Die politische Landschaft Südkoreas steht vor einem möglichen Wandel in der Handhabung von Kryptowährungen und Blockchain-Technologien. Einer der prominenten Kandidaten für die Präsidentschaft aus der konservativen People Power Party, Hong Joon-pyo, hat angekündigt, die Regulierung von Krypto-Assets ähnlich aggressiv wie die Trump-Administration in den Vereinigten Staaten zu reformieren. Dies könnte tiefgreifende Auswirkungen auf den Blockchain- und Kryptomarkt Südkoreas haben, einer der weltweit bedeutendsten Märkte für digitale Vermögenswerte. Hong Joon-pyo, der bis vor Kurzem als Bürgermeister der Großstadt Daegu tätig war, legte in einer offiziellen Erklärung dar, dass er die rechtlichen Rahmenbedingungen für virtuelle Währungen neu gestalten möchte, um Innovationen zu fördern und Südkorea als globalen Vorreiter in diesem Bereich zu positionieren. Er betonte, dass eine stärker auf Innovation ausgelegte Regulierung den technologischen Fortschritt und die Wettbewerbsfähigkeit der südkoreanischen Branche sichern könne.
Diese Haltung folgt einem gemeinsamen Trend, der die Bedeutung von Blockchain-Technologien für die Zukunft der Wirtschaft erkennt. Die Ankündigung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Südkorea politisch instabil ist. Die Amtsenthebung des ehemaligen Präsidenten Yoon Suk-yeol im April 2025 hat die Bühne für eine dynamische und wettbewerbsintensive Wahl vorbereitet. Vor diesem Hintergrund wirkt Hongs Versprechen, Kryptowährungen ähnlich zu behandeln wie die Trump-Regierung, als klares Signal der wirtschaftspolitischen Neuausrichtung. Unter der Trump-Regierung hatten die USA eine eher freundliche Haltung gegenüber Kryptowährungen eingenommen, die insbesondere durch Deregulierungen und eine lockerere Finanzpolitik gekennzeichnet war.
Während strengere Regulierungen für mehr Verbraucherschutz und Sicherheit sorgen sollen, wurden in den USA Innovationen vorangetrieben, indem Unternehmen und Investoren juridische Klarheit erhielten. Hong scheint anzustreben, eine ähnliche Balance in Südkorea zu erreichen. Neben der Förderung von Blockchain-Technologien plant Hong, erhebliche Mittel für Forschung und Entwicklung in weiteren zukunftsträchtigen Bereichen bereitzustellen. Er kündigte Investitionen in Höhe von mindestens 50 Billionen koreanischer Won (etwa 35,1 Milliarden US-Dollar) über einen Zeitraum von fünf Jahren an. Diese Mittel sollen in Künstliche Intelligenz, Quantencomputing und Supraleitung bei Raumtemperatur fließen.
Mit dieser Strategie zielt er darauf ab, Südkoreas Position in den Schlüsseltechnologien der kommenden Jahrzehnte zu stärken und so nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu fördern. Der politische Hintergrund von Hong Joon-pyo ist geprägt von einer langjährigen staatlichen Karriere, in der er sich immer wieder für technologische Innovationen und eine liberalere Haltung gegenüber digitalen Assets eingesetzt hat. Bereits im Jahr 2021 äußerte er sich kritisch gegenüber der damaligen steuerlichen Behandlung von Kryptowährungen in Südkorea. Er bezeichnete die Einführung einer Krypto-Steuer als rückwärtsgewandt und forderte eine stabilere, rechtliche Grundlage für den Umgang mit neuen Technologien. Durch seine Wiederwahlambitionen versucht er nun, diese politischen Ziele auf nationaler Ebene umzusetzen.
Die südkoreanische Krypto-Community verfolgt diese Entwicklungen mit großem Interesse. Südkorea ist seit Jahren ein Zentrum für Krypto-Handel und Blockchain-Projekte und zählt zu den aktivsten Märkten weltweit. Strenge Regulierungen hatten in der Vergangenheit das Wachstum teilweise gebremst, doch die Aussicht auf eine Lockerung der Vorschriften könnte einen erneuten Innovationsschub auslösen und gezielt Investoren anziehen. Hongs Versprechen hat deshalb sowohl Hoffnungen als auch Diskussionen in der Branche ausgelöst. Ein weiterer wichtiger Aspekt seiner Politik ist die Integration von Blockchain in den öffentlichen Sektor.
Hong kündigte an, dass er die Technologie nicht nur zur Stärkung der Privatwirtschaft einsetzen will, sondern auch in Verwaltungsprozessen und öffentlichen Dienstleistungen. Blockchain könnte so beispielsweise Transparenz erhöhen, Datenintegrität sichern und die Effizienz von staatlichen Abläufen steigern. Dieses Vorhaben steht im Einklang mit globalen Trends, bei denen Regierungen nach digitalen Lösungen suchen, um Verwaltung moderner und bürgerfreundlicher zu gestalten. Die politische Landschaft in Südkorea bleibt allerdings unsicher. Die anstehende Wahl am 3.