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Schuhe in den USA ohne Billiglohn herstellen: Eine Herausforderung zwischen Tradition und Innovation

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Can shoes be made in the US without cheap labour?

Die Produktion von Schuhen in den USA ohne Billiglohn ist ein komplexes Thema, das technologische Entwicklungen, globale Lieferketten und wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen umfasst. Der Beitrag beleuchtet, wie Unternehmen wie Keen und Oka Brands mit Automatisierung und Innovation Veränderungen vorantreiben, welche Hürden bestehen und welche Zukunftsaussichten die heimische Schuhfertigung hat.

Die Herstellung von Schuhen in den Vereinigten Staaten steht vor tiefgreifenden Herausforderungen, wenn es darum geht, ohne den Einsatz von Billiglohnkräften wirtschaftlich zu bleiben. Während jahrzehntelang die niedrigen Arbeitskosten in Asien wie China, Vietnam oder Indonesien den Markt dominierten, erfordert das Verlagerungskonzept hin zu heimischer Produktion in den USA ein grundlegend anderes Verständnis von Fertigung und Geschäftspraktiken. Die Frage, ob und wie Schuhe in den USA ohne Billiglohn produziert werden können, berührt dabei wichtige Aspekte wie Automatisierung, globale Lieferketten, Unternehmensstrategien und den Wandel der US-Wirtschaft. Unternehmen wie Keen, ein familiengeführter US-Schuhhersteller, zeigen Wege auf, wie modernes Schuhhandwerk mit High-Tech-Maschinen kombiniert werden kann. Die Eröffnung einer neuen Fabrik in Kentucky ist hier ein exemplarisches Beispiel.

Mit nur 24 Mitarbeitern setzt die Fabrik verstärkt auf Automation - computergesteuerte Roboter, die Sohle und Obermaterial verbinden, Arbeitsschritte übernehmen und so den Bedarf an menschlichen Arbeitskräften deutlich reduzieren. Damit reagiert Keen auf die hohen Lohnkosten in den USA, die im Vergleich zu Asien etwa das 10- bis 12-Fache betragen. Diese Investition in Automatisierung ermöglicht es, lokale Produktion trotz höherer Personalkosten wettbewerbsfähig zu gestalten. Doch der Einsatz von Technologie allein reicht nicht aus. Die gesamte Produktentwicklung, die Auswahl von Materialien und die Gestaltung der Produktionsprozesse müssen auf effiziente, automatisierte Abläufe ausgelegt sein.

Hier zeigt sich, dass Herstellungsprozesse neu gedacht werden müssen. Das bedeutet einen Paradigmenwechsel vom arbeitsintensiven Handwerk hin zu einem kapitalintensiven, technologiegetriebenen Modell. Dies erfordert erhebliche finanzielle Mittel und strategische Weitsicht, die aktuell vor allem familiengeführte oder private Unternehmen wie Keen aufbringen können, die nicht ausschließlich auf kurzfristige Gewinnmaximierung fokussiert sind. Die Herausforderungen gehen zudem weit über die reine Produktion hinaus. Die amerikanische Schuhindustrie kämpft mit dem fast vollständigen Fehlen einer funktionierenden inländischen Lieferkette.

Rohstoffe und Komponenten wie Schaumstoffe oder PVC, die für Sohlen benötigt werden, fehlen oft oder sind sehr teuer. Unternehmen wie Oka Brands in Georgia wenden sich deshalb teilweise branchenfremden Zuliefernetzwerken zu, etwa der Automobilindustrie, um Materialien bezogen auf Qualität und Preis an den Start bringen zu können. Diese Fragmentierung der Zulieferlandschaft erschwert eine langfristig stabile Produktion in den USA und macht heimische Fertigung teurer und aufwändiger als in Ländern mit etabliertem Produktionsumfeld. Die weltweite Schuhproduktion ist fast vollständig in Asien konzentriert, wo billige Arbeitskräfte und effiziente Lieferketten die Kosten niedrighalten. Etwa 99 Prozent aller in den USA verkauften Schuhe kommen als Import.

