Bitcoin Krypto-Startups und Risikokapital

BlinkenCity: Von der Kunstinstallation zum europaweiten Blackout-Szenario

Bitcoin Krypto-Startups und Risikokapital
BlinkenCity: From Art Project to Europe-Wide Blackout Scenario

Die innovative BlinkenCity-Forschung zeigt, wie ein ursprünglich als Kunstprojekt gestartetes System zur Steuerung von Straßenlampen und erneuerbaren Energieanlagen zu einem erheblichen Sicherheitsrisiko für die europäische Stromversorgung wurde. Mit der Analyse dieser veralteten Funksteuerungstechnologie und deren potenziellen Missbrauchsmöglichkeiten wird deutlich, wie moderne Energienetze verwundbar sind und welche Maßnahmen dringend erforderlich sind, um die Stabilität der Stromnetze in Europa zu gewährleisten.

BlinkenCity begann ursprünglich als eine spannende Idee, inspiriert von der bekannten Projekt Blinkenlights Kunstinstallation im Berliner Alexanderplatz. Das Ziel war einfach: die Lichter einer ganzen Stadt als gigantisches Display zu nutzen, mit dem man etwa ein Spiel wie Pac-Man oder Doom auf den Straßenlampen spielen könnte. Doch was wie ein harmloses, kreatives Experiment begann, entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer komplexen technischen Untersuchung und brachte eine große Sicherheitsbedrohung ans Licht – die Gefahr eines europaweiten Stromausfalls. Im Zentrum der BlinkenCity-Forschung steht ein seit Jahrzehnten eingesetztes Funksteuerungssystem, das in vielen europäischen Ländern verwendet wird. Konkret handelt es sich dabei um eine unverschlüsselte und nicht authentifizierte Langwellenfunktechnologie, die Energieunternehmen einsetzen, um Steuerbefehle an verschiedene Geräte zu senden.

Diese Geräte kontrollieren unter anderem Straßenbeleuchtungen, Solaranlagen, Windkraftanlagen, Biogasanlagen, sowie Verbraucher wie Wärmepumpen oder Ladestationen für Elektroautos. Das System wird von einer einzigen Firma betrieben, der Europäische Funkrundsteuerung (EFR), die mit nur wenigen Sendern weite Teile von Deutschland, Österreich, Tschechien, Ungarn und der Slowakei abdeckt. Die verbundene Infrastruktur umfasst über 1,6 Millionen von Funkrundsteuerempfängern (FREs). Die übertragenen Telegramme werden zwar über proprietäre Protokolle wie Versacom und Semagyr versendet, sind jedoch weder verschlüsselt noch können sie auf Echtheit überprüft werden. Das bedeutet, dass jeder mit geeigneter Technik – selbst mit relativ einfachen Geräten – diese Steuerbefehle abfangen, nachbauen und aussenden kann.

Eine Schwachstelle, die bedeutende politische und technische Konsequenzen birgt. Ausgangspunkt des Forschungsprojekts war der Zufallsfund bei einem kaputten Straßenlaternenmasten in Berlin. Das offenliegende Steuergerät bot den Forschern Zugang zur Funktechnik, die sie zunächst nur für die Steuerung von Straßenbeleuchtung hielten. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass das System viel mehr steuert als nur Licht – nämlich wichtige Segmente der Stromversorgung und der Netzstabilisierung, insbesondere die sogenannten Redispatch-Maßnahmen, mit denen Netzbetreiber regionale Ungleichgewichte in der Stromproduktion und im Verbrauch ausgleichen. Die erforschten Protokolle sind technisch interessant.

Die Versacom-Technologie erlaubt eine differenzierte Adressierung von Steuerbefehlen, sodass Befehle an einzelne oder Gruppen von Endgeräten geschickt werden können – etwa alle Windparks über 10 Megawatt oder einzelne Postleitzahlregionen. Die Semagyr-Technologie ist etwas komplexer und erlaubt sogar das Kombinieren mehrerer Befehle in einem Telegramm. Diese Vielseitigkeit macht sie für verschiedene Einsatzzwecke attraktiv. Besonders beunruhigend ist, dass die gesamte Kommunikation ungesichert abläuft. Die Zeit- und Schaltsignale werden in Klartext ausgestrahlt und können beliebig wiederholt oder verändert werden.

Mittels einer einfachen Funknachbildung gelingt es sogar mit erschwinglichen Geräten wie dem Flipper Zero, Textbefehle zu generieren und an die Steuerempfänger zu senden. So kann man nicht nur Laternen an- und ausschalten – in Versuchen gelang es, Photovoltaik-Anlagen gezielt vom Netz zu nehmen. Die Möglichkeit, durch ausgesendete Telegramme einzelne oder sogar zusammenspielende Anlagen vom Netz zu nehmen, eröffnet die Vorstellung eines Angriffsszenarios, bei dem große Teile der erneuerbaren Energieversorgung in einem Land oder sogar über mehrere Länder hinweg manipuliert oder kurzfristig abgeschaltet werden könnten. Die Forscher schätzen das Potenzial der über das Funkrundsteuerungssystem kontrollierten Leistung auf bis zu 60 Gigawatt, allein in Deutschland. Das entspricht einem erheblichen Anteil an der installierten regenerativen Leistung und ist stark genug, durch das anhaltende und plötzliche Ein- oder Ausschalten dieser Anlagen die Netzfrequenz empfindlich zu beeinflussen.

