Haliey Welch, die durch einen viral gegangenen Internetclip als „Hawk Tuah Girl“ bekannt wurde, geriet im Zusammenhang mit einem Memecoin für Schlagzeilen, der dramatisch scheiterte und massive Verluste für Anleger nach sich zog. Hinter dem fragwürdigen Projekt stand der Token namens HAWK, der mit einem ihrer markantesten Catchphrases beworben wurde. Welch enthüllte kürzlich in einem Podcast, dass sowohl das FBI als auch die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC sie nach dem Debakel intensiv unter die Lupe nahmen, bevor die Ermittlungen ohne Klage gegen sie eingestellt wurden. Diese Episode wirft ein Licht auf die oft schwierige Verbindung zwischen Prominenten und der Welt der Kryptowährungen – eine Welt, die durch rasche Gewinne, aber auch durch hohe Risiken und regulatorische Grauzonen geprägt ist. Die Entstehung des HAWK-Tokens liegt im Dezember, als der Memecoin gestartet wurde und unmittelbar danach fast 90 Prozent seines Wertes verlor.
Blockchain-Analysen zeigten, dass angebliche Insider und automatisierte Handelsbots den Token bei seinem Start massenhaft gekauft und anschließend abgestoßen hatten. Die Geschwindigkeit und Art dieser Transaktionen führten zu Spekulationen über einen sogenannten „Exit Scam“, eine betrügerische Aktion, bei der Gründer eines Tokens diesen mit falschen Versprechen propagieren und dann mit den Investmentgeldern verschwinden. Haliey Welch beschrieb, dass der Start von HAWK von ihr zwar beworben wurde, sie aber selbst nur wenig Wissen über Kryptowährungen besaß und großen Anteil daran hatte, dass sie bei dem Projekt ungünstig beraten wurde. Sie betonte, eine Firma – die sie aus rechtlichen Gründen nicht nennen konnte – habe die Kontrolle über ihren Social-Media-Account übernommen und die Videos gepostet, in denen sie den Coin anpries. Ihrer Schilderung zufolge wurde ihr vom Team genaue Vorgaben gemacht, welche Sätze sie aufzunehmen hatte.
Erst am Tag des Launches verspürte sie den Verdacht, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Der berühmte YouTuber Stephen Findeisen, besser bekannt als Coffeezilla, wurde in den Livestream eingebunden, der während des Token-Starts ausgestrahlt wurde. Welch berichtete, dass dieserjenige in der Krypto-Community für seine kompetente und kritische Haltung bekannt ist und darin brillierte, sie mit harten Fragen zu konfrontieren. Sie fühlte sich unvorbereitet und überwältigt von seiner Expertise, was den Eindruck verstärkte, dass sie nicht ausreichend informiert war über die Branche, in die sie sich begeben hatte. Kurz nach dem Desaster fanden sich Vertreter von FBI und SEC vor dem Haus ihrer Großmutter ein, um ihre Ermittlungen zu beginnen.
Welch beschreibt die Situation aus ihrer Perspektive als dramatisch und emotional belastend, wobei ihre Großmutter panisch anrief, als die Behörden plötzlich vor der Tür standen. Sie übergab freiwillig ihr Mobiltelefon und ließ es von den Behörden überprüfen, um alle relevanten Informationen preiszugeben. Die Befragung durch die Ermittler umfasste Fragen zu ihrem Wissenstand, ihrer Rolle im Projekt und zu den Abläufen im Zusammenhang mit dem Memecoin. Die Untersuchungen endeten ohne Vorwürfe gegen Welch. Ihr Anwalt, James Sallah, bestätigte, dass die SEC die Sache zwar geprüft, aber keinen Grund für Anschuldigungen oder Geldstrafen gegen sie gesehen habe.
Welch selbst erzählte offen, dass sie sich getäuscht fühlte und die falschen Leute vertraute, die das Projekt im Hintergrund gesteuert hatten. Aufgrund mangelnder Erfahrung und blindem Vertrauen rutschte sie ungewollt in eine Situation, die sie weder kontrollieren noch vorhersehen konnte. Ein wichtiger Aspekt dieser Geschichte ist die besondere Rolle von Prominenten im Kryptobereich. Personalisierte Token oder Memecoins erhalten oft dadurch besondere Aufmerksamkeit, dass bekannte Persönlichkeiten sie unterstützen, sei es durch Werbung oder als Teil ihrer Marke. Dies zieht viele Investoren an, die auf die Authentizität und Glaubwürdigkeit der Berühmtheiten setzen.
Doch mangelndes Know-how oder fehlendes Engagement im Tagesgeschäft der Projekte können die Promis in rechtliche und finanzielle Schwierigkeiten bringen, zumal die regulatorischen Anforderungen sowie die Komplexität von Kryptoangeboten für Laien oft undurchsichtig bleiben. Das HAWK-Desaster illustriert eindrucksvoll, wie wichtig es ist, gründlich zu recherchieren und sich umfassend beraten zu lassen, wenn man sich auf das volatile Feld der Kryptowährungen einlässt. Die Kombination von Hype, Social-Media-Einfluss und mangelnder Kontrolle kann zu erheblichen Folgen für alle Beteiligten führen. Anleger und Fans, die dem Token vertraut hatten, fühlten sich verständlicherweise enttäuscht und verloren viel Geld – Betroffene entschieden sich sogar, die Hintermänner des Tokens in einer Sammelklage zur Rechenschaft zu ziehen. Dabei bleibt auch die Regulierungsseite ein zentrales Thema.
Die SEC und das FBI zeigen durch ihre Aktivitäten, dass sie genau hinschauen, wenn es um potenziell illegale oder unfaire Praktiken im Krypto-Sektor geht. Zwar wurden in diesem Fall keine Verstöße gegen die Gesetze seitens Welch festgestellt, doch die Behörden setzen ein klares Signal, dass Investoren geschützt und regulatorische Rahmenbedingungen durchgesetzt werden. Die Geschichte der „Hawk Tuah Girl“ Haliey Welch ist ein warnendes Beispiel für die Schattenseiten von Krypto-Investitionen, vor allem wenn sie mit Promi-Image, Social-Media-Hype und schnell entstehenden Memecoins verbunden sind. Sie bietet gleichzeitig eine wertvolle Lehre für Influencer, die sich in diesem dynamischen Markt engagieren wollen, um sowohl ihr Publikum als auch sich selbst zu schützen. Letztlich zeigt der Fall, wie wichtig Verantwortung, Aufklärung und transparente Kommunikation in der Krypto-Welt sind – sowohl für Anleger als auch für Projektbetreiber und Prominente.
Insgesamt illustriert das Geschehen um den HAWK-Token und Haliey Welch die Risiken des Krypto-Marktes ebenso wie die Rolle der Regulierungsbehörden und die Auswirkungen des Einflusses von Social-Media-Persönlichkeiten. Der Fall regt dazu an, sich intensiver mit dem Thema Kryptowährungen auseinanderzusetzen, die Hintergründe von Coin-Launches kritisch zu hinterfragen und sowohl als Investor als auch als Influencer stets wachsam zu bleiben.