Im ersten Quartal 2025 entschied sich Greystone Capital Management dazu, seine Beteiligung an Franklin Covey Co. (NYSE: FC) zu verkaufen. Diese Entscheidung hat in der Investment-Community für Aufmerksamkeit gesorgt, insbesondere da Franklin Covey eine etablierte Marke im Bereich Organisationsentwicklung und Trainingsdienstleistungen darstellt. Um die Beweggründe hinter diesem Schritt besser zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die aktuelle finanzielle Situation von Franklin Covey, die Marktbedingungen sowie die strategische Ausrichtung von Greystone Capital. Greystone Capital Management ist bekannt für seinen langfristigen Investmentansatz, der sich stark auf kleinere Unternehmen außerhalb der großen Indizes konzentriert.
Trotz dieser Strategie musste die Firma im ersten Quartal 2025 einen Rückgang der medianen Rendite für ihre verwalteten separaten Konten von minus 7,9 % hinnehmen, was schlechter war als der S&P 500 mit minus 4,2 % und besser als der Russell 2000 mit minus 9,5 %. Diese vergleichende Performance zeigt, dass die Portfolios von Greystone oft eine vom Gesamtmarkt abweichende Entwicklung aufweisen, was auf die Auswahl von eher spezialisierten beziehungsweise kleineren Unternehmen zurückzuführen ist. Franklin Covey, als Anbieter von Beratungs- und Trainingsdienstleistungen zur Leistungsoptimierung in Organisationen, erlebte im letzten Jahr einen starken Rückgang seines Aktienkurses um über 47 %. Der aktuelle Kurs von 20,53 US-Dollar pro Aktie spiegelt den Werteverlust wider, der sich insbesondere aus den erneut reduzierten Umsatzprognosen für das Geschäftsjahr 2025 ableiten lässt. Greystone Capital gab in seinem Quartalsbrief an, dass diese wiederholte Verschlechterung der Prognosen den Vertrauensverlust in das Unternehmen bezweckt hat.
Zudem seien Managementfehler im aktuellen Umfeld hinzukommende Belastungsfaktoren. Dadurch habe sich die Einschätzung der Cashflows, auf deren Grundlage die Investitionsentscheidung ursprünglich getroffen wurde, als unzutreffend erwiesen. Der Verkauf der Aktienposition von Franklin Covey erfolgte trotz des grundsätzlich langfristigen Anlagehorizonts von Greystone. Die Unsicherheiten im kurzfristigen Geschäftsumfeld, gepaart mit der enttäuschenden Entwicklung der finanziellen Ergebnisse, machten die Entscheidung notwendig. Darüber hinaus hat Greystone das Potenzial von Investitionen im Bereich künstliche Intelligenz (KI) als besonders attraktiv eingestuft und sieht hier bessere Chancen für höhere und schnellere Renditen.
Diese Marktbewegung erscheint nachvollziehbar, da der Technologiesektor aktuell von starken Wachstumsraten und Innovationsdruck geprägt ist. Greystone verweist sogar auf alternative KI-Aktien als Empfehlungsobjekte, die im Vergleich zu großen Playern wie NVIDIA günstiger bewertet sind. Franklin Covey selbst versucht, mit innovativen Angeboten wie einem KI-Coach zur Verbesserung von Führungstrainings neue Marktsegmente zu erschließen. Dies zeigt, dass das Unternehmen auf Entwicklungen reagiert, um sein Portfolio zu erweitern und attraktiver für Kunden zu machen. Dennoch konnten diese Schritte bisher nicht die Herausforderungen im operativen Geschäft und bei der Umsatzgenerierung vollständig kompensieren.
Besonders negativ wirkte sich die Stornierung von Regierungsverträgen aus, die den Umsatz im zweiten Quartal 2025 auf 59,6 Millionen US-Dollar drückten, was einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum darstellt. Aus Sicht von Investoren weist das Unternehmen daher derzeit ein erhöhtes Risiko auf, das sich aus der Unbeständigkeit der Geschäftsentwicklung und den Unsicherheiten im makroökonomischen Umfeld ergibt. Die Märkte reagieren stark auf Prognoserücknahmen, insbesondere wenn sie wiederholt erfolgen und zusätzlich durch wahrgenommene Führungsfehler verstärkt werden. Dieser Faktor ist ein wesentlicher Aspekt in der Entscheidung von Greystone Capital gewesen, sich von Franklin Covey zu trennen, um Ressourcen in profitablere und weniger volatile Investitionen umzuleiten. Die Entscheidung von Greystone steht exemplarisch für eine größere Tendenz in der Investmentbranche, sich von traditionelleren Geschäftsmodellen und Branchen zu distanzieren, zugunsten von Zukunftstechnologien.
Während Franklin Covey auf die Digitalisierung seiner Trainingsformate setzt, konzentrieren sich viele Anleger auf Unternehmen, die direkte Vorteile aus technologischen Innovationen wie künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen und datengetriebenen Geschäftsmodellen ziehen. Das Potenzial dieser Sektoren ist sowohl aufgrund der Marktnachfrage als auch der Zukunftsfähigkeit höher eingeschätzt. Anleger, die Franklin Covey im Portfolio halten, sollten die Entwicklungen daher genau beobachten. Die Kursentwicklung und die zukünftigen Geschäftszahlen werden entscheidend sein, um den Kursverlauf wieder zu stabilisieren und langfristiges Wachstum zu gewährleisten. Vor allem das Management ist gefordert, Vertrauen zurückzugewinnen, indem es klare und realistische Strategien präsentiert und eine stringente Umsetzung sicherstellt.
Misserfolge bei der Einhaltung von Prognosen werden weiterhin die Anlegerstimmung belasten. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Greystone Capitals Verkauf von Franklin Covey keine voreilige Entscheidung war, sondern auf einer sorgfältigen Neubewertung der Risiken und Chancen basierte. Die wiederholte Reduzierung der Gewinn- und Umsatzziele sowie wahrgenommene Führungsprobleme bei Franklin Covey führten zu einem Vertrauensverlust, der in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld verstärkt wurde. Gleichzeitig eröffnete die Fokussierung auf innovative Technologiebereiche mit größerem Wachstumspotenzial attraktivere Investmentmöglichkeiten. Die Absicht von Greystone, sich auf wachstumsstarke KI-Unternehmen zu konzentrieren, reflektiert die Dynamik der aktuellen Finanzmärkte und die Suche nach nachhaltigen Ertragspotenzialen.
Für Investoren bedeutet dies einerseits, sich der Risiken traditioneller Sektoren bewusst zu sein, andererseits aktiv nach Chancen in zukunftsweisenden Bereichen Ausschau zu halten. Dabei sind regelmäßige Überprüfungen der Portfolios und ein offener Umgang mit veränderten Marktbedingungen entscheidend für den Erfolg. Franklin Covey hat trotz der aktuellen Herausforderungen weiterhin Potenzial, insbesondere wenn es gelingt, das Geschäftsmodell zu modernisieren und profitabler zu gestalten. Doch solange der Konzern nicht nachhaltig positive Signale sendet, werden institutionelle Anleger wie Greystone lieber auf andere Investments setzen. Die Geschichte verdeutlicht, wie wichtig aufmerksames Management von Investments und die Bereitschaft zur Anpassung an veränderte Bedingungen sind.
Nur so kann ein Portfolio langfristig erfolgreich und zukunftsfähig bleiben.