Better C stellt eine spannende Entwicklung in der Welt der Programmiersprachen dar, da es Entwicklern ermöglicht, die leistungsstarken Sprachfeatures von D ohne die üblichen Abhängigkeiten auf die D-Laufzeitbibliothek zu nutzen. Dabei setzt Better C ausschließlich auf die C-Standardbibliothek, was eine enorme Vereinfachung bei der Einbindung in bestehende Projekte und bei der Portierung auf Systeme mit restriktiven Laufzeitumgebungen bietet. Die Grundidee hinter Better C ist es, die Leistungsfähigkeit und Modernität von D zu erhalten, aber gleichzeitig Kompatibilität und Effizienz für spezifische Anwendungsbereiche sicherzustellen. D ist bekannt für seine Vielzahl an Features, die weit über das hinausgehen, was typische C-Programme ermöglichen. So beinhaltet die Sprache umfangreiche Metaprogrammierungsmöglichkeiten, eine ausgereifte Modularisierung, ausgefeilte Fehlerbehandlung sowie einfache Interoperabilität mit C, C++ und anderen Sprachen.
Doch diese umfangreiche Funktionalität bringt auch eine Komplexität mit sich, die durch die enge Kopplung an die D-Runtime entsteht. Die Runtime ist für viele Kernaspekte notwendig, etwa bei Speicherverwaltung, Exception-Handling, Typinformationen oder Thread-Management. In vielen Umgebungen, gerade bei Einbettungssystemen oder Projekten mit strikten Ressourcenbeschränkungen, ist der Einsatz der kompletten Runtime jedoch nicht möglich oder nicht erwünscht. Hier setzt Better C an und definiert eine Teilmenge von D, die gänzlich ohne die D-Runtime auskommt. Dies wird in der Praxis über ein spezielles Kompilierflag (-betterC) aktiviert und bewirkt, dass der Compiler nur jene Sprachkonstrukte zulässt, die ohne Laufzeitunterstützung funktionieren.
Eine der wichtigsten Konsequenzen dieses Ansatzes ist, dass die Programme im Better-C-Modus nur auf die C-Standardbibliothek angewiesen sind. Dadurch wird sichergestellt, dass sich D-Code nahezu so leicht in bestehende C-Projekte integrieren lässt, wie eigener C-Code. Dies eröffnet vielen Entwicklern die Möglichkeit, moderne D-Bibliotheken in alte oder eingeschränkte Umgebungen einzubinden, ohne befürchten zu müssen, dass die Laufzeitumgebung zur Stolperfalle wird. Die Integration auf Build-Systemebene wird dadurch spürbar vereinfacht, da die Initialisierung und Verwaltung der D-Runtime entfällt. Außerdem profitieren Projekte, die bereits manuelle Speicherverwaltung oder andere eigene Strategien einsetzen, von der Tatsache, dass der D-eigene Garbage Collector in Better C gar nicht aktiv wird.
Gerade in Umgebungen, in denen gemischte Speicherverwaltungsmodelle problematisch sind, ist dies ein enormer Vorteil. Trotz der Reduzierung auf eine Teilmenge bleiben fast alle Sprachfeatures von D erhalten. Compile-Time-Funktionalitäten, Metaprogrammierung, Operatorüberladung, Templates, Mixins und vieles mehr funktionieren weiterhin bedenkenlos. Auch komplexere Sprachkonstrukte wie Nested Functions, Delegates und Lambdas sind uneingeschränkt nutzbar. Das modulare System, Array-Slicing und sogar das Speichersicherheitskonzept bleiben erhalten – dies macht Better C zu einem ausgesprochen leistungsfähigen Werkzeug.
Die Spracheigenschaften unterstützen im Better-C-Modus weiterhin RAII-Prinzipien, was bedeutet, dass auch ohne den Einsatz von Exceptions sichere Ressourcenverwaltung möglich bleibt. Besonderheiten wie scope(exit) sorgen dafür, dass Aufräumcode zuverlässig ausgeführt wird. Der Zugriff auf C- und C++-Bibliotheken, inklusive COM-Klassen, ist ebenfalls uneingeschränkt realisierbar und erleichtert so die Interoperabilität und die Integration in komplexe Softwaresysteme. Ein mögliches Hindernis sind Features, die explizit auf die D-Runtime angewiesen sind und daher unter Better C nicht zur Verfügung stehen. Dazu zählen Garbage Collection, dynamische Arrays (wobei jedoch Slices von statischen Arrays und Pointer-Operationen funktionieren), Exceptions, assoziative Arrays, statische Modulkonstruktoren und Destruktoren sowie eingebaute Threading-Funktionen.
Auch auf eingebaute Synchronisationsmechanismen und Vector Extensions verzichtet Better C. Dies schränkt den Anwendungsbereich zwar ein, stellt aber zugleich die Zielsetzung klar heraus: Ressourcenbewusstsein und maximale Kontrollierbarkeit. Für erfahrene Entwickler, die auf dynamisches Exception-Handling oder automatische Speicherbereinigung verzichten können, ist Better C eine attraktive Option. Die Möglichkeit, Unittests auch im Better-C-Modus auszuführen, bestätigt den Pragmatismus dieses Subsets. Dabei werden Assert-Statements durch die C-Laufzeitbibliothek realisiert, was jedoch zu Einschränkungen gegenüber der vollem Runtime führt.
Die Nutzung von __traits wie getUnitTests zeigt, dass auch die Testbarkeit bewusst mitgedacht wurde. Better C ist somit nicht nur für einfache Programme oder Bibliotheken geeignet, sondern kann auch in umfangreicheren Projekten zum Einsatz kommen, in denen strenge Laufzeitbeschränkungen gelten. Die Entscheidung für Better C verlangt vom Entwickler ein bewusstes Verständnis der entfallenden Features und der vorhandenen alternativen Ansätze. In Resource-Constrained Environments – wie eingebetteten Systemen, Echtzeit-Anwendungen oder alten Legacy-Systemen – kann Better C den Unterschied machen, D als moderne und produktive Sprache einzusetzen, ohne Kompromisse bei der Integration eingehen zu müssen. Dank der vollständigen Nutzung der C-Standardbibliothek lässt sich der erzeugte Code problemlos mit C-Toolchains kombinieren und in bestehende Infrastrukturen einbetten.
Darüber hinaus unterstützt Better C die Verwendung eines eigenen Hauptprogramms in C, was den Startpunkt des Programms unabhängig von D hält und so weitere Flexibilität bietet. Abschließend lässt sich sagen, dass Better C ein cleverer Mittelweg ist, der die Innovationskraft von D mit der Minimalistik und universellen Akzeptanz von C verbindet. Es vereinfacht die Einbettung von D-Code in anspruchsvolle Umgebungen, baut Brücken zwischen Welten und macht moderne Programmierkonzepte zugänglich, auch wenn die Laufzeitressourcen knapp oder besondere Integrationsanforderungen vorhanden sind. Für Entwickler, die auf Portierbarkeit, Effizienz und Kontrolle Wert legen, ohne auf moderne Abstraktionen verzichten zu wollen, ist Better C eine vielversprechende Alternative, die immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die klare Limitierung von Laufzeitfeatures erfordert zwar ein Umdenken in der Programmgestaltung, doch die reichhaltigen Sprachfunktionen machen diesen Kompromiss mehr als wett.
Better C ist somit ein essenzielles Werkzeug im Arsenal der D-Programmierer, die den Spagat zwischen moderner Softwareentwicklung und restriktiven Systembedingungen meistern möchten.