In einem sensiblen Stromnetz wie dem europäischen, das auf eine konstante Frequenz von 50 Hertz angewiesen ist, können derartige Veränderungen zu Dominoeffekten, instabilen Netzverhältnissen und schlimmstenfalls zu regionalen oder gar europaweiten Ausfällen führen. Ein solcher Blackout wurde bisher zwar nicht beobachtet – die Gefahr steigt jedoch mit der zunehmenden Abhängigkeit von erneuerbaren, aber weit verteilten und flexiblen Kraftwerken, deren Steuerung zu einem großen Teil noch auf diesem betagten und unsicheren Funkprotokoll basiert. Ein weiteres Problem ist die vergleichsweise geringe Reichweite der vorhandenen legalen Sender, die meist nur wenige hundert Meter wirksam sind. Theoretisch wäre dennoch möglich, das System durch Überlagerung mit stärkerer Sendeleistung zu übertönen. Für einen Angreifer hieße das, eigene, dezentrale Sender an strategischen Punkten zu installieren, die mit Hilfe von Kites, Wetterballons oder Drohnen Antennen in hohen Luftschichten positionieren.

Damit könnte man das offizielle Signal überdecken und die Empfänger mit manipulierten Telegrammen steuern. Die technische Umsetzung ist anspruchsvoll, aber nicht unrealistisch – und könnte vor allem von gut ausgestatteten staatlichen Akteuren oder anderen professionellen Angreifern durchgeführt werden. Ergänzend existiert die Option, die Infrastruktur der Betreiberfirma direkt anzugreifen. Die Funkstationen sind offenbar nur unzureichend gesichert, was physische Angriffe oder Manipulationen ermöglichen könnte. Ebenfalls finden sich Hinweise auf Sicherheitsschwächen in den Webportalen, über die Steuerbefehle ausgelöst werden.

Hier könnten Hacker via Internet mit etwas Glück direkten Zugriff auf die Sende- und Steuerzentrale erlangen. Interessant ist, dass der Betreiber des Systems bereits seit Jahren von den technischen Grenzen und Sicherheitsproblemen weiß. Schon 2013 wurden akademische Arbeiten und Publikationen verfasst, die auf diese Risiken hinwiesen. Tatsächlich existiert seit 2015 ein verschlüsselter und moderner Protokollnachfolger, der jedoch nie flächendeckend eingeführt wurde, da aus Kostengründen kein Interesse bestand. Die vollständige Umstellung hin zu modernen, verschlüsselten Steuerungssystemen steht zwar bevor, wird jedoch voraussichtlich erst in einigen Jahren die kritischen Großanlagen erreichen.

Die Konsequenzen eines erfolgreichen Angriffs reichen über temporäre Blackouts hinaus. Kurzfristige Manipulationen der Energieversorgung beeinflussen auch den Energiehandel und die Netzstabilität und können das öffentliche Vertrauen in das Stromnetz erschüttern. Dies wäre gerade in Zeiten geopolitischer Spannungen und hybrider Bedrohungsszenarien ein unerwünschtes Einfallstor. Die BlinkenCity-Forscher appellieren daher an die Netzbetreiber und Regulierungsbehörden, die Umstellung auf moderne, verschlüsselte und authentifizierte Steuerungstechnologien zu beschleunigen und die existierenden Systeme zumindest vorübergehend besser abzusichern. Gleichzeitig gelten die Erkenntnisse als Mahnung für die gesamte Branche, alte Infrastrukturen umfassend auf Sicherheitslücken zu überprüfen und potenzielle Angriffsflächen nicht zu unterschätzen.

Glücklicherweise lässt sich aus der ursprünglich künstlerisch geprägten Idee dennoch etwas Positives ziehen. Die Möglichkeit, Städte mittels Funkrundsteuerung zu dynamischen Lichtinstallationen mit öffentlichen Interaktionen zu verbinden, bietet spannende Perspektiven für urbane Kunst und interaktive Medien. So ließe sich noch heute auf spielerische Weise etwa eine Pac-Man-Partie auf Straßenlaternen realisieren – allerdings nur mit sorgsamer Sicherung und Kontrolle. Zusammenfassend zeigt BlinkenCity eindrucksvoll, wie durch sorglose Nutzung veralteter Funktechnologien empfindliche Infrastrukturen angreifbar werden. Was früher als kreative Spielerei begann, entpuppt sich unter sicherheitstechnischer Betrachtung als Warnruf für die digitale Transformation der Energienetze.

