In einer der bemerkenswertesten Transaktionen des Jahres 2025 haben sich die Investmentgesellschaft TPG und das Zahlungsunternehmen Corpay zusammengeschlossen, um AvidXchange in einem vollständig bar finanzierten Deal im Wert von 2,2 Milliarden US-Dollar von der Börse zu nehmen. Diese Übernahme hat in der Finanzwelt für Aufsehen gesorgt und unterstreicht die wachsende Bedeutung von Softwarelösungen im Bereich der Automatisierung von Zahlungsprozessen sowie den steigenden Trend zur Privatisierung von Technologieunternehmen mit soliden Wachstumsaussichten. AvidXchange ist ein führender Anbieter von SaaS-basierten Lösungen zur Automatisierung von Kreditorenbuchhaltungen und Zahlungsprozessen. Das Unternehmen fokussiert sich auf den sogenannten Mittelstand und bietet Dienstleistungen an, die Unternehmen dabei unterstützen, manuelle, zeitaufwendige und fehleranfällige Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten. Durch die Digitalisierung und Automatisierung von Zahlungsvorgängen und Kontenabgleich hilft AvidXchange seinen Kunden, Kosten zu senken und Arbeitsabläufe zu optimieren.
Mit seinem Fokus auf cloudbasierte Technologien hat sich das Unternehmen eine starke Marktposition erarbeitet, die den Grundstein für nachhaltiges Wachstum legt. Die Übernahme von AvidXchange durch TPG und Corpay ist geprägt von einem Kaufpreis von 10 US-Dollar pro Aktie, was einem Aufschlag von 22 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom 6. Mai 2025 entspricht. Dieses Prämienangebot zeigt das Vertrauen der Käufer in das Potenzial von AvidXchange und spiegelt die Attraktivität von innovativen Finanztechnologien wider. Während TPG über seine Investmentgesellschaft TPG Capital die Mehrheit der Anteile halten wird, wird Corpay mit einer Investition von etwa 500 Millionen US-Dollar einen Anteil von rund 33 Prozent erlangen.
Zudem beteiligen sich auch bedeutende Mitglieder des Führungsteams von AvidXchange, die einen erheblichen Teil ihrer Anteile in die Transaktion einbringen und damit ihren Glauben an die künftige Entwicklung des Unternehmens unterstreichen. Die Zustimmung des Vorstands von AvidXchange ist ein wichtiger Meilenstein für die Fortsetzung des Deals. Die endgültige Übernahme wird für das vierte Quartal 2025 erwartet, vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre sowie üblicher behördlicher Genehmigungen und weiterer vertraglicher Bedingungen. Der Abschluss des Geschäfts verspricht eine strategische Neuausrichtung und ermöglicht AvidXchange, sich mit den finanziellen Ressourcen und der langfristigen Ausrichtung von TPG und Corpay weiterzuentwickeln. Aus finanzieller und rechtlicher Sicht standen bei der Transaktion mehrere namhafte Berater und Kanzleien zur Seite.
Für AvidXchange waren Financial Technology Partners und Barclays als Finanzberater sowie die Kanzlei Latham & Watkins tätig. Corpay wurde von Goldman Sachs beraten, begleitet rechtlich von Eversheds Sutherland. TPG erhielt finanzielle Expertise von J.P. Morgan Securities, Moelis & Company und RBC Capital Markets sowie rechtliche Unterstützung durch Davis Polk & Wardwell und Schulte Roth & Zabel.
Dieses Netzwerk renommierter Berater spricht für die Komplexität und das hohe Niveau der Verhandlungen zwischen den beteiligten Parteien. Michael Praeger, CEO von AvidXchange, äußerte sich optimistisch über die Vorteile der Transaktion. Er betonte, dass die Zusammenarbeit mit TPG und Corpay dem Unternehmen erlauben wird, die Plattform weiter auszubauen und innovative Lösungen bereitzustellen, die Kunden in ganz Amerika bei der Transformation ihrer Kreditorenbuchhaltungsprozesse unterstützen. Diese Ausrichtung zeigt, wie wichtig die Skalierung von Technologieprodukten in einem zunehmend digitalisierten Wirtschaftsbereich geworden ist. Ron Clarke, CEO und Chairman von Corpay, hob insbesondere die Vorteile der Übernahme für Corpay hervor.
