In der dynamischen Welt der Kryptowährungen zeichnen sich derzeit interessante Entwicklungen ab, da führende Unternehmen wie BitGo und Revolut sich aktiv am Wettbewerb um stabile Kryptowährungen beteiligen. Diese neuen Angebote, die im kommenden Jahr auf den Markt kommen sollen, könnten das Gesicht der Stablecoin-Landschaft erheblich verändern. BitGo, bekannt als einer der Schöpfer des populären Wrapped Bitcoin (WBTC), hat kürzlich angekündigt, dass es plant, im nächsten Jahr eine neue Stablecoin namens USDS einzuführen. USDS wird sich durch ein innovatives Belohnungssystem auszeichnen, das darauf abzielt, Liquiditätsanbieter zu incentivieren. Diese Neuheit könnte einen wesentlichen Vorteil gegenüber bestehenden Stablecoins bieten, die oft nicht genügend Anreize für die Nutzer schaffen, um aktiv zur Liquidität des Marktes beizutragen.
Laut Mike Belshe, dem CEO von BitGo, erkennt das Unternehmen die Bedeutung der Community und der Nutzer im Cryptocurrency-Ökosystem. „Der wahre Wert einer Stablecoin liegt in den Menschen, die sie nutzen, und in der Liquidität, die sie bereitstellen“, sagte Belshe. USDS werde eine offenere und gerechtere Plattform für die Nutzer darstellen, die Innovationen fördert und diejenigen belohnt, die das Netzwerk aufbauen. Mit der Aussicht auf bis zu 98% der Gewinne, die an die Unterstützer des Ökosystems verteilt werden sollen, könnte USDS das Potenzial haben, viele Liquiditätsanbieter anzuziehen und somit die Marktverhältnisse grundlegend zu verändern. Die Herausforderung durch USDS ist beträchtlich, da der Wettbewerb im Bereich der Stablecoins bereits intensiv ist.
Tether’s USDT dominiert derzeit den Markt mit einer Marktkapitalisierung von über 117 Milliarden US-Dollar und verzeichnete alleine im ersten Halbjahr Gewinne von über 5 Milliarden US-Dollar. BitGo positioniert sich mit USDS als ernstzunehmender Rivale dieser etablierten Währung, indem es ein fortschrittliches Belohnungssystem einführt, das sich von den herkömmlichen Ansätzen abhebt. Im Gegensatz zu den meisten traditionellen Stablecoins, die ihre Gewinne oft nicht an die Nutzer weitergeben, plant BitGo, Teile seiner Reserven direkt an die Liquiditätsanbieter auszuschütten. Während BitGo betont, dass USDS kein Investmentvertrag sei, könnte dieses Modell den Anreiz für viele Anbieter erhöhen, sich an der USDS-Plattform zu beteiligen und ihre Bestände zu halten. Zusätzlich zu BitGo plant auch das Fintech-Unternehmen Revolut, in den Stablecoin-Markt einzutreten.
Revolut, das sich als eine der führenden kryptofreundlichen Finanzplattformen etabliert hat, beabsichtigt die Entwicklung eines eigenen Stablecoins, um seine Dienstleistungen im Bereich Kryptowährungen zu erweitern. Der neue Stablecoin soll eine sichere und compliance-konforme Lösung für die Krypto-Community bieten. Diese Ankündigung kommt in der Hinblick auf die wachsende Nachfrage nach stabilen und regulierten Kryptowährungen in der gesamten Branche. Nach dem Erhalt einer Banklizenz im Vereinigten Königreich im Juli dieses Jahres ist Revolut gut positioniert, um neue Dienstleistungen anzubieten und damit ein größeres Publikum im Krypto-Sektor zu erreichen. Die Lizenz ermöglicht es Revolut, innovative Finanzdienstleistungen anzubieten, darunter Kredite und Hypotheken, was die Entwicklung des Unternehmens in der Krypto-Welt weiter vorantreiben könnte.
Momentan befindet sich das Unternehmen jedoch in der Mobilisierungsphase, in der neue Banken ihre Operationen vollständig einrichten müssen, sodass die Kunden weiterhin über die bestehende Revolut Ltd, eine regulierte E-Geld-Institution, Dienstleistungen beziehen. In Anbetracht der bevorstehenden Umsetzung der „Markets in Crypto-Assets“ (MiCA)-Regulierung in Europa, wird der Bedarf an Compliance-konformen Stablecoins immer dringlicher. MiCA bietet einen regulatorischen Rahmen, innerhalb dessen Unternehmen wie Revolut agieren können, solange bestimmte Bedingungen für die Emission von Stablecoins eingehalten werden. Vorreiter in diesem Bereich ist Circle, das angekündigt hat, dass sein USDC-Stablecoin die MiCA-Anforderungen erfüllen konnte. Andere Emittenten wie Paxos und Gemini arbeiten ebenfalls aktiv daran, sicherzustellen, dass ihre Stablecoins den neuen Regelungen entsprechen.
Im Gegensatz dazu hat Tether, der größte Stablecoin-Anbieter, entschieden, die MiCA-Compliance abzulehnen, was zu Delistings von USDT an mehreren europäischen Börsen geführt hat. Tether CEO Paolo Ardoino erklärte, dass die Reservenanforderungen gemäß der MiCA-Regulierung, die vorschreiben, dass mindestens 60% der Reserven auf europäischen Bankkonten gehalten werden, große Risiken bergen könnten. Seine Bedenken beziehen sich darauf, dass viele Finanzinstitute unter einem Modell des fractional reserve banking arbeiten, was eine große Anfälligkeit für Bank-Run-Szenarien mit sich bringt. Die bevorstehenden Entwicklungen in der Stablecoin-Landschaft könnten die Verschiebung hin zu mehr Regulierung und Compliance in der Krypto-Welt widerspiegeln. Unternehmen wie BitGo und Revolut sind an der Spitze dieser Transformation und zeigen, dass sie die Bedürfnisse und Anforderungen der Verbraucher sowie der Aufsichtsbehörden ernst nehmen.