Nur durch zügiges Handeln, Transparenz und Zusammenarbeit von Sicherheitsexperten, Netzbetreibern und Regierungen kann das Risiko eingedämmt und der Weg für eine sichere und vernetzte Energiezukunft geebnet werden.

Automatischer Handel mit Krypto-Geldbörsen Kaufen Sie Ihre Kryptowährung zum besten Preis

Als Nächstes
Cambridge Report Finds Bitcoin Mining Uses 52.4% Sustainable Energy, Exceeding Elon Musk's Tesla BTC Payment Target
Montag, 19. Mai 2025. Bitcoin Mining nachhaltig: Bericht zeigt über 50 % Nutzung erneuerbarer Energien und übertrifft Elon Musks Erwartungen

Ein aktueller Bericht des Cambridge Centre for Alternative Finance zeigt, dass der Bitcoin-Mining-Sektor mittlerweile mehr als die Hälfte seines Energieverbrauchs aus nachhaltigen Quellen deckt. Damit übertrifft er die von Tesla gesetzte Grenze für die Wiederaufnahme von Bitcoin-Zahlungen deutlich.

BONK Bets Gain Favor as New Token Issuance Platform Nets $800K in 3 Days
Montag, 19. Mai 2025. BONK Token und Letsbonk.fun: Ein Meilenstein in der Welt der Memecoins auf Solana

Der BONK Token erhält verstärkte Aufmerksamkeit durch die innovative Token-Ausgabeplattform Letsbonk. fun.

Polygon Spin-Off Miden Secures $25M to Bring Speed, Privacy to Institutional Giants
Montag, 19. Mai 2025. Miden: Die Zukunft der Blockchain – Schnelligkeit und Privatsphäre für Institutionen dank $25 Millionen Finanzierung

Miden, eine innovative Spin-Off-Plattform von Polygon, sichert sich 25 Millionen US-Dollar, um eine Blockchain-Lösung zu entwickeln, die speziell auf schnelle Transaktionen und höchste Datenschutzstandards für große Institutionen ausgelegt ist. Mit modernster Zero-Knowledge-Technologie strebt Miden danach, institutionelle Zahlungen effizienter und sicherer zu machen und gleichzeitig regulatorische Anforderungen zu erfüllen.

A Vanishing $212M Bitcoin Order Caused Chaos for Traders. Is Spoofing Back in Crypto?
Montag, 19. Mai 2025. Ein verschwundener Bitcoin-Auftrag im Wert von 212 Millionen Dollar sorgt für Chaos: Kehrt das Spoofing im Kryptomarkt zurück?

Ein plötzlicher, mutmaßlicher Spoofing-Vorfall mit einer 212 Millionen Dollar schweren Bitcoin-Verkaufsorder auf Binance hat erhebliche Marktvolatilität ausgelöst und die Diskussion um Marktmanipulation im Kryptobereich neu entfacht. Dieser Vorfall verdeutlicht die Herausforderungen bei der Regulierung und Überwachung der Krypto-Handelsmärkte.

 Beijing to invest in blockchain, integrate into infrastructure
Montag, 19. Mai 2025. Pekings großer Blockchain-Vorstoß: Investitionen und Integration in die Infrastruktur bis 2027

Peking startet einen umfassenden Plan zur Förderung der Blockchain-Technologie mit dem Ziel, sie in verschiedenen Schlüsselindustrien zu integrieren und als grundlegende digitale Infrastruktur zu etablieren. Diese Initiative soll die wirtschaftliche Entwicklung ankurbeln und technologische Innovationen vorantreiben.

Likely Donald Trump $150M memecoin team wallet moves $20M TRUMP to exchanges as price dips
Montag, 19. Mai 2025. Donald Trumps $150 Millionen Memecoin: Große Wallet-Bewegungen prägen den Markt bei Preisrückgang

Die jüngsten Bewegungen in der Wallet des Donald Trump Memecoins zeigen, wie Insider-Markteinflüsse den Kryptomarkt beeinflussen. Eine bedeutende Transaktion von 20 Millionen US-Dollar TRUMP Token zu zentralisierten Börsen erfolgt zeitgleich mit einem Preisrückgang, der Trader und Investoren aufmerksam macht.

Opera’s MiniPay Wallet Integrates With Binance Connect
Montag, 19. Mai 2025. Opera MiniPay Wallet verbindet nahtlos mit Binance Connect und revolutioniert den Zugang zu Stablecoins weltweit

Opera’s MiniPay Wallet hat sich mit Binance Connect integriert, um Nutzern aus Afrika, Lateinamerika, Asien und weiteren Regionen schnellen, kostengünstigen und unkomplizierten Zugang zu Stablecoins wie USDT und USDC zu ermöglichen. Diese Kooperation markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung breiter Web3-Adoption und fördert die Nutzung digitaler Vermögenswerte im Alltag.