Er erwartet, dass der Deal bereits 2026 positive Auswirkungen auf die Gewinne von Corpay haben werde. Zudem biete die Struktur der Privatisierung AvidXchange die notwendige Flexibilität, um die operative Effizienz zu steigern und das Wachstum zu beschleunigen. Corpay behält sich zudem die Option vor, im Jahr 2028 die restlichen Anteile zu kaufen, was auf ein strategisches langfristiges Engagement hinweist. Interessanterweise folgt die Transaktion auf eine andere bedeutende Entwicklung im Umfeld von Corpay. Mastercard hatte kürzlich 300 Millionen US-Dollar in Corpays Cross-Border-Geschäft investiert und dafür etwa drei Prozent an dem Geschäftsbereich erworben.
Mit einer Bewertung von 10,7 Milliarden US-Dollar unterstreicht diese Investition die Stärke und den Wert von Corpays Aktivitäten im internationalen Zahlungsverkehr und zeigt potenzielle Synergien mit AvidXchange auf. Die Übernahme spiegelt einen wachsenden Trend wider, bei dem spezialisierte Finanzinstitute und Investmentfonds gezielt in Technologien investieren, die Prozesse in der Wirtschafts- und Finanzwelt automatisieren und digitalisieren. Besonders im Bereich der Kreditorenbuchhaltung kann die Automatisierung zu erheblichen Effizienzgewinnen führen und die Fehleranfälligkeit reduzieren. Unternehmen wie AvidXchange stehen damit im Zentrum einer sich rasant entwickelnden Branche, die sich der Nutzung von Cloud-Technologien und Datenanalyse verschrieben hat, um die Finanzverwaltung grundlegend zu modernisieren. Für den Mittelstand, der traditionell mit komplexen und zeitintensiven Zahlungsprozessen kämpft, bieten solche Lösungen immense Vorteile.
Die Automatisierung entlastet Mitarbeiter, ermöglicht schnellere Zahlungen und bietet zudem eine höhere Transparenz bei der Kontrolle von Ausgaben. Unter der neuen Eigentümerschaft können Investitionen in Forschung und Entwicklung deutlich ausgeweitet werden, um innovative Funktionen zu integrieren und die Marktstellung auszubauen. Von Seiten der Investoren ist der Schritt, AvidXchange vom öffentlichen Handel zu nehmen, strategisch sinnvoll. Private Unternehmen genießen oft mehr Freiheit, um langfristige Pläne ohne den Druck von Quartalsergebnissen zu verfolgen. TPG und Corpay signalisieren damit nicht nur Vertrauen in die fundamentalen Stärken des Unternehmens, sondern ermöglichen auch eine flexible und fokussierte Umsetzung von Wachstumsstrategien.
Zusammenfassend stellt der 2,2 Milliarden Dollar umfassende Deal nicht nur einen bedeutenden Meilenstein für AvidXchange dar, sondern ist auch ein Spiegelbild der sich verändernden Landschaft im Bereich der Finanztechnologie. Die Kombination aus erfahrenen Investoren, strategischem Know-how und technologischem Fortschritt bietet eine vielversprechende Perspektive sowohl für das Unternehmen als auch für seine Kunden. Mit dem Fokus auf die Skalierung der Plattform und die Erweiterung innovativer Angebote wird AvidXchange künftig eine noch wichtigere Rolle dabei spielen, den Zahlungsverkehr und die Automatisierung im Mittelstand neu zu definieren und die Finanzprozesse nachhaltig zu transformieren.