Der Umgang mit Geld wird oft rein rational betrachtet, doch die emotionale Komponente spielt eine ebenso wichtige Rolle. Oft nehmen Gefühle wie Angst, Scham, Wut oder Freude maßgeblichen Einfluss darauf, wie wir sparen, investieren oder ausgeben. Die bekannte Finanzexpertin Suze Orman hat genau diese Verbindung zwischen Emotionen und Geld ins Zentrum ihrer Arbeit gestellt. Mit ihrem Konzept des Emotionalen Geld-Scores bietet sie eine Möglichkeit, das eigene Verhalten gegenüber Finanzen besser zu verstehen und bewusst zu steuern. Emotionen beeinflussen unsere finanziellen Entscheidungen mehr, als vielen bewusst ist.
Wer sich von Angst vor der Zukunft oder impulsivem Verhalten leiten lässt, riskiert finanzielle Fehler, die oft vermeidbar wären. Emotionale Reaktionen können dazu führen, dass Rechnungen ignoriert, Käufe aus Frust getätigt oder Investitionen panisch abgebrochen werden. Orman betont, dass allein eine gut geplante Finanzstrategie nicht ausreicht, wenn innere Blockaden und Gefühle unkontrolliert bleiben. Deshalb plädiert sie dafür, das emotionale Verhältnis zum Geld aktiv zu reflektieren und zu verbessern. Der Emotionale Geld-Score basiert auf einem Selbsttest mit 20 Fragen, die unterschiedliche Aspekte der finanziellen Emotionen und Verhaltensweisen abdecken.
Jede Frage bietet verschiedene Antwortmöglichkeiten, die jeweils mit Punkten bewertet werden. Die Summe der Punkte ergibt dann den persönlichen Score, der Auskunft darüber gibt, wie sehr die eigenen Gefühle das finanzielle Handeln dominieren oder ob man selbst die Kontrolle behält. Zu den Fragestellungen gehört beispielsweise, wie man auf plötzliche finanzielle Rückschläge oder unerwartete Ausgaben reagiert. Ob jemand ruhig bleibt und einen Plan macht oder in Panik gerät und impulsiv handelt, zeigt sich in der jeweiligen Antwort und reflektiert den Umgang mit Stresssituationen. Auch der Umgang mit Ersparnissen, die Einstellung zu Schulden, die Art und Weise, wie man über Geld mit Familie und Freunden spricht, und das Verhalten bei Gehaltsverhandlungen sind relevante Themen.
Eine weitere wichtige Komponente ist die Selbstwahrnehmung beim Thema Geld. Fühlt man sich häufig ängstlich, überfordert oder selbstbewusst und offen? Die Fragen decken unterschiedliche emotionale Muster auf, die sich auf das finanzielle Wohlbefinden auswirken. Oft zeigt sich, dass viele Menschen trotz finanzieller Erfolge von negativen Gefühlen wie Schuld oder Unsicherheit begleitet sind, was zu ungesunden Geldentscheidungen führen kann. Suze Orman empfiehlt, dass das Bewusstsein über die eigene emotionale Geldlage ein entscheidender Schritt ist, um finanzielle Freiheit wirklich zu erreichen. Geld an sich mache nicht glücklich oder sicher — viel wichtiger sei die innere Einstellung und der Mut, ehrlich mit sich selbst umzugehen.
Wer erkennt, welche emotionalen Stolpersteine im Weg stehen, kann effektive Strategien entwickeln, um diese zu überwinden. Im Alltag kann der Emotionale Geld-Score als Werkzeug dienen, um frustrierende Muster zu durchbrechen. Zeigt das Ergebnis beispielsweise, dass man zu impulsivem Ausgabeverhalten neigt, empfiehlt Orman, bewusst Pausen bei größeren Käufen einzulegen und ein Budget einzuhalten. Wer sich jedoch oft vermeidet, über Geld zu sprechen oder Rechnungen aufzuschieben, sollte lernen, diese Themen offen anzugehen, um Kontrolle zurückzugewinnen. Der Selbsttest sensibilisiert nicht nur für den persönlichen Umgang mit Geld, er regt auch dazu an, die eigenen Prioritäten und Werte zu hinterfragen.
Geldmanagement wird so zu einem ganzheitlichen Prozess, bei dem nicht nur Zahlen eine Rolle spielen, sondern auch die eigene psychische und emotionale Verfassung. Insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder beim Planen langfristiger Vorsorge kann ein stabiler emotionaler Umgang mit Finanzen entscheidend sein. Wer die Kontrolle über seine Gefühle behält, trifft laut Orman bessere Entscheidungen und kann auch in Krisen gelassener reagieren. Darüber hinaus ist es hilfreich, die Resultate des Emotionalen Geld-Scores mit anderen Aspekten des Lebens wie Karriere, Gesundheit und persönlichen Beziehungen im Zusammenhang zu sehen. Oft hängen finanzielle Ängste mit tieferliegenden Selbstwertproblemen oder Stressquellen zusammen, die sich in weiteren Lebensbereichen bemerkbar machen.
Das Bewusstsein für die emotionale Dimension des Geldes ist ein wachsender Trend in der Finanzwelt. Viele Beratungen und Coachings greifen mittlerweile genau diese Thematik auf, da traditionelle Finanzpläne oft nur zum Teil erfolgreich sind, wenn die emotionale Seite unberücksichtigt bleibt. Wer sich also fragt, ob er selbst die Kontrolle über seine Finanzen hat oder ob vielmehr die eigenen Gefühle diese steuern, findet mit Suze Ormans 20 Fragen eine wertvolle Orientierungshilfe. Der Test ist einfach umzusetzen, bringt aber wichtige Erkenntnisse über das eigene Verhalten. In Summe zeigt der Emotionale Geld-Score, dass Finanzkompetenz weit über Zahlenverständnis hinausgeht.
Sie verlangt auch emotionale Intelligenz, Selbstreflexion und den Willen, sich mit unangenehmen Gefühlen auseinanderzusetzen. Nur wer diese Fähigkeiten entwickelt, kann sich langfristig finanziell sicher und frei fühlen. Das Konzept von Suze Orman vermittelt somit einen modernen, ganzheitlichen Ansatz zu Geld und Wohlstand, der sich in einer zunehmend komplexen Finanzwelt bewährt. Emotionen und Geld werden nicht länger als getrennte Bereiche gesehen, sondern als untrennbare Einheit, die unser Leben und unseren Erfolg maßgeblich prägt. Deshalb lohnt es sich, regelmäßig innezuhalten, den eigenen emotionalen Geld-Score zu prüfen und bewusster mit seinen Finanzen umzugehen.
Wer diesen Weg geht, schafft eine solide Basis für kluge Entscheidungen, mehr Gelassenheit und echte finanzielle Freiheit – ganz gleich, wie groß das Einkommen oder Vermögen ist. Emotionale Kontrolle über Geld ist eine der wichtigsten Fähigkeiten für ein erfülltes Leben in Sicherheit und Selbstbestimmung.