Das Konzept von Bitcoin ist für viele Menschen eine vollkommen neue Idee, die einige Anstrengungen erfordern kann, um es zu verstehen. In dieser kurzen Serie über die Kryptowährung erklärt Dominic Frisby genau, was Bitcoin ist und warum man darauf achten sollte. "Wenn ich jedes Mal einen Bitcoin bekommen würde, wenn jemand sagt: 'Ich verstehe es nicht', dann wäre ich reich." Selbst nachdem ich Bitcoin erklärt habe – und ich bin ziemlich gut darin, Dinge zu erklären – schütteln viele den Kopf und sagen: "Ich verstehe es immer noch nicht". Oft denke ich, dass dies absichtliche Ignoranz ist; Bitcoin erfordert einige Mühe, um es zu verstehen.
Das Konzept eines Geldsystems, das nicht staatlich herausgegeben wird, ist für viele schwer zu erfassen, und die Technologie kann für Nicht-Techniker etwas verwirrend sein. Daher ist es für viele einfacher zu sagen: "Ich verstehe es nicht" und sich abzuwenden. Lassen Sie sich nicht zu diesen Menschen gehören. Einfache Erklärungen von Bitcoin können Ihnen mehr Fragen als Antworten hinterlassen. Aber das ist alles Teil des Prozesses, um sich mit der Idee eines neuen Geldsystems vertraut zu machen.
Ich werde die Technologie gleich in einfachen Worten erklären. Aber das Erste, was ich betonen möchte – und ich bin so darauf bedacht, das zu betonen, dass ich es fett und kursiv hervorhebe – ist dies: Sie müssen die Technologie nicht verstehen, um sie zu nutzen. Verstehen Sie, wie das Hypertext Transfer Protocol funktioniert? Nein. Und dennoch nutzen Sie das World Wide Web jeden Tag. Verstehen Sie, wie das Simple Mail Transfer Protocol funktioniert? Nein.
Und dennoch versenden Sie oft E-Mails. Verstehen Sie den Verbrennungsmotor? Oder die Wissenschaft der Antibiotika? Oder die Kernspaltung? Und dennoch fahren Sie Auto, nehmen Medikamente und nutzen Elektrizität. Ich werde auch sagen: Wissen Sie, wie Geld – und ich spreche von nationalen Währungen wie dem Pfund, Dollar oder Euro – wirklich funktioniert? Wissen Sie, wie es geschaffen wird? Verstehen Sie den Unterschied zwischen M1, M2 und M3 Geldmenge? Verstehen Sie die Zinssätze? Die meisten von uns nicht (und selbst diejenigen, die es tun, scheinen immer noch nicht zu verstehen, wie all diese Dinge miteinander interagieren). Und trotzdem nutzen wir es alle. Also, wenn Sie die Technologie nicht verstehen – und höchstwahrscheinlich werden Sie das nicht – bedeutet das nicht, dass Sie Bitcoin nicht nutzen sollten.
Lassen Sie das nicht Ihre Ausrede sein. Nichtsdestotrotz erklären wir hier mit verheerender Klarheit, was Bitcoin ist. Bitcoin ist ein neues Geldsystem, das für das Internet konzipiert wurde. Lassen Sie uns das verkürzen: Bitcoin ist Geld für das Internet. Das Internet ist im Grunde genommen ein grenzenloses Medium.
Ich befinde mich im Vereinigten Königreich. Ich kann mit jemandem in den USA, Australien, Südamerika, Asien oder Afrika genauso schnell kommunizieren, als wären sie in meinem eigenen Land. Ich kann ihnen Nachrichten, Fotos, Videos, jeden beliebigen Inhalt senden, und sie erhalten es sofort. Doch bis zu Bitcoins gab es keinen Weg, um ihnen Geld mit der gleichen Leichtigkeit zu senden. Ich müsste Paypal, eine Bank oder ein Kreditkartenunternehmen benutzen.
Es entstünden Kosten für Devisenumtausch, Geldtransfer und regulatorische Prozesse. Mit Bitcoin kann ich Geld über das Netz senden, direkt von Person A an Person B, genauso wie ich Nachrichten sende. Es könnten winzige Beträge sein, aber es könnten auch Milliarden sein. (Zum Beispiel habe ich kürzlich gesehen, dass jemand 14.892 Bitcoins überwiesen hat.
