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Indiskriminierende Killer? Die Realität von Streumunition und ihre Folgen

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Indiscriminate killers? – The reality of cluster munitions

Streumunition ist eine der umstrittensten Waffenarten moderner Konflikte. Während ihre erhöhte Effektivität auf dem Schlachtfeld anerkannt wird, wirft ihr Einsatz erhebliche moralische, rechtliche und humanitäre Fragen auf.

Streumunition gehört zu den kontroversesten Waffen der modernen Kriegsführung. Trotz eines weitgehenden internationalen Verbots und dem Schutz durch das Übereinkommen von Dublin/Oslo, gewinnen diese Waffen durch jüngste Konflikte, insbesondere den Krieg in der Ukraine, wieder an Aufmerksamkeit. Die Entscheidung wichtiger Staaten, wie der USA, Streumunition trotz der bestehenden Verbote einzusetzen oder an Bündnispartner zu liefern, hat eine intensive Debatte ausgelöst. Um die Diskussion sachlich führen zu können, ist es notwendig, zunächst die Funktionsweise und die technischen Besonderheiten von Streumunition zu verstehen. Streumunition zeichnet sich durch eine ungewöhnliche Konstruktion aus: Ein großer Trägerbehälter enthält zahlreiche kleinere Einheiten, sogenannte Submunitionen.

Diese Einzelteile werden in der Luft oder bei Annäherung an das Ziel ausgebracht, wodurch eine breite Fläche auf einmal betroffen wird. Was auf den ersten Blick wie eine Verschwendung von Raum innerhalb des Trägers erscheint, hat einen strategischen Hintergrund. Anders als eine einzelne große Bombe, deren Sprengwirkung mit zunehmender Entfernung rapide abnimmt, ermöglicht die Verteilung vieler kleiner Sprengsätze ein effektiveres Abdecken einer größeren Zone. Dies steigert die Trefferwahrscheinlichkeit gegen leichte oder verstreut positionierte Ziele, wie Infanterie oder leichte Fahrzeuge. Die einzelnen Submunitionen sind so konzipiert, dass sie unterschiedliche Wirkungen entfalten können.

Sie können entweder rein antipersonell ausgerichtet sein oder mit Formladungscharakteristik auch gepanzerte Ziele durchdringen. Moderne Systeme kombinieren häufig diese Funktionen, um eine möglichst vielseitige Wirkung zu erzielen. Einige Submunitionen sind so ausgelegt, dass sie erst bei Berührung detonieren, während andere in einem scharf gestellten Zustand liegen bleiben und als Minen fungieren, bis sie ausgelöst werden. Letztere Variante erhöht die Gefährdung für Zivilpersonen nach den Kampfhandlungen enorm. Das grundlegende Problem von Streumunition ist ihre Indiskriminierung.

Im Krieg führen sie zwar dazu, dass größere Flächen effektiv bekämpft werden können, sie bergen aber ein erhebliches Risiko für die Bevölkerung in und um Konfliktgebiete. Ein Großteil der Submunitionen zündet im Gefechtsgelände nicht wie vorgesehen. Die sogenannten Blindgänger verbleiben als tödliche Hinterlassenschaften auf dem Boden, an denen insbesondere Kinder mit oft fatalen Folgen zu Schaden kommen. Diese hohe Fehlschlagsrate, welche je nach Modell und Einsatz bis zu 40 Prozent erreichen kann, macht Streumunition besonders gefährlich. Auch die Beschaffenheit der Submunitionen trägt zu diesem Risiko bei.

Ihre kleine Größe macht sie aus der Perspektive von unbedarften Personen, darunter spielende Kinder, oft attraktiv, zum Beispiel wenn sie leuchtende Farben oder ungewöhnliche Formen aufweisen. Zudem sind sie darauf ausgelegt, möglichst unkompliziert zu funktionieren, was die Gefahr einer ungewollten Detonation erhöht. Die Verbindung aus hohem Fehlschlagrisiko und einfacher Handhabung durch Unbefugte hat weltweit zu zahlreichen zivilen Opfern geführt, in manchen Gebieten bis heute. Aufgrund dieser fatalen Folgen entstand unter der internationalen Staatengemeinschaft ein weitreichendes Verbot von Streumunition. Das Übereinkommen über Streumunition, das 2008 in Dublin verabschiedet wurde, verbietet den Einsatz, die Herstellung, die Lagerung und die Weitergabe dieser Waffen.

Es soll nicht nur den unmittelbaren Aufenthalt von Menschen in Konfliktgebieten schützen, sondern vor allem die langfristigen Gefahren durch Blindgänger eindämmen. Bisher haben über hundert Staaten das Übereinkommen ratifiziert. Doch wichtige weltweite Militärmächte, darunter die USA, Russland, China, Indien und Israel, fehlen in diesem Kreis und setzen Streumunition weiter ein oder behalten große Vorräte. Diese Ausnahmen werfen ein Licht auf den politischen Zwiespalt zwischen humanitären Idealen und militärischer Realität. Staaten mit großen Armeen wollen weder ihre operative Handlungsfreiheit einschränken noch auf die taktischen Vorteile der Streumunition verzichten.

