Der Baumwollmarkt zeigt sich im Juni 2025 von einer relativ stabilen Seite, wenngleich einige wichtige Marktmechanismen und wirtschaftliche Faktoren neue Impulse setzen. Die jüngste Monatsanalyse verdeutlicht, dass die Preise an den internationalen Warenterminbörsen in engen Spannen pendelten, während sich hinter den Kulissen Verschiebungen in der Produktion, im Handel und in den Währungen bemerkbar machen. Diese Dynamiken werden den globalen Baumwollsektor in den kommenden Monaten maßgeblich prägen. Beginnen wir mit dem Preisverlauf an den wichtigsten Handelsplätzen. Die NY/ICE Futures für Baumwolle bewegen sich mit Blick auf den Termin Dezember in einem relativ engen Band zwischen 67 und 70 Cent pro Pfund.
Da der naheliegende Juli-Kontrakt nun in den Ablauf kommt, verlagert sich das offene Interesse zunehmend in die Dezember-Kontrakte. Dieses Verhalten ist typisch für saisonale Übergangsphasen und signalisiert, dass viele Marktteilnehmer ihre Positionen längerfristig aufstellen. Der A-Index, der als wichtiger Preisindikator für Baumwolle gilt, zeigte sich im Juni konstant im Bereich von 77 bis 79 Cent pro Pfund, was auf eine ausgeglichene Nachfrage-Situation hinweist. In China stieg der chinesische Baumwollindex CC Index 3128B sowohl international als auch lokal leicht an. International betrug der Anstieg von 88 auf 92 Cent pro Pfund eine moderate Aufwertung.
Auf lokaler Ebene kletterten die Preise von 14.100 auf 14.600 RMB pro Tonne. Gleichzeitig wertete die chinesische Währung gegenüber dem US-Dollar leicht auf, von 7,25 auf 7,18 RMB/USD. Diese Faktoren lassen darauf schließen, dass die Nachfrage sowie die Marktstellung Chinas in der Baumwollwirtschaft weiterhin stabil und leicht im Aufwind sind, trotz einiger Unsicherheiten im globalen Wirtschaftsumfeld.
Die Situation in Indien zeigte sich differenzierter. Die Spotpreise für denselben Qualitätsstandard Shankar-6 fielen leicht von 82 auf 80 Cent pro Pfund. Während die Bezugsbasis RMB/STanh angab einen leichten Anstieg von 14.100 auf 14.600 RMB/Tonne, wurden die Preise in der heimischen indischen Währung von 54.
500 auf 54.000 INR pro Candy gesenkt. Die Indische Rupie blieb hingegen nahe der Stabilitätsmarke von 85 INR je US-Dollar. Dieser Preisrückgang kann als Reaktion auf leichte Überangebote oder nachlassende Nachfrage gewertet werden, was jedoch durch die stabile Währungslage etwas gedämpft wird. Pakistans Baumwollmarkt präsentierte sich im Juni bemerkenswert stabil.
Spotpreise hielten sich konstant bei rund 72 Cent pro Pfund. Gleiches gilt für die heimischen Werte, die bei etwa 16.700 PKR pro Maund angesiedelt sind. Die pakistanische Rupie schwankte um die Marke von 282 PKR/USD, was den Preisverlauf in lokaler Währung ebenfalls stabilisierte. Stabilität in einem wichtigen Produzentenland wie Pakistan ist ein positives Signal für die Marktteilnehmer, da sie Unsicherheiten bei der Versorgung minimiert.
Der globale Überblick von Angebot, Nachfrage und Handel wird durch die jüngsten USDA-Prognosen entscheidend geprägt. Für den Wirtschaftszweig Baumwolle in der Saison 2025/26 zeigen sich leichte Anpassungen nach unten bei der weltweiten Produktion mit einem Minus von 800.000 Ballen auf 117 Millionen Ballen. Gleichzeitig wird die globale Verbrauchsprognose um 300.000 Ballen auf 117,8 Millionen Ballen gesenkt.