Das entspricht einem Wert von über einer halben Milliarde Dollar. Ich weiß, dass dieser Wert übertragen wurde – die Transaktion wurde in der Blockchain übertragen. Aber ich habe keine Ahnung, wer das Geld gesendet hat oder an welchen Ort es gesendet wurde. Ich vermute stark, dass es Elon Musk war – aber wer weiß? Ich weiß auch, dass die Überweisungskosten nur wenige Dollar betrugen und die Überweisung fast augenblicklich erfolgte). WIE ENTSTAND BITCOIN? Bitcoin wurde 2008 als Reaktion auf alle Gelderzeugungsmaßnahmen erfunden, die zur Rettung des Bankensystems ergriffen wurden.
Der Schöpfer von Bitcoin, der (immer noch) anonyme Satoshi Nakamoto, wollte ein Geldsystem schaffen, das unpolitisch und widerstandsfähig gegen staatliche Akteure ist. Anders gesagt, ein Politiker oder Zentralbanker hätte diese Währung nicht drucken können, selbst wenn sie die Umstände für erforderlich hielten. Die Inflationsrate von Bitcoin ist in seinem Code transparent festgelegt. Darüber hinaus wollte Nakamoto ein deflationäres Geldsystem entwerfen. Zentralbanken und Regierungen können Pfund oder Dollar erzeugen, wenn es ihnen passt.
Daher ist Fiatgeld ein intrinsisch inflationäres Geldsystem – die Geldmenge wächst immer weiter. Nakamoto wollte ein Geldsystem programmieren, das endlich ist. Es wird nur 21 Millionen Bitcoins geben. Indem man es endlich macht, durch die Begrenzung der Versorgung, macht man es begehrenswert. Wie Gold macht seine Seltenheit es wertvoll.
Nakamoto entwarf Bitcoin auf einer "Open-Source"-Basis, was bedeutet, dass jeder den Code einsehen und dazu beitragen konnte. Das Ergebnis ist das größte digitale Kollektiv, das je bekannt war. Jeder, der Bitcoin kauft und nutzt, hat auf irgendeine Weise dazu beigetragen, auch wenn es nur durch Erwähnung war. Wie wird der Preis von Bitcoin bestimmt? Das ist die nächste Frage, die gewöhnlich gestellt wird. Die Antwort lautet: durch den Markt.
Es gibt unzählige Bitcoin-Börsen auf der ganzen Welt, an denen Bitcoin gegen Fiatgeld und andere Kryptowährungen gehandelt wird. Milliarden von Dollar werden jede Minute gehandelt, ähnlich wie auf den Devisenmärkten, und die Zusammenfassung aller dieser Trades ergibt den Bitcoin-Preis. Der Markt setzt den Preis fest. Wenn es keine Käufer gibt, wird der Preis sinken, bis Käufer auftauchen. Wenn es keine Verkäufer gibt, wird der Preis steigen, bis Verkäufer auftauchen.
WAS IST GELD EIGENTLICH – UND IST BITCOIN GELD? An dieser Stelle ist es sinnvoll zu definieren, was Geld ist, denn auch hier kommt es oft zu Verwirrung. Geld hat mehrere Funktionen. Erstens und wahrscheinlich vorrangig ist Geld ein Tauschmittel. Ich gebe Ihnen Geld im Austausch für Ihre Ware oder Dienstleistung. Im Laufe der Jahre wurden alle möglichen Dinge als Tauschmittel verwendet – Muscheln, Walfischzähne, Metall, Papier, Zigaretten, Brandy.
Heutzutage ist Fiatgeld (Geld, das von Regierungen gedruckt und kontrolliert wird, wie Pfund, Euro oder Dollar) das am häufigsten verwendete Tauschmittel, aber auch Meilen, Supermarktsammelpunkte und Geschenkkarten sind akzeptierte Tauschmittel. Es ist unwahrscheinlich, dass ich jemals in meinen lokalen Tante-Emma-Laden gehe und eine Milch in Bitcoin kaufe. Fiatgeld ist viel praktischer. Aber Bitcoin findet auch auf dem Internet breite Anwendung als Tauschmittel, solange Käufer und Verkäufer beide bereit sind, es zu verwenden. Es ist ein bevorzugtes Tauschmittel für grenzüberschreitende Zahlungen, aber für kleine, lokale Zahlungen in der physischen Welt herrscht immer noch Fiatgeld vor.
