Age of Mythology: Retold hat im Jahr 2024 die Gamer-Community in euphorische Erwartung versetzt. Als Remake eines Klassikers aus den frühen 2000er Jahren sollte das Spiel den Charme und die Faszination seines Vorgängers mit moderner Grafik und verbesserter Spielmechanik verbinden. Viele Spieler hofften darauf, packende Kämpfe mit mythischen Gottheiten zu erleben und strategische Herausforderungen zu meistern. Doch die Realität ist, dass das neue Spiel trotz seines Potenzials in einigen Bereichen hinter den Erwartungen zurückbleibt. Die Rückkehr in die Welt von Age of Mythology ist mit Nostalgie verbunden.
Die Wahl zwischen vier verschiedenen Fraktionen – den Ägyptern, Griechen, Nordmännern und Atlanten – bietet eine spannende Abwechslung und einzigartige Spielmechaniken. Jede Fraktion bringt ihre eigenen Strategien und Einheiten mit, die es zu entdecken gilt. Die Vielzahl der verfügbaren Götter, die jeweils eigene Kräfte und Fähigkeiten besitzen, verleihen dem Gameplay zusätzlich Tiefe. In der Theorie klingt alles vielversprechend. Leider ist die Ausführung in vielen Aspekten enttäuschend.
Der Grund für diese Enttäuschung findet sich in der wiederholenden Struktur der Spielmechanik. Trotz der Unterschiede in den Fraktionen, die jeweils einzigartige Fortschrittssysteme und Strategien mit sich bringen, neigen die Spieler dazu, im Spielverlauf stets die gleichen grundlegenden Strategien zu verfolgen. Die meisten Spieler beginnen ihre Partien mit dem Aufbau einer soliden Wirtschaft, bevor sie sich in die militärischen Auseinandersetzungen stürzen. Dies führt dazu, dass jede Partie sich stark ähnelt, auch wenn die Fraktion und die Gottheiten variieren. Ein schockierendes Beispiel sind die mythischen Einheiten, die eigentlich für aufregende und dynamische Kämpfe sorgen sollten.
Stattdessen werden die verschiedenen Kreaturen, die oft Legendary Creatures aus der Mythologie darstellen, auf eine Weise behandelt, die sie im Wesentlichen zu stärkeren Varianten menschlicher Einheiten degradiert. Ob man nun mit einem Zyklopen oder einem Minotaurus kämpft, die grundlegende Strategie bleibt gleich: Einheiten produzieren und in den Kampf schicken. Das Fehlen wesentlicher Unterschiede in den Kampfmechaniken und das Fehlen von strategischen Variationen machen die Kämpfe schnell eintönig. Die Götterkräfte, die dazu gedacht sind, den Kämpfen eine besondere Note zu verleihen, sorgen leider ebenfalls nicht für die gewünschte Aufregung. Während sie in den ersten Spielen noch als aufregend empfunden werden, verblasst die Faszination schnell, wenn die Spieler bemerken, dass viele dieser Fähigkeiten den Spielablauf nicht maßgeblich beeinflussen.
Der Moment des Ausschüttens einer göttlichen Fähigkeit ist zwar visuell beeindruckend, aber oft nicht entscheidend für den Ausgang des Gefechts. Die komplexe Ökonomie der Fraktionen, die in der Theorie viel Potenzial birgt, wird durch die einseitige Spielweise leicht entwertet. Statt die Spieler dazu zu motivieren, die spezifischen Stärken und Schwächen der Fraktionen strategisch auszuspielen, wird die Spielweise stark vereinfacht. Auch wenn der Versuch, auf die Vielfalt der God Powers und Einheiten einzugehen, löblich ist, führt die Beschränkung auf bewährte Strategien dazu, dass das Gameplay stagnierend wirkt. Der Vergleich mit anderen Strategiespielen wie Iron Harvest wirft ein weiteres Licht auf die Mängel von Age of Mythology: Retold.
In Iron Harvest kann jede Einheit unterschiedliche Rollen und Mechaniken übernehmen, was zu einem strategischere und dynamischeren Gameplay führt. Hier wird das Planen und Taktieren in den Gefechten umso spannender, da jede Einheit einzigartige Fertigkeiten hat, die der Spieler zu seinem Vorteil nutzen kann. Age of Mythology hingegen beschränkt sich auf ein sich wiederholendes Schema, das schnell seine Anziehungskraft verliert. Trotz dieser Kritikpunkte fehlt es Age of Mythology: Retold nicht an Qualität. Die Grafik und die visuelle Präsentation sind auf dem neuesten Stand und können sowohl alte als auch neue Spieler beeindrucken.
Die Soundkulisse und die musikalische Untermalung schaffen eine immersive Spielatmosphäre, die den Charme des Originals wunderbar einfängt. Und die drei vorhandenen Kampagnen sind spannend und gut inszeniert, sodass sich die Spieler in die Geschichten der Charaktere vertiefen können. Darüber hinaus wird das Spiel durch den Online-Multiplayer-Modus bereichert. Viele der vorgestellten Probleme könnten durch Spiele gegen menschliche Gegner gemildert werden, die die Schwächen der Einheiten ausnutzen und umfassendere Strategien entwickeln. Die asymmetrischen Strukturen der Fraktionen bieten in diesem Kontext möglicherweise eine spannende Dimension, die einem reinen Spiel gegen Bots fehlt.
menselijke interaction is vaak interessanter dan de voorspelbare uitkomsten van botgevechten. Letztendlich bleibt Age of Mythology: Retold ein Spiel mit vielversprechenden Ansätzen, das aber nicht in der Lage ist, das volle Potenzial auszuschöpfen. Es bringt viele Elemente zurück, die das Original so beliebt gemacht haben, verändert sie jedoch nicht ausreichend, um das Neuartige und Spannende des Erlebnisses zu gewährleisten. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Age of Mythology: Retold sowohl alte Fans als auch Neueinsteiger ansprechen wird, aber eine gewisse Vorsicht ist geboten. Spieler, die aufregende Kämpfe und strategische Tiefe in der Auseinandersetzung mit Göttern erwarten, könnten enttäuscht werden.