Die amerikanische Securities and Exchange Commission (SEC) hat eine bemerkenswerte Kehrtwende in ihrer Haltung gegenüber Kryptowährungen vollzogen. Unter der Leitung des ehemaligen Vorsitzenden Gary Gensler verfolgte die Behörde eine strenge Regulierungsstrategie, die den Krypto-Sektor stark einschränkte und vielerorts für Unsicherheit sorgte. Doch seit Genslers Amtszeit Ende Januar 2025 vorbei ist, scheint die SEC einen anderen Weg einzuschlagen: die Deregulierung des Kryptomarkts. Diese Entwicklung bringt weitreichende Auswirkungen mit sich – nicht nur für Unternehmen innerhalb der Branche, sondern auch für Anleger und institutionelle Investoren. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht dabei die potenzielle Zulassung von Altcoin-ETFs, die bisher unter Genslers Führung kaum Chancen hatten.
Der Wandel des regulatorischen Umfelds wurde insbesondere durch den Rückzug beziehungsweise die Aufhebung mehrerer Regelungen aus der „Biden-Ära“ deutlich. In der Nacht auf den 12. Juni 2025 veröffentlichte die SEC ein förmliches Statement, mit dem sie ein Dutzend Vorschriften aus den Jahren zwischen März 2022 und November 2023 zurücknahm. Darunter befanden sich auch speziell für den Kryptowährungsbereich relevante Regularien. Die prominenteste davon war die sogenannte Regel 3b-16, die zuvor den Begriff der „Börse“ auf DeFi-Protokolle (dezentrale Finanzprotokolle) ausweitete und die Standards für die Verwahrung von Kryptoanlagen bei Anlageberatern verschärfte.
Diese Regel hätte im Extremfall bedeuten können, dass DeFi-Plattformen künftig wie klassische Wertpapierbörsen behandelt und dementsprechend strenger Haftung sowie Bußgeldern unterworfen werden. Die Aufhebung dieser Regel bringt gerade für Projekte und Unternehmen im DeFi-Bereich eine große Erleichterung. Die Befürchtung, dass viele dieser neuartigen Finanzdienstleistungen formal als Börsen eingestuft werden und damit hohen regulatorischen Burden unterliegen würden, wird dadurch entschärft. Gleichzeitig verwarf die SEC die Erweiterung der Verwahrungsregeln nach dem Investment Advisers Act von 1940. Diese hätten erhebliche bürokratische Hindernisse geschaffen, indem sie die Verwahrung von Kryptowährungen in den engen Rahmen der Wertpapierverwahrung zwängen wollten.
Die Folge wäre gewesen, dass nach diesen Bestimmungen prinzipiell nur Banken oder stark regulierte Broker als Verwahrer fungieren dürften. Dies hätte für die gesamte Szene eine erhebliche Einschränkung bedeutet, zumal viele Krypto-Börsen oder Wallet-Anbieter nicht als „qualifizierte Verwahrer“ gelten. Mit dem Fall dieser Regulierungen signalisiert die SEC, dass sie zunehmend bereit ist, den innovativen Charakter des Kryptomarkts anzuerkennen und ihn nicht durch überholte Regularien zu ersticken. Experten sehen darin auch den Grundstein für weitere Schritte, darunter die baldige Zulassung von Aktienfonds auf Basis von Altcoins. Bislang dominieren Bitcoin-ETFs das Feld institutioneller Krypto-Investments.
Sie sind zwar ein wichtiger Baustein für den Markteintritt großer Investoren, bieten jedoch nur begrenzte Diversifizierungsmöglichkeiten. Altcoins wie Ethereum, Solana oder Litecoin sind aus Sicht vieler Marktbeobachter die logische Erweiterung für Fonds, die auf breitere Segmente des Kryptosektors setzen. Der ETF-Analyst Eric Balchunas von Bloomberg befeuerte die Erwartungen an baldige Zulassungen mit seinem Kommentar auf der Plattform X, ehemals Twitter. Er prognostiziert, dass die SEC in Kürze Altcoin-ETFs offiziell begünstigen könnte. Besonders im Fokus stehen dabei Produkte, die auf Staking von Altcoins wie Solana oder Ethereum basieren.
