In September 2018 geschah etwas in der Welt der Kryptowährungen, das die Aufmerksamkeit der gesamten Branche auf sich zog. Ein seit langem inaktiv gebliebenes Bitcoin-Wallet erwachte plötzlich zum Leben. Dieses Wallet enthielt über 111.000 BTC und eine entsprechende Menge an Bitcoin Cash - ein Vermögen von fast 850 Millionen US-Dollar. Die Besonderheit dieses Wallets war nicht nur der immense Wert, sondern auch die Tatsache, dass es sich um eine einzige Wallet handelte.
Trotz der Anonymität, die mit Kryptowährungen einhergeht, sind alle Transaktionen auf der Blockchain für jedermann einsehbar. Während die Identität der Teilnehmer verschlüsselt bleibt, kann das Verhalten bestimmter Wallets überprüft werden. Das bedeutet, dass größere Transaktionen zwangsläufig Aufmerksamkeit erregen. Bei einem Portfolio von nahezu einer Milliarde US-Dollar in Bitcoin ist es nahezu unmöglich, unbemerkt zu handeln. Das Problem ist nicht nur die potenzielle bloße Beobachtung der Transaktionen, sondern auch die Gefahr von Hacks.
Eine einzelne erfolgreiche Attacke auf ein solches Wallet könnte dazu führen, dass der Eigentümer sein gesamtes Vermögen sofort verliert. Die Risiken beim Verlust des Private Keys sind ebenso hoch. Ohne diesen Schlüssel gibt es keine Möglichkeit, auf die Kryptowährungen zuzugreifen. Selbst die vorsichtigsten Investoren können den Zugriff auf ihre Mittel verlieren, wenn sie den Schlüssel vergessen oder verlieren. Um diese Risiken zu minimieren, empfiehlt es sich, größere Mengen an Kryptowährungen auf mehrere Wallets aufzuteilen.
Dies verbessert nicht nur die Sicherheit und das Risikomanagement, sondern bietet auch mehr Privatsphäre. Kleinere Transaktionen ziehen weniger Aufmerksamkeit auf sich. Ein weiteres Problem bei der Speicherung großer Beträge in einer einzigen Wallet ist die beobachtende Natur der Krypto-Community. Wenn eine große Menge an Coins von einem Wallet zu einer Börse gesendet wird, kann dies Panik bei anderen Investoren auslösen. Die Handlungen eines einzigen Investors können also einen erheblichen Einfluss auf den gesamten Kryptowährungsmarkt haben.
Insgesamt ist es wichtig, sich der Risiken bewusst zu sein, die mit der Aufbewahrung großer Mengen an Kryptowährungen an einem Ort verbunden sind. Die Dezentralisierung und die zugrunde liegende Technologie sollten genutzt werden, um das Risiko auf ein Minimum zu reduzieren. Denn letztlich gilt: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.