Die US-amerikanische Halbleiterfirma GlobalFoundries hat im zweiten Quartal 2025 überraschend starke Geschäftsergebnisse vorgelegt und damit die Erwartungen von Analysten übertroffen. Mit einem prognostizierten Umsatz von rund 1,68 Milliarden US-Dollar sowie einem bereinigten Gewinn je Aktie von 36 Cent zeigt das Unternehmen, dass die Nachfrage nach Halbleitern weiterhin robust bleibt, obwohl man sich in einem komplexen Marktumfeld bewegt. Dieser Erfolg verweist zudem auf eine stabile Auftragslage beim Auftragsfertiger, der vor allem in Zeiten von politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten im Halbleitersektor ein Fels in der Brandung zu sein scheint. GlobalFoundries, der weltweit drittgrößte Halbleiterfertiger, profitiert von gesicherter Nachfrage in wichtigen Endmärkten wie der Automobilindustrie, deren Anteil am Umsatz trotz Herausforderungen in der Autoherstellung anstieg. Das Unternehmen verzeichnete im ersten Quartal, das im März endete, eine deutliche Umsatzsteigerung in diesem Segment gegenüber dem Vorjahr.
Dies ist bemerkenswert, da die Automobilbranche in den letzten Jahren mehrfach mit Engpässen in der Produktionskette und ausgelösten Nachfrageschwankungen zu kämpfen hatte. Im Gegensatz dazu steht der Smartphone-Markt, der traditionell das größte Umsatzsegment von GlobalFoundries darstellt, weiterhin unter Druck. Schätzungen für das laufende Jahr deuten auf eine rückläufige Nachfrage nach Smartphones hin, was sich potenziell negativ auf die Halbleiterproduktion in diesem Bereich auswirken könnte. Dennoch hat das Unternehmen bisher trotz dieser Widrigkeiten ein solides Wachstum erzielt und sich so erfolgreich gegen die Branchenkonjunktur behauptet. Ein wesentlicher Faktor für die positiven Erwartungen bei GlobalFoundries ist die anhaltende Marktstabilität, unterstützt von politischen Rahmenbedingungen, die in der Halbleiterindustrie für Umbrüche sorgen könnten.
Insbesondere die US-Handelspolitik unter Präsident Donald Trump hatte mit der Einführung umfassender globaler Zölle und Sanktionen für beträchtliche Verunsicherung gesorgt. Automobilhersteller, die einen bedeutenden Endkunden für GlobalFoundries darstellen, sind von diesen Zöllen direkt betroffen, was zunächst für Turbulenzen sorgte. Interessanterweise könnten die Handelssanktionen auf importierte Chips jedoch auch positive Effekte für US-Hersteller wie GlobalFoundries haben. Durch die Zölle werden ausländische Chips tendenziell teurer, was Kunden dazu bewegen könnte, verstärkt auf in den USA gefertigte Produkte zurückzugreifen. Der damalige CEO Thomas Caulfield äußerte sich optimistisch, dass diese Faktoren dem Unternehmen helfen könnten, seine Marktposition zu stärken und durch veränderte Lieferkettenstrukturen neue Aufträge zu generieren.
Weiterhin ist der Halbleitermarkt aktuell von Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Gesetzgebung betroffen. Das US-Kongressgesetz CHIPS Act, verabschiedet im Jahr 2022, stellt Fördergelder in Höhe von 52,7 Milliarden US-Dollar zur Verfügung, um die heimische Produktion von Halbleiterchips anzukurbeln und die technologische Unabhängigkeit zu fördern. Während dieses Programm grundsätzlich als Stütze für Unternehmen wie GlobalFoundries gilt, bestehen noch offene Fragen bezüglich der künftigen Ausgestaltung und möglichen Anpassungen der Förderregelungen. Die Branche beobachtet diese Entwicklungen daher mit Spannung, da Änderungen des Gesetzes erhebliche Auswirkungen auf Investitionen und Produktionskapazitäten haben könnten. Die Quartalsergebnisse von GlobalFoundries zeigen außerdem, dass das Unternehmen die Erwartungen der Analysten insgesamt übertrifft.
Für das erste Quartal 2025 meldete GlobalFoundries einen Umsatz von 1,59 Milliarden US-Dollar gegenüber prognostizierten 1,58 Milliarden und ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von 34 Cent, deutlich über den 28 Cent, mit denen gerechnet wurde. Diese Resultate unterstreichen die effiziente Ausrichtung und Widerstandsfähigkeit des Unternehmens auch in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld. Weitere Spekulationen spielen sich rund um mögliche Umstrukturierungen oder Fusionen ab, die GlobalFoundries weiter stärken könnten. Anfang des Jahres wurde über eine mögliche Fusion mit dem taiwanesischen Halbleiterhersteller United Microelectronics Corp (UMC) berichtet. Dieses Vorhaben würde die globale Wettbewerbsfähigkeit von GlobalFoundries deutlich verbessern, da durch technologische Synergien und Kapazitätserweiterungen das Produktportfolio gestärkt und neue Märkte erschlossen werden könnten.
Allerdings stellte UMC im April klar, dass derzeit keine Fusionsverhandlungen stattfinden, sodass diese Option momentan nicht weiter verfolgt wird. Die Stabilität im Halbleitermarkt und die positive Entwicklung bei GlobalFoundries sind auch vor dem Hintergrund der globalen Wirtschaftslage bemerkenswert. Die Halbleiterbranche gilt als Schlüsselindustrie für zahlreiche Wachstumsbereiche, von der Automobiltechnik über die Unterhaltungselektronik bis hin zu IT-Infrastrukturen und aufstrebenden Technologien wie dem Internet der Dinge (IoT) und der künstlichen Intelligenz. Trotz der konjunkturellen Herausforderungen wird jedoch weiterhin eine steigende Bedeutung und Nachfrage für Halbleiter erwartet. Zusammenfassend zeichnet sich für GlobalFoundries ein positives Bild ab.