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Die längste Zugreise der Welt: Ein episches Abenteuer, das niemand je angetreten hat

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The longest train journey is epic – but nobody's ever taken it

Eine faszinierende Reise von Portugal bis nach Singapur, die theoretisch möglich ist, jedoch aufgrund logistischer und praktischer Herausforderungen bislang nie vollständig realisiert wurde. Entdecken Sie die Hintergründe, Schwierigkeiten und Zukunftschancen dieser einzigartigen Zugroute.

Die Idee, mit dem Zug von Portugal bis nach Singapur zu fahren, klingt wie ein Traum für jeden Zugreisenden und Weltentdecker. Die längste theoretisch mögliche Zugstrecke der Welt erstreckt sich über mehr als 11.600 Meilen (rund 18.700 Kilometer) und durchquert dabei 13 Länder und acht Zeitzonen. Sie beginnt in Lagos, einem beschaulichen Städtchen an der portugiesischen Algarve, und endet in der pulsierenden Metropole Singapur, die als Tor zu Südostasien gilt.

Doch obwohl die Strecke auf dem Papier beeindruckend und realisierbar erscheint, hat bislang niemand diese Reise tatsächlich gemacht. Warum ist das so? Und was steckt hinter dieser einzigartigen Zugverbindung? Die wirtschaftliche, politische und infrastrukturelle Vielfalt entlang dieser Route trägt maßgeblich dazu bei, dass sie eine „theoretische“ Reise bleibt. Von Westeuropa durch Osteuropa, Russland, China bis in den Herzen Südostasiens führt die Zugfahrt über verschiedene Bahnnetze, technische Standards und politische Grenzen. Die Vollendung dieser epischen Reise wurde 2021 mit der Eröffnung der Laos-China-Hochgeschwindigkeitsbahn, der sogenannten LCR (Laos-China Railway), möglich – ein Meilenstein, der vorherige Lücken im Schienennetz schloss und die Verbindung zwischen China und Südostasien erheblich verbesserte. Die LCR selbst ist ein technisches Wunderwerk, das vor allem durch seine anspruchsvolle Topografie beeindruckt.

Die Bahnstrecke zwischen Kunming in China und Vientiane in Laos misst rund 414 Kilometer und ist mit zahlreichen Tunneln und Brücken ausgestattet, die es ermöglichen, die bergigen Landschaften Nordlaos schnell und komfortabel zu durchqueren. Züge legen diese Strecke in etwa drei Stunden zurück, eine enorme Zeitersparnis im Vergleich zu den sonst kurvenreichen und schlecht ausgebauten Straßen der Region. Trotz der Entstehung dieser wichtigen Verbindung bestehen allerdings noch zahlreiche Hürden, die eine durchgehende Reise verhindern. Der erste und wohl wichtigste Faktor ist der organisatorische Aufwand. Die Reise erfordert das Umsteigen in mehr als zwanzig Zügen entlang der Strecke, da es keine einheitliche Bahnlinie gibt, die die gesamte Route abdeckt.

Unterschiedliche Eisenbahnunternehmen in mehreren Ländern sind für je ein Stück der Strecke verantwortlich. Tickets müssen separat erworben und Fahrpläne genau geplant werden. Eine einzige Fahrscheinkombination, die die gesamte Reise abdeckt, existiert nicht. Neben den komplexen Buchungsvorgängen erschweren politische Rahmenbedingungen und geopolitische Spannungen die Realisierung dieser Fahrt. Zum Beispiel sind internationale Zugverbindungen von Westeuropa nach Russland seit 2022 stark eingeschränkt oder komplett ausgesetzt.

Ursache sind die Sanktionen infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, die den Verkehrsfluss zwischen Russland, Belarus und dem Rest Europas unterbrochen haben. Da eine wichtige Etappe von Paris über Moskau nach Peking über diese Region führt, ist die Durchfahrt hier momentan nicht möglich. Darüber hinaus lassen sich solche Reisen nicht mit den großzügigen Zeitfenstern herkömmlicher Zugreisen planen. Fahrzeiten, Zugverbindungen und auch die Qualitäten der einzelnen Zuglinien unterscheiden sich stark. Die Reise von Moskau nach Peking beispielsweise kann mit der Transmongolischen Eisenbahn durchgeführt werden, die etwa fünf Tage benötigt, um die Strecke von 4.

736 Meilen zu bewältigen. Allerdings sind Tickets auf dieser Strecke begrenzt, und durch politische Unsicherheiten ist das Reisegeschehen eingeschränkt. Alternativ steht die Transmandschurische Linie zur Verfügung, die Moskau mit Peking verbindet und die Mongolei umgeht, aber ebenfalls unter denselben Schwierigkeiten leidet. Auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken in China hingegen gibt es kaum Einschränkungen. Beispielsweise führt ein moderner Schnellzug in knapp elf Stunden von Peking nach Kunming und legt dabei 2.

