Frankreichs Solarausschreibungen 2021-2023: Preisanstieg trotz sinkender Modulkosten In den letzten Jahren hat die Sonnenenergie in Europa, insbesondere in Frankreich, eine enorme Bedeutung gewonnen. Mit einem zunehmenden Fokus auf erneuerbare Energien zufolge wurde ein siebenrunder Ausschreibungsmechanismus eingeführt, um bis Ende 2026 rund 28 GW an erneuerbarer Energie zu installieren. Die jüngste Analyse der direktionale Règlementaire de l'Énergie (CRE), die die Ausschreibungsergebnisse zwischen 2021 und 2023 untersucht hat, zeigt jedoch ein überraschendes Ergebnis: Trotz sinkender Kosten für Solarmodule stiegen die Preise für Solarprojekte in den Auktionen signifikant an. Die CRE berichtete, dass zwischen 2011 und 2013 in Frankreich etwa 5,55 GW an PV-Kapazität durch ein Ausschreibungsmechanismus für Großsolaranlagen zugeteilt wurden. In den folgenden Jahren war eine allgemeine Abwärtsbewegung der Modulpreise zu beobachten, doch der erhoffte Rückgang der Strompreise verlief nicht parallel.
Stattdessen haben die neuesten Ausschreibungen zu deutlich höheren Preisen geführt, ein Umstand, der sowohl der Energiewirtschaft als auch der politischen Landschaft Sorgen bereitet. Die Ausschreibungen, die insbesondere während einer Energiekrise zwischen 2021 und 2023 stattfanden, wurden von hohen Inflationsraten und einer Abbruchquote von 10 % für ausgewählte Projekte begleitet. Dies geschah in einem Kontext, in dem viele traditionelle Energiepreise durch geopolitische Spannungen und versorgungspolitische Unsicherheiten in die Höhe getrieben wurden. Es ist interessant zu vermerken, dass die Analyse 14 GW an Ausschreibungen überprüfte, von denen 10 GW zugeteilt wurden. Knapp 40% dieser Kapazität entfielen auf Windkraft, während der Rest auf Photovoltaikanlagen verteilt wurde – eine klare Dekomposition des französischen Energiemixes.
Die CRE stellte fest, dass die Ausschreibungen in einem Umfeld von steigenden Kosten stattgefunden haben, wo insbesondere die Preise für Boden- und Dach-PV-Anlagen um durchschnittlich 39 % und 23 % gestiegen sind. Im Vergleich zu den Preisen der vorherigen CRE4-Ausschreibung, wo die Preise tendenziell sinkend waren, sind die finalen Preise dieser neuen Ausschreibungsrunden geradezu alarmierend gestiegen. Konkret stiegen die Durchschnittspreise für Boden-PV-Anlagen von 0,0588 Euro pro kWh auf 0,0891 Euro pro kWh. Für große Dachanlagen betrugen die finalen Preise 0,1021 Euro pro kWh, was im Vergleich zu den Preisen von 0,0831 Euro pro kWh eine merkliche Verteuerung darstellt. Diese Preissteigerungen lassen sich nicht nur durch die modulartigen Kosten, sondern auch durch die gesamte Projektdurchführung erklären.
Es wurde festgestellt, dass die Kapitalkosten (Capex) für die Installation von Boden-PV-Anlagen um 9 % und für Dachanlagen um 2 % gestiegen sind. Die durchschnittlichen Kosten belaufen sich im Jahr 2023 auf etwa 935 Euro pro kW für Bodenanlagen und 1.250 Euro pro kW für Dachprojekte. Diese Kostenverteilungen zeigen Aufschluss über die verschiedenen Faktoren, die in den Gesamtpreis von Solaranlagen einfließen, wobei Bodenanlagen vor allem für Modulkäufe 25,5 % ihrer Kosten aufwenden und Dachanlagen 31,5 % für Montagestrukturen. Die CRE berichtete weiter, dass die bedauerlichen Kostensteigungen auf Rohstoff- und Logistikprobleme, Inflation und steigende Zinsen zurückzuführen seien.
Ein wichtiger Aspekt ist die Rolle der Modulhersteller. Etwa 80 % der ausgewählten Projektentwickler planen die Verwendung von PV-Modulen chinesischer Hersteller. Diese Dominanz öffnet die Diskussion über die geografische Abhängigkeit, die Frankreich in der Photovoltaik-Industrie erlebt. Die führenden chinesischen Unternehmen wie Jinko, JA Solar und DMEGC dominieren bemerkenswerterweise den Markt, während ein geringer Anteil von unter 5 % für europäische Hersteller Eindeutigkeit zeigt, dass Frankreich dringend seine eigene Fertigungskapazität aufbauen muss. Die CRE hat die erwarteten Preisrückgänge bei Solarmodulen in jüngsten Ausschreibungen als nicht eingetreten registriert, im Gegensatz zu den Entwicklungen in Ländern wie Deutschland, wo die Kostensenkungen für Photovoltaik schneller voranschreiten.
Analysten vermuten, dass die stark gestiegenen Zinssätze, die sich von 2021 bis 2023 verdoppelt haben, als einen der Hauptfaktoren für den Preisanstieg identifiziert werden können. Diese wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stellen eine Herausforderung für die bereits überlastete Solar-Photovoltaik-Branche dar, die sich in einem vitalen Umwandlungsprozess befindet. Die Betriebskosten (Opex) für die Anlagen bescherten den Experten ebenfalls ein weiteres Kopfzerbrechen: Die Opex stiegen um 29 % für Boden-PV-Anlagen und um über 6 % für große Dachanlagen. Diese hohen Betriebskosten stellen eine zusätzliche Hürde für Investoren dar, die sich nach rentablen Projekten umsehen. Laut CRE lagen die Betriebskosten zwischen 20 Euro/kW/Jahr und 25 Euro/kW/Jahr.
In dieser Hinsicht bleibt abzuwarten, ob der französische Markt sich weiter in einer sich abzeichnenden Krise befindet oder ob Mithilfe von politischen Maßnahmen und Marktinfrastrukturänderungen die Sonnenenergie wieder an Fahrt aufnimmt. Die Analyse dieser jüngsten Ausschreibungen ist nicht nur eine Momentaufnahme des derzeitigen Marktes, sie wirft auch grundlegende Fragen auf. Angesichts der steigenden Energiepreise und (auf der anderen Seite) eines globalen Trends zu niedrigeren Kosten für Solarenergie muss Frankreich strategische Entscheidungen treffen. Lösungsansätze könnten Anreize zur Verbesserung der Entwicklung von inländischen Produktionskapazitäten oder eine verstärkte Unterstützung für innovative Technologien umfassen. Auch eine Überprüfung des Ausschreibungsprozesses könnte angebracht sein, um effizientere und kostengünstigere Solarprojekte für die Zukunft sicherzustellen.
Abschließend kann festgestellt werden, dass die Entwicklungen im PV-Markt Frankreichs sowohl von Besorgnis als auch von Hoffnung geprägt sind. Während der Preisanstieg für Solarprojekte besorgniserregend ist, gibt es auch neue Ansätze und Überlegungen zur Stärkung der Branche. Wenn Frankreich die Herausforderung annimmt und gleichzeitig innovative Wege geht, könnte das Land in der Photovoltaik-technologischen Revolution wieder an die Spitze der erneuerbaren Energien gelangen.