Sam Bankman-Fried, der Mitbegründer der Kryptowährungsderivatbörse FTX, hat vor Gericht eine Haftstrafe von weniger als 7 Jahren beantragt. Er behauptet, dass er im Gefängnis gefährdet sei und einer Gefahr von 'Schaden und Erpressung' ausgesetzt sei. Bankman-Fried wird vorgeworfen, eine massive Finanzbetrugsaktion an seiner Börse FTX und einem damit verbundenen Hedgefonds überwacht zu haben. Seine Verteidiger argumentierten vor einem Bundesgericht in New York, dass Bankman-Fried aufgrund seiner "Neurodiversität", Selbstlosigkeit und "Freundlichkeit" mit einer vergleichsweise leichten Bestrafung davonkommen sollte. Laut Bundesanwälten haben FTX- und Alameda-Research-Kunden aufgrund von Bankman-Frieds Betrug Milliarden von Dollar verloren.
Der 31-jährige Bankman-Fried, der seit seiner Inhaftierung im August in Haft ist, wurde im November wegen mehrerer Betrugsanklagen und anderer Anklagepunkte im Zusammenhang mit dem dramatischen Zusammenbruch von FTX Ende 2022 verurteilt. Sein Urteil wird am 28. März erwartet. In einem neuen Gerichtsdokument forderten Bankman-Frieds Anwälte eine Haftstrafe zwischen 63 und 78 Monaten und wiesen den Vorschlag des Untersuchungsberichts vor der Verurteilung zurück, der eine Haftstrafe von 100 Jahren vorsieht. Sie betonten die angeblichen positiven Seiten von Bankman-Fried und bestritten energisch die Behauptungen, dass er seinen Kunden Milliarden Dollar Verlust zugefügt habe.
Bankman-Frieds Mutter, Barbara Fried, schrieb in einem Brief, dass ihr Sohn "zutiefst bedauert, den Zusammenbruch von FTX und den daraus resultierenden Schaden nicht verhindert zu haben". Die Verteidigung argumentierte auch, dass aufgrund seines psychologischen Profils Bankman-Fried im Gefängnis besonders verletzlich sei. Es wird erwartet, dass das Manhattan U.S. Attorney's Office, das Bankman-Fried angeklagt hat, eine wesentlich härtere Strafe fordern wird als die von den Verteidigern beantragten 7 Jahre.
Die Verteidigung plädierte dafür, Bankman-Fried ähnlich wie den "Junk-Bond-King" Michael Milken zu behandeln, der nur zwei Jahre seiner zehnjährigen Haftstrafe verbüßte und anschließend eine wohltätige Initiative startete. Der Ausgang des Falles und die endgültige Entscheidung des Gerichts bleiben abzuwarten. Bankman-Fried steht jedoch unter dem Druck einer möglicherweise langen Haftstrafe und schwerwiegender Vorwürfe im Zusammenhang mit seinem Betrugsskandal bei FTX.