760 Kilometer zurück. Das Projekt der Pan-Asian Railway, das die Verbindung von Kunming bis Singapur umfasst, ist momentan eine der größten Herausforderungen und Hoffnungen für die Zukunft der Langstreckenzugreisen in Asien. Derzeit dauern die Teilstücke von Kunming über Vientiane nach Bangkok, von Bangkok nach Kuala Lumpur bis nach Singapur noch weitaus länger, da sie auf langsamen Linien mit vielen Halten verkehren. Die Umrüstungen auf Hochgeschwindigkeitsstrecken und die Erneuerungen der grenzüberschreitenden Kontrollen könnten die Reisezeit deutlich verkürzen. In der Zukunft könnte man von Kunming nach Singapur in weniger als einem Tag reisen, anstatt wie heute mehrere Tage zu benötigen.

Dies würde den Traum von einer einheitlichen, nahtlosen Zugreise in Asien einen großen Schritt näherbringen. Ein philosophisches Thema beschäftigt Bahnenthusiasten und Reisende ebenso: Zählt eine Reise, bei der irgendwann zwanzig Mal der Zug gewechselt werden muss, wirklich als eine einzige Zugreise? Der Vergleich mit dem Schiff des Theseus, einem berühmten Paradoxon in der Philosophie, stellt die Identität von sich ständig verändernden Objekten infrage. Bei der Zugreise von Portugal nach Singapur handelt es sich um viele unterschiedliche Züge und Betreiber, die gemeinsam eine Strecke ergeben. Für manchen Reisenden ist dieses Detail nebensächlich, für andere ist es entscheidend, um von einer durchgehenden Zugfahrt sprechen zu können. Hinzu kommt, dass die Auswahl des Startpunktes nicht unumstritten ist.

Während oftmals Lagos in Portugal als Ausgangspunkt genannt wird, empfehlen Experten wie der bekannte Bahnblogger „The Man in Seat 61“, eher von Vila Real de Santo António zu starten, da diese Strecke etwas länger ist. Außerdem sind die offiziellen Strecken häufig nicht die schnellsten oder direktesten, sondern folgen alten oder regionalen Linien, auf denen Züge langsamer fahren und weniger oft verkehren. Auch praktische Details wie der Wechsel zwischen verschiedenen Bahnhöfen in einigen Städten, der Umstieg mit Koffern und die unterschiedlich hohen Komfortansprüche an die Züge wirken abschreckend. Für jemanden, der eine durchgehende, bequeme Zugreise über den Globus plant, sind das nicht zu unterschätzende Faktoren. Im Vergleich zu der theoretisch längsten Zugreise vom Atlantik bis nach Südostasien gibt es reale Langstreckenverbindungen, die Guinness Weltrekorde halten, etwa die etwa siebeneinhalb Tage dauernde Fahrt mit dem Zug von Moskau nach Pjöngjang in Nordkorea über 10.

000 Kilometer ohne Umstieg. Diese Strecke ist zwar kürzer als die von Portugal nach Singapur, zeichnet sich aber dadurch aus, dass hier eine Zugbindung besteht und keine Umstiege erfolgen müssen. Die Faszination langer Zugreisen rührt auch aus der Sehnsucht nach Entdeckung, zum entschleunigten Reisen und zum Kennenlernen verschiedener Kulturen auf einem Weg des Abenteuers. Während heute Flugreisen in vielen Fällen schneller und praktischer sind, bieten Zugreisen ein einzigartiges Erlebnis, das Ruhe und Betrachtung erlaubt – niemals mehr als eine Möglichkeit, die Landschaft zu genießen und mit Einheimischen in Kontakt zu treten. Die längste Zugreise der Welt bleibt also vorerst ein geplantes, aber nicht durchgeführtes Abenteuer.

Aber mit dem kontinuierlichen Ausbau von Bahnstrecken, der Zusammenarbeit zwischen Ländern und dem Streben nach mehr nachhaltigem Reisen könnte sich in Zukunft einiges ändern. Dann wird es vielleicht möglich sein, dem Traum von einer grenzenlosen, epischen Zugreise von Portugal bis nach Singapur als Reisender wirklich nachzugehen. Bis dahin bleibt die Route ein faszinierendes Konzept, das viel über die Herausforderungen des internationalen Bahnverkehrs ebenso erzählt wie über die Träume und Wünsche von Weltenbummlern.

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