Ein wichtiger Indikator für den Markt ist die Reduktion der globalen Anfangsbestände um 1,2 Millionen Ballen auf 77,3 Millionen und die daraus resultierende Verminderung der Endbestände um 1,6 Millionen Ballen auf insgesamt 76,8 Millionen Ballen. Die tendenzielle Verringerung der Lagerbestände deutet auf eine leichte Straffung des Marktes hin, die in Kombination mit den Produktions- und Verbrauchsanpassungen genau beobachtet werden muss. Bei der Einzelländeranalyse sind die Veränderungen ebenfalls beachtenswert. Indien erwartet eine Produktionsminderung von einer Million Ballen auf 23,5 Millionen, was den Rückgang aus dem Vorjahr mitberücksichtigt, als die Produktion bereits um eine Million auf 24 Millionen Ballen gesenkt wurde. Die USA folgen mit einer Reduktion von 500.
000 Ballen auf 14 Millionen, während Pakistan 300.000 Ballen weniger mit 5,2 Millionen prognostiziert. Im Gegensatz dazu wird für China mit einem Plus von einer Million auf 30 Millionen Ballen gerechnet, was weiterhin auf die wichtige Stellung Chinas im globalen Baumwollmarkt verweist. Bei der Nutzung in Textilmühlen und Weiterverarbeitung (Mill Use) zeigt sich in Indien ein Rückgang um 500.000 Ballen auf 25,5 Millionen, wogegen Ägypten mit einem Plus von 400.
000 Ballen auf 1,2 Millionen hervorsticht. Weitere kleinere Anpassungen finden sich für die Türkei und Bangladesch, die beide nominale Rückgänge bei Mill Use verzeichnen. Diese Verschiebungen spiegeln wohl veränderte Nachfrage- und Produktionsmuster in den einzelnen regionalen Märkten wider. Der globale Handel bleibt mit 44,8 Millionen Ballen stabil ohne Veränderung gegenüber dem Vormonat. Bei den Importen ergeben sich jedoch deutliche Verschiebungen: China reduziert seine Einfuhren um 500.
000 Ballen auf 6,5 Millionen, die Türkei um 200.000 auf 4,8 Millionen und Bangladesch um 100.000 auf 8,4 Millionen. Pakistan und Ägypten hingegen erhöhen ihre Importe um 300.000 bzw.
400.000 Ballen, was auf eine verstärkte Nachfrage hindeutet. Beim Export sind vor allem Australien und Brasilien mit Erhöhungen von 100.000 beziehungsweise 300.000 Ballen hervorzuheben.
Die USA korrigieren ihre Exportzahlen für 2024/25 nach oben auf 11,5 Millionen Ballen, was auf festere Positionen im internationalen Wettbewerb hinweist. All diese Entwicklungen wirken sich auf die weltweiten Baumwollmärkte aus. Die Wechselkursschwankungen, insbesondere die leichte Aufwertung des chinesischen RMB und die Stabilität anderer Währungen wie der Indianischen Rupie oder der Pakistanischen Rupie, beeinflussen die Wettbewerbsfähigkeit der produzierenden Länder maßgeblich. Eine starke Währung kann Exporte verteuern, während eine schwächere Währung die Exportfähigkeit begünstigt – ein Balanceakt, den viele Länder zu meistern versuchen. Die Aussichten für den Baumwollmarkt in 2025/26 zeigen folglich einen Markt, der trotz kleiner Rückgänge in Produktion und Verbrauch insgesamt relativ ausgeglichen bleibt.
Die leichte Reduzierung der Lagerbestände spricht für eine etwas straffere Angebotslage, die insbesondere bei Nachfragespitzen oder wetterbedingten Einflüssen Preisdruck erzeugen könnte. Die Anpassungen in den einzelnen Ländern spiegeln sowohl klimatische als auch wirtschaftliche Rahmenbedingungen wider, die von globalen Lieferketten über Energiepreise bis hin zu geopolitischen Faktoren beeinflusst werden. Für Akteure entlang der Wertschöpfungskette – vom Anbau bis zur Weiterverarbeitung und zum Handel – sind die aktuellen Marktinformationen essenziell, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Der Baumwollmarkt bleibt weiterhin anfällig für kurzfristige Schwankungen, doch zeigen die langfristigen Trends auf eine anhaltende Bedeutung der Faser als unverzichtbare Grundlage für die Textilindustrie. Neben den reinen Zahlen rund um Produktion und Handel gewinnen auch Faktoren wie Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit und die Rückbesinnung auf natürliche Fasern an Bedeutung.