Intel hat auf der Computex 2025 mit großer Enthusiasmus die neue Intel Arc Pro B-Serie vorgestellt, die sich speziell an professionelle Anwender und den Einsatz in AI-Inferenz-Workstations sowie Edge-Computing-Umgebungen richtet. Neben dem Release der Grafikkarten selbst, steht vor allem die angekündigte Verbesserung der Linux-Softwareunterstützung im Fokus, die mit dem ambitionierten Projekt Battlematrix einhergeht. Dieses Paket aus Hardware und Software wird die Art und Weise, wie Intel-Grafiklösungen in komplexen AI-Workloads und großen Modellen für maschinelles Lernen eingesetzt werden, neu definieren. Die Arc Pro B-Serie umfasst aktuell zwei Hauptmodelle: die Arc Pro B50 und die Arc Pro B60. Die Arc Pro B50 basiert auf der bekannten Battlemage-Architektur, verfügt über 16 GB Videospeicher und erreicht eine Rechenleistung von bis zu 170 pTOPS bei einem extrem effizienten Stromverbrauch von 70 Watt.
Diese Werte setzen neue Maßstäbe im Einstiegssegment für professionelle Workstations und bieten ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis zum empfohlenen Verkaufspreis von $299. Damit positioniert sich die B50 klar als starke Alternative zu konkurrierenden Lösungen wie der NVIDIA RTX A1000, welche mit 8 GB deutlich weniger Speicher bietet. Die Intel Arc Pro B60 hebt das Angebot noch weiter an. Mit 24 GB vRAM und einer Spitzenleistung von 197 pTOPS richtet sich diese Karte gezielt an anspruchsvolle AI-Inferenz-Anwendungen, insbesondere im Umgang mit großparametrigen Sprachmodellen. Der Stromverbrauch variiert je nach Einsatzszenario zwischen 120 und 200 Watt, was für die gebotene Leistung als angemessen gilt.
Ein besonderes Highlight ist hier die Unterstützung für Linux Multi-GPU-Konfigurationen sowie SR-IOV (Single Root I/O Virtualization), welche vielfältige Möglichkeiten für paralleles Arbeiten, Virtualisierung und Containerisierung in professionellen Umgebungen schafft. Mit Project Battlematrix geht Intel einen Schritt weiter und verfolgt eine klare Vision: die Kombination von bis zu acht Intel Arc Pro GPUs, die insgesamt eine beeindruckende Grafikspeicher-Kapazität von 192 GB bieten. Damit lassen sich extrem große KI-Modelle mit über 70 Milliarden Parametern effizient verarbeiten. Dieses Projekt ist stark auf Linux ausgerichtet und integriert eine „LLM Optimized Linux Software Stack“, welche auf bestehenden Technologien wie oneAPI und Level Zero aufbaut, aber speziell für die effiziente Bereitstellung und Nutzung von großen Sprachmodellen optimiert wurde. Zu den angekündigten Features gehören vLLM-Serving und erweiterte Container-Unterstützung, wodurch komplexe AI-Anwendungen in skalierbaren und wartbaren Umgebungen realisiert werden können.
Intel plant die schrittweise Einführung der Software-Verbesserungen mit einem klaren Fahrplan. Bereits im nächsten Quartal soll die erste Version mit vLLM-Staging und erweiterten Container-Deployments verfügbar sein. Im weiteren Verlauf des Jahres, genauer gegen Ende Q4 2025, sollen dann umfassendere Funktionen wie SR-IOV-Support und Virtual Desktop Infrastructure (VDI) Einbindung folgen. Parallel dazu werden Management-Features entwickelt, die den professionellen Einsatz in Unternehmen erleichtern und die Verwaltung hunderter oder gar tausender GPU-Einheiten ermöglichen sollen. Die Bedeutung der Linux-Unterstützung innerhalb von Project Battlematrix kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Intel setzt weiterhin auf den Open-Source-Ansatz mit dem Xe-Kernel-Treiber und den bestehenden Treiberkomponenten, die das Fundament für eine optimale Integration ins Linux-Ökosystem bilden. Die Verbesserungen zielen darauf ab, nicht nur die Performance zu verbessern, sondern auch die Stabilität und Skalierbarkeit bei anspruchsvollen AI-Workloads erheblich zu steigern. Die technologischen Entwicklungen bei Intel sind dabei eng mit laufenden Open-Source-Projekten verbunden, sodass die Community und professionelle Nutzer gleichermaßen profitieren können. Die gemeinsame Nutzung von bis zu acht Arc Pro GPUs und eine Gesamtgröße von 192 GB Videospeicher eröffnet neue Perspektiven für KI-Forschung, Unternehmen mit hohen Rechenanforderungen und Entwickler, die auf effiziente Parallelisierung angewiesen sind. Die Multi-GPU-Unterstützung auf Linux ist dabei ein strategischer Vorteil gegenüber anderen Anbietern, die meistens nur proprietäre Lösungen anbieten oder eine weniger offene Integration gewährleisten.
