In den letzten Jahren war die Stimmung vieler Verbrauchergruppen in den Vereinigten Staaten von wirtschaftlichen Unsicherheiten, politischen Spannungen und sozialen Herausforderungen geprägt. Besonders die hispanische Gemeinschaft in den USA stand im Fokus, da sie einerseits eine bedeutende Konsumentengruppe darstellt und andererseits jüngste Veränderungen durch politische Maßnahmen, wie beispielsweise verstärkte Einwanderungskontrollen, unmittelbar spürbar waren. Hierbei gab es Beobachtungen einer deutlichen Zurückhaltung im Konsumverhalten, die sich auch in einzelnen Branchen bemerkbar machte, insbesondere im Bereich der Bierindustrie. Doch nun gibt es laut Aussagen von Constellation Brands, einem führenden Brauereiunternehmen mit beliebten Marken wie Modelo und Pacifico, eine positive Entwicklung im Verbrauchervertrauen dieser wichtigen Bevölkerungsgruppe. Das Unternehmen, das einen erheblichen Anteil seiner Bierverkäufe auf die hispanische Gemeinschaft zurückführt, berichtete von rückläufigen Kundenfrequenzen in Bars, Restaurants und Einzelhandelsgeschäften in den zurückliegenden Monaten.
Diese Entwicklung war eng verbunden mit Ängsten vor verstärkten Kontrollen durch die US-Einwanderungsbehörde ICE sowie einer allgemeinen Sorge um die wirtschaftliche Lage. Diese Unsicherheiten führten bei vielen Verbrauchern zu einer bewussteren Priorisierung ihrer Ausgaben, was sich durch den Rückgang sozialer Zusammenkünfte und Restaurantbesuche ausdrückte. Der Rückgang der Verkäufe spiegelte sich somit nicht nur in wirtschaftlichen Zahlen, sondern auch in der gelebten Realität und dem Alltag der Konsumenten wider. In einer aktuellen Kommunikation auf dem Goldman Sachs Global Staples Forum im Mai 2025 zeigte sich Constellation Brands jedoch optimistisch. Jim Sabia, Präsident des Biergeschäfts des Unternehmens, betonte, dass erste Anzeichen einer Beruhigung und eines steigenden Konsumentenvertrauens beobachtet werden können.
Sabia berichtete von persönlichen Besuchen in Einzelhandelsgeschäften in Kalifornien, bei denen er festgestellt hatte, dass die Kundenfrequenz zu bestimmten Zeiten wieder deutlich zunimmt. Diese positiven Signale deuten darauf hin, dass sich die konsumfreudigen Hispanics allmählich wieder verstärkt in den sozialen Raum zurückbewegen, womit ein bislang spürbarer Rückgang der „On-Premise“-Verkäufe (also direkt an Orten wie Bars und Restaurants) und „Off-Premise“-Verkäufe (Einzelhandel) gemindert wird. Die Bedeutung der hispanischen Konsumenten für Constellation Brands kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sabia gab an, dass rund 35 Prozent des gesamten Bierabsatzes des Unternehmens auf diese Gemeinschaft entfallen. Besonders bei der Marke Modelo Especial steigt dieser Anteil sogar auf etwa 50 Prozent.
Diese Zahlen zeigen eine klare Abhängigkeit vom Kaufverhalten dieser Bevölkerungsgruppe und damit auch die Relevanz ihrer Stimmung und ihres Wohlbefindens für die Umsatzentwicklung. Die positiven Entwicklungen hinsichtlich der Verbraucherstimmung sind jedoch nicht auf das Brauereigeschäft allein beschränkt. Sie reflektieren vielmehr breiter gefasste soziale und wirtschaftliche Trends innerhalb der hispanischen Bevölkerung in den Vereinigten Staaten. Nach einer Phase erhöhter Unsicherheit, ausgelöst durch Restriktionen im Einwanderungswesen und ökonomischen Gegenwind, scheinen sich die Sorgen allmählich zu lösen. Arbeitskräfte, wie beispielsweise Tagelöhner, werden wieder sichtbarer und aktiver im Markt – ein Indikator für steigende Zuversicht und eine Rückkehr zu leicht erhöhten Konsumausgaben.
Vonseiten des Unternehmens wird betont, dass die beobachteten Veränderungen nicht struktureller Natur seien, sondern als temporär und vorübergehend eingestuft werden können. Die Marken von Constellation Brands genießen bei Verbrauchern weiterhin große Beliebtheit, und es wird erwartet, dass sich die Nachfrage nach Bier und sozialen Aktivitäten wieder stabilisiert und ausweitet. Das Unternehmen setzt hierbei konsequent auf weiteres Marketing und investiert deutlich in Werbemaßnahmen, die auf die hispanische Zielgruppe zugeschnitten sind. Die Strategie basiert auf einem langfristigen Verständnis der Konsumgewohnheiten und kulturellen Vorlieben dieser Gemeinschaft, um deren Bindung an die Marken auch in wirtschaftlich schwierigen Phasen aufrechtzuerhalten. Die wirtschaftlichen Prognosen von Constellation Brands für die kommenden Jahre spiegeln diesen Optimismus wider, auch wenn die Herausforderungen bestehen bleiben.