Die Verwendung von Geld als Standard für spätere Zahlungen, um in der Jargon der Ökonomen zu sprechen, ist eng mit der Funktion von Geld als Tauschmittel verbunden. Sie und ich können jetzt einen Preis für eine Ware oder Dienstleistung vereinbaren, und die Schuld wird später beglichen. Geld ist auch ein Wertspeicher. Ich zahle Ihnen für eine Arbeit, die Sie heute erledigen. Sie behalten das Geld, um es zu einem späteren Zeitpunkt auszugeben.
Fiatgeld hat sich als schlechter Wertspeicher erwiesen. Es hat in den letzten hundert Jahren etwa 99% seiner Kaufkraft verloren. Schauen Sie sich zum Beispiel an, wie viel weniger Haus Fiatgeld heute kauft als vor 30 Jahren. Es mag keinen enormen Inflationspreis für Telefonanrufe, Primark-Kleidung oder Brot geben, weil diese Artikel nicht knapp sind. Aber es gibt einen enormen Inflationspreis für Wohnen, Kunst, Aktien und Anleihen sowie Schulgebühren, zum Beispiel.
Gold hat sich aufgrund seiner Beständigkeit und Unveränderlichkeit langfristig als viel besserer Vermögensspeicher erwiesen als Fiatgeld. Eine Unze Gold kauft Ihnen genauso viel Nahrung, Kleidung oder Energie wie vor hundert oder tausend Jahren. (Gold ist jedoch kein großartiges Tauschmittel). Bitcoin, obwohl volatil, hat sich als wunderbarer Wertspeicher erwiesen. In den letzten drei Monaten, einem Jahr, fünf oder zehn Jahren hat es jede andere Anlageklasse ganz klar übertroffen.
Seine Kaufkraft hat jedes Jahr zugenommen. Tatsächlich hat Nakamoto Bitcoin als eine Form von digitalem Gold konzipiert – einen digitalen Wertspeicher. Schließlich ist Geld ein Wertmaß – oder, um die Sprache zu verwenden, eine Recheneinheit. Sie verwenden Geld, um den Wert einer Ware oder Dienstleistung zu messen. Wir denken immer noch in Begriffen von Fiatgeld, wenn wir den Wert messen.
Aber es ist ein fehlerhaftes Maß, weil der Wert von £100 heute viel geringer ist als vor 20 Jahren. Das ist der Grund, warum die Verwendung von "inflationsbereinigten" Pfund oder Dollar so häufig geworden ist. Gold und, in gewissem Maße, Silber sind bessere historische Maße. Ihr Wert bleibt im Laufe der Zeit konstanter. Wir können beispielsweise die Kosten für Löhne oder Waren im alten Rom in Gold und Silber betrachten und sie mit heute vergleichen.
Bis zum 20. Jahrhundert waren Gold und Silber standardmäßig. Aber normale Menschen, die mit Fiatgeld aufgewachsen sind, denken nicht mehr in Begriffen von Gold und Silber, sondern in ihren nationalen Währungen. Bitcoin, mit Ausnahme seiner eifrigsten Anhänger, hat sich noch nicht als weit verbreitete Recheneinheit durchgesetzt. Die große Ausnahme davon liegt in der boomenden und schnell wachsenden Krypto-Wirtschaft selbst, in der Bitcoin der Standard ist.
Wir werden sehen, ob der Bitcoin-Standard in der Lage sein wird, Fiat zu ersetzen. Abschließend: Die Funktion von Geld besteht darin, Wert auszutauschen; Wert zu speichern; und Wert zu messen. Bitcoin ist vollständig programmiertes, staatlich unabhängiges Geld für das Internet. ENDEN Dieser Artikel wurde von Dominic Frisby geschrieben, einem weltweit einzigartigen Finanzschreiber und Comedian. Er ist der Autor des populären Newsletters The Flying Frisby und ist MoneyWeeks Hauptkommentator für Gold, Rohstoffe, Währungen und Kryptowährungen.
Seine Bücher sind Daylight Robbery - How Tax Changed our Past and Will Shape our Future; Bitcoin: the Future of Money? und Life After the State - Why We Don't Need Government. Dominic wurde an der St. Paul's School, der University of Manchester und der Webber-Douglas Academy Of Dramatic Art ausgebildet. Sie können ihm auf Twitter @dominicfrisby folgen.
