Die Frage, die viele ehemalige Kunden der zusammengebrochenen Kryptowährungsbörse FTX beschäftigt, lautet: Wann werden sie ihr Geld zurückerhalten? Nach monatelangen Unsicherheiten und einem komplexen Insolvenzverfahren scheinen sich die Dinge endlich zu klären. Die Insolvenz- und Strafverfahren rund um die einst 32 Milliarden Dollar schwere Plattform befinden sich fast am Ende. Sam Bankman-Fried, der Gründer von FTX, sitzt mittlerweile im Metropolitan Detention Center in Brooklyn und verbüßt eine 25-jährige Haftstrafe, während weitere Führungskräfte der Firma, darunter Caroline Ellison, Nishad Singh und Gary Wang, bereits Schuldbekenntnisse abgelegt haben. Eine weitere wichtige Figur in diesem Drama ist Ryan Salame, der ehemalige CEO von FTX Digital Markets, der möglicherweise schon am 13. Oktober ins Gefängnis muss.
Sein Schicksal könnte jedoch am 12. September entschieden werden, wenn mündliche Argumente vor Gericht verhandelt werden. In Bezug auf die finanziellen Aspekte des Insolvenzverfahrens gibt es einige positive Nachrichten. Man schätzt, dass rund 16 Milliarden Dollar an Rückzahlungen für die ehemaligen Kunden von FTX verfügbar sind. Diese Rückzahlungen sollen „vollständig und mit Zinsen“ erfolgen, doch es gibt einen großen Haken: Die Rückzahlungen basieren auf einem Bitcoin-Preis von 16.
871 US-Dollar. Diese Voraussetzung hat bei vielen Gläubigern und ehemaligen FTX-Kunden für Unmut gesorgt. Kritiker der Insolvenzverwalter werfen diesen vor, die vollumfängliche Rückzahlung unter dem Deckmantel einer vollständigen Erholung zu propagieren. John J. Ray III, der die Aufräumarbeiten bei FTX leitet, erklärte, dass FTX zum Zeitpunkt der Insolvenz tatsächlich nur 0,1 % des im System angezeigten Bitcoin und nur 1,2 % des Ether besaß.
„Wir können einem Gläubiger nicht mehr zahlen, ohne das Geld von einem anderen Gläubiger abzuziehen“, so Ray. Ein entscheidendes Datum steht bevor: Am 7. Oktober wird das US-Insolvenzgericht für den District of Delaware eine Bestätigung des Insolvenzplans für FTX verhandeln. An diesem Tag könnten die Gerichtsentscheidungen über den vorgeschlagenen Chapter-11-Insolvenzplan und die dazugehörige Offenlegungserklärung fallen. Sollte das Gericht dem Insolvenzplan zustimmen, wäre FTX in der Lage, über 98 % der Kunden und unbesicherten Gläubiger „vollständig und mit Zinsen“ zu entschädigen, wobei alle Krypto-Preise auf den Stand vom 11.
November 2022 umgerechnet werden. Wenn das Gericht den Insolvenzplan am 7. Oktober genehmigt, könnten die Zahlungen an die betroffenen Kunden noch im Laufe des Jahres erfolgen. In den folgenden Monaten sind dann drei weitere wichtige „Omnibus-Hearings“ angesetzt, die eine Konsolidierung der verschiedenen Ansprüche in einheitliche Klassen für die Rückzahlung zum Ziel haben. Diese Hearings sind aktuell für den 22.
Oktober, den 20. November und den 12. Dezember 2024 angesetzt. Der Zeitrahmen für die Rückzahlungen könnte sich also gegen Ende des Jahres 2024 konkretisieren, vorausgesetzt, dass das Gericht den Insolvenzplan genehmigt. Es ist erwähnenswert, dass die Frist für die Einreichung von Ansprüchen gegen das Insolvenzverfahren bereits abgelaufen ist.
Kunden mussten ihre Unterlagen bis zum 29. September 2023 einreichen, um für eine Rückzahlung in Betracht zu kommen. Statistiken zeigen, dass etwa 98 % der Kunden Ansprüche von weniger als 50.000 Dollar eingereicht haben. Diese Kunden dürfen etwa 118 % des USD-Wertes ihrer Forderungen erwarten – auch basierend auf den Krypto-Preisen vom 11.
November 2022. Damit stehen die Chancen gut, dass viele der betroffenen Kunden zumindest in gewissem Maße entschädigt werden können. Trotz dieser positiven Signale sind die Emotionen unter den ehemaligen Kunden gemischt. Viele fühlen sich betrogen und sind mit der gesamten Entwicklung unzufrieden. Der Krypto-Markt ist extrem volatil, und viele tron Kunden haben seit dem Zusammenbruch der Plattform erhebliche finanzielle Einbußen erlitten.
Der derzeitige Bitcoin-Kurs liegt bei etwa 68.000 Dollar und hat somit das Niveau, auf dem die Rückzahlungen basieren, weit übertroffen. Dies hat zu noch mehr Frustration unter den Gläubigern geführt, die sich fragen, ob die zugrunde liegende Preisberechnung gerecht ist und ob sie wirklich das, was ihnen zusteht, zurückbekommen werden. Zusätzlich gibt es Fragen zur Transparenz der Insolvenzverwalter und deren Umgang mit den zurückgewonnenen Geldern. Die Kommunikationspolitik seitens der Verantwortlichen hat bei vielen Kunden Fragen aufgeworfen.
Wie wurde das Geld zurückgewonnen, und woher stammen die Mittel, die zurückgezahlt werden? Diese und viele weitere Fragen sind unbeantwortet geblieben und haben foster die Wut vieler ehemaliger Kunden weiter angefacht. Für die betroffenen Kunden war es nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch eine emotionale Achterbahnfahrt. Viele von ihnen sahen in FTX eine zeitsichere Investition in die Zukunft des Geldes und der Wirtschaft. Das Scheitern der Plattform hat nicht nur ihre finanziellen Träume zerstört, sondern auch das Vertrauen in das gesamte Krypto-Ökosystem beeinträchtigt. In dieser unsicheren Zeit bleibt abzuwarten, wie das Bild nach den kommenden Anhörungen am Insolvenzgericht aussehen wird.
Das ganze FTX-Debakel ist ein Beispiel dafür, wie schnell sich die Lage auf dem Kryptowährungsmarkt ändern kann. Während einige Anleger auf eine baldige Rückzahlung hoffen, ist es wichtig zu bedenken, dass jede Rückzahlung und jedes Insolvenzverfahren Zeit und Geduld erfordert. Der Verlauf der Dinge wird noch von vielen Faktoren abhängen, darunter die Entscheidungen der Gerichte und die weiteren Entwicklungen im Kryptowährungsmarkt. In der Zwischenzeit bleibt den ehemaligen FTX-Kunden nichts anderes übrig, als auf die Ergebnisse der kommenden Anhörungen zu warten und zu hoffen, dass ihr Vertrauen in die Krypto-Welt nicht endgültig verloren geht. Währenddessen könnten die Lehren aus diesem Fall weitreichende Auswirkungen auf die Regulierung und den Fortschritt im Bereich der Kryptowährungen haben, insbesondere was Verbraucherrechte und den Schutz von Anlegern anbelangt.
Die Richtung, die der Krypto-Markt in der Zukunft einschlagen wird, bleibt weiterhin ungewiss, aber die Entschädigungszahlungen für die ehemaligen Kunden von FTX könnten einen ersten Schritt auf dem Weg zur Wiederherstellung des Vertrauens in diese neue Form des Geldes markieren.