Für das Finanzjahr 2025/26 wird ein moderates Wachstum des Bierabsatzes prognostiziert, mit einem angestrebten Umsatzanstieg von bis zu drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Zahlen sind zwar zurückhaltender als in den früheren Jahren, doch sie signalisieren eine Stabilisierung nach dem Rückgang aufgrund von Konsumentenunsicherheit. Für die darauffolgenden Jahre 2027 und 2028 wird eine jährliche Steigerung der Nettoumsätze von durchschnittlich zwei bis vier Prozent erwartet. Dies bedeutet eine perspektivische Erholung des Marktes und eine Rückkehr auf Wachstumskurs, wenngleich das rasante Wachstum der Vergangenheit, mit Wachstumsraten von sieben bis neun Prozent, derzeit nicht als realistisch angesehen wird. Analysten wie Bonnie Herzog von Goldman Sachs bescheinigten Constellation Brands dennoch eine solide Marktpositionierung.
Die Größe der Gesamtumsätze und die marktbeherrschende Stellung in Segmenten mit hoher hispanischer Beteiligung sorgen für eine nachhaltige Einnahmequelle, die nicht so schnell von kurzfristigen Schwankungen betroffen ist. Die Herausforderung besteht darin, die bestehende Kundenbasis zu erhalten und gleichzeitig neue Wachstumsfelder zu erschließen. Die Erholung der Verbraucherstimmung unter Hispanics in den USA hat unter anderem auch gesellschaftliche Dimensionen. Die hispanische Gemeinschaft gehört zu den größten und dynamischsten Bevölkerungsgruppen in den Vereinigten Staaten. Ihre Kaufkraft und ihr Konsumverhalten spielen eine immer größere Rolle für viele Branchen, von Nahrungsmitteln und Getränken bis hin zu Bekleidung und Unterhaltung.
Die Auswirkungen von politischen Entscheidungen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf ihr Verhalten haben somit weitreichende Folgen für den gesamten US-amerikanischen Markt. In den letzten Jahren ließ sich eine erhöhte Zurückhaltung im Konsum beobachten, die jedoch nicht nur auf wirtschaftlichen Druck, sondern auch auf soziale Ängste und ein Gefühl der Unsicherheit zurückzuführen war. Maßnahmen im Bereich der Einwanderungspolitik führten zu spürbaren Verunsicherungen in vielen hispanischen Gemeinden. Diese Faktoren führten zu dem beobachteten Rückgang bei sozialen Aktivitäten und Ausgaben, die traditionell gerade in der hispanischen Kultur als gemeinschaftsstiftend gelten. Die jüngste Trendwende und die sichtbare Erhöhung der Verbraucherstimmung können deshalb auch als positives Zeichen für eine Integration und sozialökonomische Stabilisierung interpretiert werden.
Mit wachsendem Vertrauen in die eigene Sicherheit und Perspektiven werden äußere Faktoren, die den Konsum beeinflussen, wieder positiver bewertet. Unternehmen wie Constellation Brands können daraus Kapital schlagen, indem sie ihre Marken auf die Werte und Wünsche dieser Gemeinschaft abstimmen. Auch die Marketinginvestitionen zeigen, dass das Unternehmen die langjährige Erfahrung nutzt, um gezielt auf die Bedürfnisse der hispanischen Konsumenten einzugehen. Regelmäßige Markenpflege, kulturell relevante Kampagnen und eine Präsenz in den Medien, die von Hispanics bevorzugt werden, spielen hierbei eine Schlüsselrolle. Dieses langfristige Engagement soll sicherstellen, dass Constellation Brands auch in Zukunft fest in den Herzen der Verbraucher verankert bleibt.
Insgesamt zeigt sich, dass die hispanische Verbraucherstimmung in den USA nach einer Phase der Unsicherheit wieder auf einem klaren Erholungspfad ist. Dieses positive Signal gilt als wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung und Konsumzyklen insbesondere in der Getränkeindustrie. Für Unternehmen, die von dieser Zielgruppe abhängen, bietet es optimistische Perspektiven, während es zugleich auf die Notwendigkeit aufmerksam macht, flexibel auf gesellschaftliche Veränderungen zu reagieren und den direkten Draht zum Konsumenten zu pflegen. Die Herausforderungen der letzten Jahre verdeutlichen einmal mehr, wie eng wirtschaftliche Faktoren mit politischen und sozialen Entwicklungen verknüpft sind. Genau hier liegt das Potenzial für nachhaltigen Erfolg: Eine Marke, die nicht nur Produkte verkauft, sondern Werte und kulturelle Identität seiner Kunden versteht und stärkt.