Staking ist ein Mechanismus, mit dem Anleger durch Bereitstellung ihrer Coins zur Netzwerkabsicherung Belohnungen erhalten. Dies macht entsprechende ETFs attraktiv, weil sie nicht nur Kursgewinne mitnehmen, sondern auch Einkünfte aus Staking-Rewards generieren. Dem folgen auch Daten von der dezentralen Wettplattform Polymarket, die eine Wahrscheinlichkeit von über 70 Prozent angibt, dass Altcoin-ETFs noch im Jahr 2025 in den USA zugelassen werden. Die Top-Kandidaten für solche Produkte sind neben Solana auch XRP und Litecoin. Die hohe Zustimmung durch die Öffentlichkeit und Marktteilnehmer zeugt von einem wachsenden Interesse an einer stärkeren Einbindung reflektierter Altcoin-Investments in regulierte Anlagevehikel.
Diese Entwicklung zeigt, dass die US-amerikanische Finanzaufsicht nun deutlich kryptofreundlicher agiert. Ein solches Umdenken ist keine Selbstverständlichkeit, sondern resultat jahrelanger Beobachtung und Anpassung an die Dynamik des Kryptowährungsmarktes. Es verdeutlicht zugleich, dass die SEC unter neuen Führungskräften Anliegen der Industrie und der Anleger stärker berücksichtigt, dabei aber weiterhin die Sicherheit und Marktintegrität im Blick behält. Neben den regulatorischen und institutionellen Neuerungen bleibt der Markt für Bitcoin weiterhin das dominierende Thema. Die älteste und bekannteste Kryptowährung bereitet sich darauf vor, neue Kursrekorde zu durchbrechen.
Dies weckt wiederum das Interesse an innovativen Projekten rund um Bitcoin wie dem sogenannten Bitcoin Bull Projekt. Hierbei handelt es sich um einen Memecoin, der über ein Belohnungssystem mit Token-Verbrennungen und Airdrops eng an die Kursentwicklung von Bitcoin gekoppelt ist. Solche Mechanismen sorgen für zusätzliche Anreize, insbesondere wenn Bitcoin bestimmte Preislevels erreicht und die damit verbundenen Belohnungen freigeschaltet werden. Neben Meme-Tokens erfreuen sich auch Krypto-Staking-Modelle wachsender Beliebtheit, durch die Anleger attraktive Jahresrenditen erzielen können. Das Bitcoin Bull Projekt beispielsweise bietet Staking-Rewards in Höhe von bis zu 58 Prozent pro Jahr für die ersten zwei Jahre an.
Solche Angebote locken zusätzliches Kapital an und spiegeln das breite Spektrum an Möglichkeiten wider, das der Kryptosektor heute bietet – von spekulativen Trading-Anlagen bis hin zu langfristigen Investmentstrategien mit nachhaltigen Erträgen. Die auflockernde Regulierung gepaart mit der Marktreife der Kryptowährungen wirkt sich auch unterstützend auf das Vertrauen institutioneller Investoren aus. Mit der möglichen Zulassung von Altcoin-ETFs eröffnen sich neue Investitionsmöglichkeiten, die breitere und diversifiziertere Portfolios erlauben. Das reduziert das Risiko, das Anleger durch ausschließliche Fokussierung auf Bitcoin oder einzelne Token eingehen, und fördert gleichzeitig das Wachstum vom gesamten Krypto-Ökosystem. Nicht zuletzt ist der Schritt der SEC auch Ausdruck eines globalen Trends.
Andere Länder und Regulierungsbehörden arbeiten ebenfalls an Anpassungen ihrer Krypto-Gesetze, um Innovationen nicht zu blockieren, sondern geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen. Dies ist essenziell, um Wettbewerbsfähigkeit auf globaler Ebene zu erhalten und die Zukunftstechnologien der Blockchain-Industrie zu fördern. Die SEC hält jedoch weiterhin eine Balance zwischen Liberalisierung und notwendiger Kontrolle. Straff verkündete Maßnahmen gegen betrügerische Projekte, Marktmanipulationen oder andere Formen des Missbrauchs bleiben erhalten. Deregulierung bedeutet daher nicht ein völliges Fehlen von Regeln, sondern die Entwicklung eines ausgewogenen, modernen Regulierungsrahmens, der technologische Besonderheiten berücksichtigt und den Investorenschutz gewährleistet.