Dabei versuchen sie selbst, die Risiken durch technische Weiterentwicklungen zu minimieren, etwa durch Submunitionen mit Selbstzerstörungsmechanismen oder Selbstdeaktivierung. Diese sollen die Anzahl der hinterbliebenen Blindgänger drastisch reduzieren. Allerdings sprechen Feldberichte und Untersuchungen aus Konfliktzonen oft eine andere Sprache: Die Sicherheitsmechanismen versagen häufig unter realen Einsatzbedingungen, sodass die Gefahr für Zivilisten bestehen bleibt. Die Situation im Krieg in der Ukraine hat diese Problematik erneut verdeutlicht. Die USA lieferten 2023 Cluster-Granaten an das ukrainische Militär, trotz bestehender internationaler Bedenken.

Die amerikanische Seite betonte, dass die gelieferten Munitionstypen eine vergleichsweise niedrige Fehlerquote von unter drei Prozent hätten. Erfahrungen von Experten vor Ort belegen jedoch, dass die tatsächliche Unzuverlässigkeit wesentlich höher sein könne – ein trauriges Erbe älterer Technologien aus umfangreichen Lagerbeständen. Die ukrainische Armee stand vor der Herausforderung, schnell genug Munition zu bekommen und griff auf Altbestände zurück, was die Problematik von Blindgängern langfristig verschärfen dürfte. Die moralische Debatte um den Einsatz von Streumunition spaltet die Öffentlichkeit und Fachkreise. Befürworter argumentieren, dass der Einsatz solcher Waffen in Ausnahmefällen notwendig sei, um militärische Ziele effektiv zu bekämpfen und damit einen schnelleren Konfliktausgang zu ermöglichen.

Im Fall der Ukraine sind viele der Meinung, dass die Bevölkerung die Risiken unerwünschter Munition in Kauf nimmt, um der Bedrohung durch eine Besatzung zu entgehen. Gegner hingegen betonen die menschenrechtlichen Folgen, verweisen auf die bleibenden Gefahren für zukünftige Generationen und kritisieren den Bruch internationaler Normen und Tribunale. Eine besondere Rolle spielt dabei die Verantwortung für die Räumung und Beseitigung von Blindgängern. Nach Konflikten müssen betroffene Staaten enorme Anstrengungen unternehmen, um ihre Länder von diesen Hinterlassenschaften zu befreien. Dies bindet Ressourcen, gefährdet oft noch Jahrzehnte später Menschen und bremst Wiederaufbau und Entwicklung.

Die Schuld für dieses Problem liegt oft bei den Angreifern, die Waffen einsetzen, deren Langzeitwirkung sie nicht tragen müssen. Eine Hoffnung bieten technische Innovationen und bessere Informationspolitik vor Ort. Fortschrittliche Streumunition kann zur Selbstentschärfung programmiert werden, der Einsatz von Drohnen eröffnet neue Möglichkeiten, Reste dieser Munition direkt zu zerstören, und Aufklärungskampagnen informieren die lokale Bevölkerung, vor allem Kinder, über die Gefahren dieser Waffen. Auch wenn solche Maßnahmen das Problem nicht lösen können, mindern sie die Zahl der Unfälle und erleichtern den Umgang mit Altlasten. Die Zukunft der Streumunition bleibt kontrovers.

Ohne konsequente internationale Zusammenarbeit und den Willen mächtiger Akteure, auf diese Waffen zu verzichten, werden die humanitären Schäden weiter bestehen. Vermehrte Forschung in sichere Alternativen ist ein möglicher Weg, um militärische Effektivität mit Verantwortlichkeit zu verbinden. Die öffentliche Debatte sollte dabei stets auf fundierten technischen Kenntnissen beruhen, um ideologische Scheuklappen zu vermeiden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Streumunition eine technisch raffinierte, aber zugleich zutiefst problematische Waffe ist. Ihre Fähigkeit, größere Flächen effektiv zu bekämpfen, wird durch unkontrollierbare Risiken für Zivilpersonen eingeschränkt.

Die Hinterlassenschaften von Blindgängern sind strafrechtlich und moralisch hoch problematisch und führten zu einer breiten internationalen Ächtung, die jedoch von den wichtigsten Militärnationen bisher kaum befolgt wird. Angesichts der realen und langfristigen Gefahren, die von dieser Waffe ausgehen, bleibt es von entscheidender Bedeutung, den Einsatz kritisch zu beobachten, aufzudecken und Alternativen zu fördern, damit zukünftige Konflikte nicht erneut Generationen von Zivilisten durch diese stillen Killer gefährden.

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