Bolivien verzeichnet 100%igen Anstieg im Handel mit virtuellen Vermögenswerten nach Aufhebung des Bitcoin-Verbots Im Juni 2024, nach einer Auszeit von 42 Monaten, tat die Zentralbank Boliviens einen entscheidenden Schritt in die Zukunft der Finanztechnologie, als sie das strikte Verbot von Bitcoin und anderen Kryptowährungen aufhob. Dieser Schritt ist nicht nur symbolisch, sondern hat die wirtschaftliche Landschaft des Landes erheblich verändert. Laut einem aktuellen Bericht der Banco Central de Bolivia (BCB) stieg der durchschnittliche monatliche Handel mit virtuellen Vermögenswerten um beeindruckende 100 %. Zu den Höhepunkten dieser Entwicklung gehört, dass von Juli bis September 2024 monatlich im Durchschnitt etwa 15,6 Millionen Dollar in virtuellen Vermögenswerten gehandelt wurden – dies entspricht einem Anstieg von 105 % im Vergleich zu den vorherigen 18 Monaten, in denen der Handel stark eingeschränkt war. Insgesamt wurden in den letzten drei Monaten mehr als 48 Millionen Dollar gehandelt, was mehr ist als in den zuvor sechs Monaten zusammen.
Ein großer Teil dieser Transaktionen entfiel auf Stablecoins, die durch ihre feste Bindung an traditionelle Währungen wie den US-Dollar für viele Anleger attraktiv sind. Das Bitcoin-Verbot in Bolivien wurde ursprünglich 2014 eingeführt, als die Behörden befürchteten, dass virtuelle Währungen die nationale Währung destabilisieren könnten. Seitdem hatte die Regierung eine zurückhaltende Haltung gegenüber digitalen Assets eingenommen. Diese Kehrtwende markiert jedoch einen bedeutenden Wandel in der Wahrnehmung von Kryptowährungen im Land. Edwin Rojas Ulo, der amtierende Präsident der BCB, äußerte auf einer Pressekonferenz: „Die BCB ebnet den Weg für die Nutzung von Krypto-Assets in Bolivien.
Unser Land macht riesige Schritte in eine wirtschaftliche Zukunft mit einem größeren Einsatz zugänglicher digitaler Instrumente.“ Die gravierenden Veränderungen in der Handelslandschaft sind nicht nur das Ergebnis des aufgehobenen Verbots, sondern auch der verstärkten Regulierung und der Etablierung von Banken, die nun autorisiert sind, mit Kryptowährungen durch genehmigte elektronische Kanäle zu operieren. Zwischen Juli und August 2024 haben sechs weitere Finanzinstitute ihre Dienste für virtuelle Vermögenswerte registriert, was den Wettbewerb in diesem neu entstehenden Markt fördert und den Kunden eine breitere Palette an Optionen bietet. Die Berichte zeigen zudem einen Anstieg von 141 % in der Anzahl der Transaktionen mit Kryptowährungen in den letzten drei Monaten im Vergleich zu den vorherigen sechs Monaten. Diese Entwicklung zeigt ein wachsendes Interesse und Vertrauen der Bevölkerung in den Einsatz von Krypto-Assets, sowohl für internationale Überweisungen als auch für den elektronischen Handel.
Rojas Ulo ergänzt: „Mit der Verordnung haben die Menschen eine alternative Möglichkeit, Transfers ins Ausland zu verarbeiten und Zahlungen im elektronischen Handel zu tätigen.“ Diese Zugänglichkeit könnte nicht nur die finanziellen Möglichkeiten der Bolivianer verbessern, sondern auch den heimischen Unternehmen helfen, sich besser im internationalen Handel zu positionieren. Das Land hat in der Vergangenheit mit wirtschaftlichen Herausforderungen und einer relativ hohen Arbeitslosigkeit zu kämpfen gehabt, und der Einstieg in die digitale Währung könnte neue Geschäftsmöglichkeiten und Einnahmequellen schaffen. Ein weiterer interessanter Aspekt ist, dass die Zentralbank Boliviens Krypto-Assets in ihr Programm zur wirtschaftlichen und finanziellen Bildung integriert hat. Über 3.
000 Menschen, die an 33 Workshops im ganzen Land teilgenommen haben, wurden über die Möglichkeiten und Risiken von Kryptowährungen informiert. Dies zeigt, dass die Regierung bestrebt ist, die Öffentlichkeit aufzuklären und das notwendige Wissen zu vermitteln, um informierte Entscheidungen im Umgang mit digitalen Währungen zu treffen. Trotz diesen positiven Entwicklungen steht die bolivianische Wirtschaft allerdings auch vor Herausforderungen. Laut den Daten der Weltbank lag die Verbraucherpreis-Inflation in Bolivien im Jahr 2023 bei 2,58 %, was im Vergleich zu anderen lateinamerikanischen Ländern zu den niedrigsten Werten gehört. Dennoch hat der bolivianische Boliviano im Laufe der letzten fünf Jahre etwas an Kaufkraft gegenüber dem US-Dollar verloren.
Dies könnte das Experiment mit Kryptowährungen sowohl als Steuerungsmechanismus für Inflation als auch als eine Rettungsleine für die Wirtschaft darstellen, die in einer globalisierten Welt zunehmend von digitalen Lösungen abhängt. Der kommende Winter wird zeigen, wie sich der Bitcoin- und Krypto-Markt in Bolivien weiter entwickeln wird. Die Tatsache, dass der Markt nicht nur wächst, sondern auch diversifiziert wird, ist ein positives Signal. Welches Verhalten die Menschen im Umgang mit Kryptowährungen an den Tag legen werden, ist jedoch noch ungewiss. Die zunehmende Akzeptanz und das Vertrauen in digitale Vermögenswerte könnten Bolivien in eine neue finanzielle Ära führen, in der traditionelle Bankdienstleistungen ergänzt oder sogar ersetzt werden.
Weltweit beobachten Investoren und Analysten gespannt die Entwicklungen in Bolivien, da sie als Beispiel für andere Länder in der Region dienen könnten, die ähnliche regulatorische Frameworks in Betracht ziehen. Wenn das südamerikanische Land mit diesem Schritt weitermacht, könnte der Anstieg des Handels mit virtuellen Vermögenswerten auch in benachbarten Ländern nachahmend wirken und das Bild von Kryptowährungen in der gesamten Region formen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Aufhebung des Bitcoin-Verbots eine historische Wende für Bolivien darstellt. Die explosive Zunahme des Handels mit virtuellen Vermögenswerten ist ein klares Zeichen für das wachsende Interesse an digitalen Finanztechnologien. Mit der richtigen Unterstützung und Regulierung könnte Bolivien auf dem besten Weg sein, eine führende Rolle im Kryptosektor Lateinamerikas zu übernehmen und möglicherweise als Vorbild für andere Länder zu fungieren.
Die nächsten Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie die Bolivianer diese neue finanzielle Realität annehmen und welche Auswirkungen dies auf die nationale und internationale Wirtschaft haben wird.