Nur rund ein Prozent stammt aus heimischer Produktion, was die Abhängigkeit von globalen Märkten zeigt. Die aktuelle politische Diskussion, etwa durch die „America First“-Strategie der US-Regierung und eingeführte Zolltarife, hat zwar ein Umdenken angestoßen und das Interesse an lokalen Produktionsstandorten erhöht. Dennoch ist der Aufbau einer landesweiten Industrie eine Mammutaufgabe, die viel Geduld, Innovation und Unterstützung benötigt. Skeptisch wird von Branchenexperten oft darauf hingewiesen, dass selbst anhaltend hohe Importzölle vermutlich nur langsam und in begrenztem Umfang zu einer Umsiedelung der Produktion führen. Ein realistisch erwartbarer Anteil heimischer Produktion wird von Experten bei etwa sechs Prozent gesehen, selbst wenn über einen Zeitraum von zehn Jahren die Tarifpolitik strenger gestaltet wird.

Deutlich wird, dass eine Verlagerung allein über ökonomische Anreize nicht zu bewerkstelligen ist, ohne gleichzeitig infrastrukturelle Schwächen in der Zulieferung und Produktion zu beheben. Zudem ist die Schuhherstellung ein komplexes handwerkliches Produkt, das trotz Maschinen- und Robotereinsatz viele Schritte erfordert, die bislang nur von erfahrenen Arbeitern erfüllt werden können. Die Balance zwischen hoch automatisierten Prozessen und traditionellen Fertigkeiten ist die Kernfrage für eine wettbewerbsfähige Produktion in den USA. Sie braucht eine neue Form von Fachkräften, die mit Maschinen arbeiten, diese überwachen und warten können und gleichzeitig der Qualitätsanforderung gerecht werden. Das Beispiel von Keen zeigt dabei, dass die Verlagerung der Produktion zurück in die USA möglich ist, aber ein langfristiger Prozess.

Das Unternehmen begann bereits 2010 mit der Produktion im Inland, als Kostensteigerungen in China erste Signale setzten. Die heute laufende Produktion ist also das Ergebnis von über einem Jahrzehnt kontinuierlicher Investition in Technologie, Produktdesign und Prozessoptimierung. Diese Ausdauer, gepaart mit einem werteorientierten Geschäftsmodell, ermöglicht einen realistischen Ansatz, der nicht nur kurzfristige Marktchancen sieht, sondern auf nachhaltige Entwicklung baut. Neben Technologie und Finanzierung spielt auch das politische Umfeld eine Rolle. Die US-Regierung hat seit einigen Jahren verstärkt festgestellt, dass die industrielle Grundlage nicht nur wirtschaftliche Bedeutung hat, sondern auch infrastrukturelle und sicherheitspolitische Relevanz besitzt.

Die Pandemie hat die Risiken globaler Lieferketten verstärkt ins Bewusstsein gerückt und die Diskussion um Reshoring, also die Rückverlagerung von Produktion, erneut angetrieben. Dennoch ist der Aufbau einer robusten, nationalen Schuhindustrie kein Selbstläufer sondern verlangt koordinierte Anstrengungen von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Die deutsche Übersetzung von Know-how aus Industrien wie der Automobilbranche oder der High-Tech-Industrie könnte sich in diesem Prozess als hilfreich erweisen. Schon jetzt entstehen neue Nischenmärkte für Schuhhersteller, die Wert auf lokale Produktion, Qualität und Nachhaltigkeit legen. Konsumenten zeigen zunehmend Interesse an Produkten, die made in USA sind und fair hergestellt werden.

Dieser Trend könnte mittel- und langfristig eine wirtschaftliche Grundlage für weitere Investitionen bieten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Schuhe in den USA ohne Billiglohn gefertigt werden können, aber nur unter bestimmten Voraussetzungen. Es braucht hoch entwickelte Automatisierungsprozesse, innovative Produktdesigns, eine funktionierende nationale Lieferkette sowie vor allem Geduld und langfristige Investitionsbereitschaft. Der Traum eines industriellen Wiederaufschwungs nach klassischem Muster ist jedoch nicht realistisch. Vielmehr zeigt sich, dass die Zukunft der Fertigung in den USA in einer Symbiose aus Technologie und Tradition liegt.

Dort, wo Maschinen menschliche Arbeit ergänzen statt vollständig ersetzen, entsteht ein neuer Produktionsstandard, der Qualität, Kosten und soziale Verantwortung ausbalanciert. Der Wandel in der US-Schuhproduktion ist ein Spiegelbild größerer Veränderungen in der globalen Industrie. Während Billiglohnländer weiter ihre Rolle als Massenproduzenten spielen, setzen innovative Unternehmen in den USA Zeichen für eine nachhaltige, hochwertige Fertigung, die auf langfristigen Wert statt auf kurzfristige Kostenminimierung ausgerichtet ist. Der Weg dorthin ist steinig, aber machbar – und könnte Modellcharakter für andere Branchen haben, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen.

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