In der heutigen Zeit träumen viele Menschen davon, finanziell unabhängig zu sein und bereits frühzeitig in den Ruhestand zu gehen. Besonders die sogenannte FIRE-Bewegung (Financial Independence, Retire Early) hat bei jungen Erwachsenen enorm an Beliebtheit gewonnen. Einer der interessantesten Fälle innerhalb dieser Bewegung ist Corey Forsythe, ein 35-jähriger Millennial, der es geschafft hat, seine Altersvorsorge bereits frühzeitig abzuschließen und die finanzielle Freiheit zu erlangen – und das auf einem unkonventionellen und risikoreichen Weg. Seine Geschichte zeigt, dass finanzielle Unabhängigkeit nicht immer nur durch konservatives Sparen und Investieren zu erreichen ist, sondern auch durch mutige Entscheidungen und einen konsequent sparsamen Lebensstil. Corey Forsythe arbeitete als Apotheker und begann früh mit dem Aufbau seiner Altersvorsorge.
Sein Ziel war es, ausreichend Kapital anzusammeln, um bereits mit 35 Jahren keine weiteren Beiträge mehr einzahlen zu müssen. Dabei verfolgte Forsythe das sogenannte Coast FIRE-Konzept, das eine Unterkategorie der größeren FIRE-Bewegung darstellt. Das Besondere an Coast FIRE ist, dass man zu einem bestimmten Zeitpunkt genügend Geld angespart hat, das später durch Zinseszinsen und Wachstum so anwächst, dass es die zukünftigen Ausgaben deckt. Ab diesem Punkt muss man nur noch den laufenden Lebensunterhalt verdienen, ohne weiteres Geld für die spätere Rente sparen zu müssen. Forsythe begann seine Reise mit dem Ziel, 500.
000 US-Dollar so zu investieren, dass sein Vermögen weiter wuchs und ihm mittelfristig finanzielle Sicherheit gab. Dabei verteilte er sein Kapital strategisch: 70 Prozent flossen in einen breit gestreuten Indexfonds, der die Entwicklung des gesamten Aktienmarkts widerspiegelte. 20 Prozent setzte er in einzelne, risikoreichere Aktien um, und die restlichen 10 Prozent legte er als Barreserve für Notfälle zurück. Diese Mischung spiegelte seine Bereitschaft wider, Risiken einzugehen, gleichzeitig aber auch solide Grundlagen zu schaffen. Im Zentrum seines Erfolges stand eine besonders gewagte Investition – eine sogenannte YOLO Aktienwette, bei der ein großer Anteil seines Portfolios in eine einzelne Aktie investiert wurde.
Die Abkürzung YOLO steht für „You Only Live Once“ und beschreibt eine riskante Strategie, bei der ein Investor alles oder einen großen Teil seines Geldes auf einen einzigen Wertpapierkauf setzt. Forsythe setzte sein Vertrauen auf die Aktie von AST SpaceMobile, einem Unternehmen, das sich auf Satellitenkommunikation spezialisiert hat. Diese Aktie ist vor allem auf Reddit und Twitter unter dem Spitznamen „SpaceMob“ bekannt und wurde im Jahr 2022 stark diskutiert. Forsythe verfolgte die Entwicklung dieses Unternehmens aufmerksam und blieb stets über News, Quartalsberichte und Markttrends informiert. Das Risiko war enorm.
Jedes Investment in einzelne Aktien kann stark schwanken und birgt die Gefahr von Totalverlust. Dennoch scheint sich diese Wette für Forsythe ausgezahlt zu haben. Die Wertsteigerung der AST SpaceMobile-Aktien spielte eine maßgebliche Rolle bei der Erreichung seines Coast FIRE Ziels von über einer Million US-Dollar. Diese Rendite ermöglichte es ihm, im Januar des laufenden Jahres keine weiteren Einzahlungen in sein Altersvorsorgekonto vorzunehmen, da sein Vermögen genug Kapital für ein jährliches Einkommen von 120.000 US-Dollar abdeckte.
Neben dieser riskanten Aktienplatzierung war Forsythe ein Verfechter eines sparsamen Lebensstils. Das bedeutet, er reduzierte seine Ausgaben konsequent und lebte deutlich unter seinen finanziellen Möglichkeiten. Durch dieses Verhalten maximierte er seine Investitionskapazitäten und konnte somit eine größere Summe früher für den Vermögensaufbau einsetzen. Sparsamkeit und bewusster Umgang mit Geld waren für ihn der Schlüssel, nicht nur Geld zu verdienen, sondern es auch zu behalten und vermehren zu können. Seine Denkweise zum Thema Coast FIRE verglich er mit seiner Zeit an der Pharmazieschule: Am Anfang des Semesters strengt man sich besonders an, um später nur noch minimale Anstrengungen zu benötigen.
