, aber auch weniger nostalgisch und emotional greifbar ist. Die vorangegangene Generation war gezwungen, Zeit und Geduld in die Nutzung von Technologien zu investieren.
Sie erlernten ein gewisses Maß an „technischer” Geduld, da sie bei jedem Verbindungsversuch warten mussten. Heute hingegen können wir mit nur einem Klick auf unseren Smartphones auf alles zugreifen. Diese Abläufe erfolgen hörbar ohne die Geräusche eines wählenden Modems. In gewisser Weise könnte man argumentieren, dass wir eine wichtige Komponente verloren haben: das akustische Feedback, das uns über den Fortschritt unserer digitalen Aktivitäten informierte. Wir leben in einer Welt, die immer mehr von der sofortigen Befriedigung geprägt ist.
Wir haben nicht nur den Klang eines wählenden Modems verloren, sondern auch die Geduld für Prozesse, bei denen wir warten müssen. Während es einmal eine Art von Stolz oder Aufregung gab, die mit dem Wählen einer Verbindung einherging, können wir heute nicht einmal mehr verstehen, was es bedeutete, eine Verbindung herstellen zu müssen, zu warten und dann endlich die Belohnung zu erhalten, wenn die Seite lädt. Die Medienlandschaft hat sich ebenfalls gewandelt. Das, was einst ein gemeinsames Geräusch war, das in vielen Haushalten zu hören war, ist jetzt mehr zu einem privaten Erlebnis geworden. Wir surfen im Internet oft in typisch stillen Räumen, mit Kopfhörern oder in eigener Gesellschaft.
Social-Media-Plattformen haben die Art und Weise, wie wir Informationen konsumieren und wie wir miteinander kommunizieren, revolutioniert. Diese Umstellung hat den Klang der Technologie in unser Leben zurückgedrängt, sodass viele der nostalgischen Töne schlichtweg nicht mehr notwendig sind. Ein weiterer Aspekt, der nicht vergessen werden sollte, ist der Einfluss der globalen Pandemie auf unsere Hörgewohnheiten. Während des Lockdowns wurden virtuelle Interaktionen zur Norm. Videokonferenzen, Online-Spiele und digitale Meetings erforderten eine neue Art der Kommunikation, bei der die typischen Geräusche vergangener Technologien zunehmend irrelevant wurden.
Die Stille ist nun Teil unseres Alltags, während wir uns über Bildschirme statt über Telefonleitungen verbinden. Aber was wird aus der Nostalgie? Die Erinnerung an das Wählen eines Modems könnte in den kommenden Jahren zu einem Stück digitaler Folklore werden, ein Relikt einer längst vergangene Ära. Es gibt jedoch Bestrebungen, diese Klänge wieder ins Bewusstsein zu rufen. Einige Künstler und Sounddesigner experimentieren mit dem Schaffen von Erlebnissen, die diese Klänge wieder aufleben lassen können. Sei es durch Musik, Audiokunst oder sogar durch Videos, die versuchen, die verlorene Klangverbindung wiederherzustellen.