Insbesondere der Einsatz im Zusammenhang mit großen Sprachmodellen macht Intel zu einem wichtigen Akteur im Bereich Künstliche Intelligenz. Die Hardware-Spezifikationen der Arc Pro B-Serie zeigen, dass Intel den professionellen Markt ernst nimmt. Mit dem Fokus auf erweiterte VRAM-Kapazitäten und hoher Rechenleistung bei vergleichsweise niedriger Leistungsaufnahme lassen sich Workstations konzipieren, die sowohl effizient als auch leistungsstark sind. Die Preispolitik ist attraktiv gestaltet und öffnet die Tür für viele Anwender, die bisher durch hohe Kosten abgeschreckt wurden. Parallel arbeiten die Software-Entwickler intensiv an der Erweiterung und Verbesserung der Linux-Treiberlandschaft.
Die angekündigten Projekte unter dem Dach von Battlematrix integrieren Telemetrie-Verbesserungen sowie umfangreiche Support-Pakete für Funktionen wie SR-IOV und VDI. Das ist gerade für Rechenzentren, Großunternehmen und Forschungseinrichtungen bedeutend, die oft auf virtuelle Umgebungen und Remote-Anwendungen setzen, um die vorhandenen Ressourcen effizient zu bündeln. Darüber hinaus sind die Fortschritte bei der Container-Unterstützung ein wichtiger Schritt, um die Intel-GPU-Technologien in modernste DevOps-Umgebungen zu integrieren. Die Möglichkeit, komplexe AI-Anwendungen in containerisierte Umgebungen zu deployen und zu skalieren, erleichtert es Unternehmen, flexibel auf wechselnde Workloads und Anforderungen zu reagieren. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie Hardware, Treiberentwicklung und Anwendungslandschaft ineinander greifen und neue Standards setzen.
Abseits der technischen Details ist der Einsatz von Linux als Hauptplattform für Project Battlematrix ein starkes Signal an die Software-Community. Intel drückt sein Engagement aus, die Unterstützung für Open-Source-Ökosysteme zu intensivieren und zeigt, dass spezialisierte AI-Workloads auf Linux-Systemen eine zentrale Rolle spielen. Von den frühen Unterstützungsansätzen bis zu den geplanten umfassenden Features im vierten Quartal 2025 ist ein klarer Pfad zur vollständigen Integration erkennbar. Insgesamt markieren die Intel Arc Pro B50 und B60 den Einstieg in eine neue Ära professioneller GPU-Hardware, die sowohl vielseitig als auch zukunftssicher ist. Die große VRAM-Kapazität, die Multi-GPU-Fähigkeiten und die fortschrittlichen Softwaretools machen die Serie besonders für AI-Anwendungen, Simulationen und komplexe professionelle Aufgaben attraktiv.
Die damit verbundenen Linux-Verbesserungen und die Integration im Rahmen von Project Battlematrix sind innovative Schritte, die das Ökosystem nachhaltig beeinflussen werden. Die nächsten Monate werden zeigen, wie sich die angekündigten Features in der Praxis bewähren und wie sie in reale Workflows integriert werden können. Experten und Entwickler können jedoch bereits jetzt gespannt sein auf eine Plattform, die anspruchsvolle AI- und Grafik-Anwendungen mit einer Kombination aus Leistungsstärke, Offenheit und Effizienz unterstützt. Phoronix und andere Fachportale werden die Entwicklungen weiterhin eng begleiten und bald erste Tests der Arc Pro B-Serie unter Linux veröffentlichen. Die Entscheidung von Intel, gezielt die Linux-Community einzubinden und das Ökosystem durch offene Treiber und umfangreiche Softwarepakete zu stärken, ist ein großer Fortschritt.
Damit werden neue Maßstäbe für professionelle Grafikhardware gesetzt, die für die Herausforderungen moderner KI-Systeme bestens gewappnet ist. Die Intel Arc Pro B-Serie und Project Battlematrix sind daher nicht nur Produkte, sondern Bausteine für eine neue Generation von AI-Workstation-Lösungen.