Vergleichbar investierte er viel Energie und Geld in den Anfangsjahren, um später finanziell entspannt leben zu können. Dieses Konzept zeigt, dass frühzeitiges und konzentriertes Investment auch einen längeren Zeitraum der Entspannung finanzieren kann. Gefragt nach den Beweggründen für seine riskante Aktienwette gab Forsythe an, intensiv recherchiert zu haben und der Meinung gewesen zu sein, dass das Unternehmen eine zukunftsweisende Technologie entwickelt, die erhebliches Wachstumspotenzial bietet. Er war sich jedoch bewusst, dass ein solches Investment nicht ohne Risiko ist und empfahl keine blinde Nachahmung. Sein Ansatz kombiniert damit zielgerichtetes Sparen, strategisches Investieren und eine gewisse Portion Mut, um Chancen zu nutzen.
Solche Strategien zeigen, wie individuell finanzielle Unabhängigkeit erreicht werden kann und dass traditionelle Ansätze nicht zwingend die einzige Möglichkeit bieten. Die Geschichte Forsythes bietet auch wertvolle Lektionen für alle, die den Weg zu finanzieller Freiheit einschlagen wollen. Erstens steht fest, dass ein konsequenter sparsamer Lebensstil den Grundstein legt. Wer weniger ausgibt, hat mehr Geld, das investiert werden kann. Zweitens ist es wichtig, Investments nicht nur blind zu tätigen, sondern sich mit den gewählten Anlageformen intensiv auseinanderzusetzen.
Forsythe verfolgte seine Aktien nicht nur passiv, sondern analysierte deren Potenzial kontinuierlich. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Diversifikation des Portfolios. Obwohl Forsythe einen großen Teil seines Kapitals in eine Einzelaktie gesteckt hat, nutzte er die Absicherung durch einen breit gestreuten Indexfonds, der das Risiko reduziert und langfristig stabile Renditen sichert. Letztlich steht und fällt das finanzielle Ergebnis mit dem individuellen Risikoprofil und den persönlichen Lebensumständen. Nicht jeder Anleger sollte einen solchen YOLO-Trade eingehen, doch Forsythes Beispiel zeigt, wie prinzipiell mit einer Kombination aus Sparsamkeit und gezielten Risiken große finanzielle Ziele erreicht werden können.
Seit seiner Erreichung des Coast FIRE Ziels legt Forsythe den Fokus auf den Erhalt und die weitere Vermehrung seiner liquiden Mittel. Seine Gesamtvermögenswerte übersteigen mittlerweile zwei Millionen US-Dollar, was ihm einen großzügigen finanziellen Spielraum bietet – sei es für das alltägliche Leben, neue Investitionen oder auch unerwartete Ausgaben. Die Diskussion seines Falles regt darüber hinaus zum Nachdenken über die Balance zwischen risikoaverse und risikofreudige Anlagestrategien an. Während viele Finanzexperten zu Diversifikation und langfristigem, passivem Investieren raten, zeigt Forsythes Erfolg, dass ausgewählte Mutproben eine bedeutende Hebelwirkung entwickeln können. Für viele Millennials und junge Menschen bleibt die Idee der finanziellen Unabhängigkeit durch Fire weiterhin ein großer Anreiz.
Die Herangehensweise von Corey Forsythe unterstreicht jedoch, dass es keinen „one-size-fits-all“-Weg gibt. Es erfordert eine ehrliche Einschätzung der eigenen Ziele, der Risikotoleranz und der Bereitschaft, manchmal unkonventionelle Wege zu gehen. Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Kombination aus einem frugalen Lebensstil und einem wohlüberlegten aber kühnen Investment entscheidend für den Erfolg sein kann. Wer früh mit dem Vermögensaufbau beginnt, regelmäßig investiert und sich nicht davor scheut, Chancen zu ergreifen, hat reale Chancen, finanzielle Freiheit deutlich früher zu erreichen als viele es für möglich gehalten hätten. Dabei dürfen jedoch Risiko und Sicherheit nicht außer Acht gelassen werden.
Die Geschichte von Corey Forsythe ist Inspiration und Warnung zugleich – Mutige können große Erfolge feiern, doch ständige Wachsamkeit und fundiertes Wissen sind unerlässlich, um nachhaltig erfolgreich zu sein.