Rechtliche Nachrichten Interviews mit Branchenführern

Gefahr eines Dollar-Ansturms: Die Warnung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ)

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Central bank body BIS flags potential for dollar scramble

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) warnt vor einem möglichen plötzlichen Anstieg der Dollar-Nachfrage, ausgelöst durch hektische Positionen in einem weitverbreiteten FX-Swap-Markt. Die wirtschaftlichen und finanziellen Folgen könnten erheblich sein, gerade vor dem Hintergrund weltweiter Marktvolatilität und politischer Unsicherheiten.

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, häufig als die Zentralbank der Zentralbanken bezeichnet, hat jüngst eine bedeutende Warnung ausgesprochen. Sie sieht die Gefahr, dass es infolge einer angespannten Lage am internationalen Devisenmarkt zu einem sogenannten Dollar-Ansturm kommen könnte. Dieses Szenario wurde vor allem im Zusammenhang mit dem weltweiten FX-Swap-Markt diskutiert, der mit einem Volumen von rund 113 Billionen US-Dollar einer der größten und am meisten genutzten Finanzmärkte der Welt ist. Dies wirft Fragen zu den potenziellen Risiken auf, die hinter den Kulissen der globalen Finanzmärkte schlummern. Die Thematik gewinnt umso mehr an Brisanz, da der US-Dollar wegen politischer Turbulenzen, Wirtschaftskriegen und einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten vor einer besonderen Belastungsprobe steht.

FX-Swaps sind derivatbasierte Finanzinstrumente, bei denen zwei Parteien Währungen tauschen, um Liquiditäts- und Zinsrisiken kurzfristig abzusichern oder zu vermitteln. Die Besonderheit dabei ist, dass solche Swap-Vereinbarungen den Handel in US-Dollar dominieren, da die Weltwirtschaft stark auf den Dollar als Reservewährung angewiesen ist. Die BIZ schätzt, dass nicht nur Banken, sondern vor allem Fonds und andere nicht-banken Finanzinstitutionen mit etwa 80 Billionen Dollar in FX-Swaps engagiert sind. Ein Großteil dieser Akteure hält Positionen, bei denen sie zwar alternative Währungen wie Euro oder Yen besitzen, aber dennoch in Dollar zurückzahlen müssen. Das kann ein enormes Risiko darstellen, wenn sich die Marktbedingungen schnell ändern und die Akteure gezwungen sind, ihre Dollar-Bindungen plötzlich zu bedienen.

Die Warnung der BIZ fokussiert sich auf die Möglichkeit, dass eine Marktvolatilität oder ein politisches Ereignis eine „Unwind“-Welle auslösen könnte, bei der Investoren anfangen, ihre Swap-Positionen schnell zu schließen. In einem solchen Fall müssten sie massenhaft Dollar kaufen, was einen plötzlichen Anstieg der Dollar-Nachfrage bewirken würde – ein Szenario, das man als Dollar-Ansturm oder Dollar-Scramble bezeichnet. Dies könnte die US-Währung kurzfristig stark aufwerten und hat bedeutende Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, insbesondere auf Länder mit hohen Dollar-Schulden. Der Hintergrund dieser Warnung korreliert mit den jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten. Im April erhielt die US-Regierung mit dem Beginn eines umfassenden Handelskriegs und einer politischen Eskalation neue Herausforderungen.

Hinzu kommt, dass die Ratingagentur Moody’s das letzte verbliebene Triple-A-Rating der Vereinigten Staaten kürzlich aufhob, was die Verschuldung des Landes und die anhaltende fiskalische Belastung in den Fokus rückte. Solche Entwicklungen erhöhen die Unsicherheit für Investoren und können zu einer Neubewertung der US-Dollar-Positionen führen. Hyun-Song Shin, Leiter der Abteilung für Geldpolitik und Wirtschaft bei der BIZ, erläuterte in einem Vortrag an der London School of Economics, wie eng die Wechselbeziehung zwischen finanzieller Stabilität und dem Swap-Markt ist. Er unterstrich, dass der Dollar zwar traditionell als sicherer Hafen gilt, die gegenwärtige Kombination aus fallenden US-Aktien, schwächelnden Anleihen und einem schwankenden Dollar allerdings sehr ungewöhnlich sei. Diese ungewöhnliche Marktkombination könnte die bewährten Muster aufbrechen, nach denen Investoren bislang gehandelt haben.

Eine Essenz seiner Aussage ist, dass trotz der derzeitigen Turbulenzen noch unklar ist, ob Investoren ihre US-Anlagen tatsächlich verkaufen oder lediglich ihre Risiken absichern. Die Möglichkeit, dass strategische Anpassungen in den Portfolios bevorstehen, darf aber nicht ausgeschlossen werden. Ein solcher Umbruch könnte weitreichende Verwerfungen hervorrufen, insbesondere wenn sich eine Abkehr vom Dollar als bevorzugte Reservewährung andeutet. Neben den Auswirkungen auf Finanzmärkte und globale Zinsbedingungen hätte ein schriller Dollar-Ansturm auch Folgen für die Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve. Eine stärkere Dollaraufwertung kann etwa Exportindustrien belasten, was die Wachstumsdynamik der US-Wirtschaft bremsen könnte.

Gleichzeitig erhöht ein starker Dollar die Schuldenlast für Länder und Firmen, die in US-Dollar verschuldet sind – vor allem in Schwellenländern, wo Fremdwährungsreserven oft limitiert sind. Die Risiken für die Weltwirtschaft durch eine solche Dynamik sind weitreichend. Es könnte zu einer Art Verknappung von Liquidität kommen, die Finanzierungsbedingungen verschärfen und Kreditkosten erhöhen. Die Zentralbanken weltweit stehen vor der Herausforderung, die Stabilität ihrer Finanzsysteme zu wahren und mit den Konsequenzen eines hektischen Ansturms auf den Dollar umzugehen. In der Vergangenheit hat die BIZ oft vor Übertreibungen und Schwächen gewarnt, die durch die Nutzung von außerbilanziellen Finanzinstrumenten entstehen können, wie es vielen FX-Swaps entsprechen.

Ein weiterer Aspekt, den die BIZ hervorhebt, ist die Regulierung von Finanzinstituten. Viele Swap-Positionen werden außerhalb der Bilanz gehalten, was bedeutet, dass sie von gängigen regulatorischen Kapital- und Liquiditätsanforderungen nicht erfasst werden. Dies kann zu einer Unterschätzung des tatsächlichen Risikos und zu einer mangelnden Vorbereitung auf Marktstress führen. Die mangelnde Transparenz und Regulierungsaufsicht über diese großvolumigen Positionen stellt daher ein zusätzliches Risiko dar, das auf keiner Seite der Investoren vernachlässigt werden sollte. Insgesamt zeigt die Warnung der BIZ ein kritisches Bild der derzeitigen globalen Finanzstruktur.

Der US-Dollar bleibt zwar das Herzstück des internationalen Finanzsystems, doch das anfällige Zusammenspiel zwischen politischen Spannungen, Marktvolatilität und den enormen Volumina im Swap-Markt könnte eine neue Phase der Unsicherheit einläuten. Die internationale Gemeinschaft, insbesondere Regulatoren und Politik, sind gefordert, diese Risiken zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um nicht nur kurzfristige Marktpaniken zu vermeiden, sondern auch langfristige Stabilität zu gewährleisten. Für Investoren heißt das, wachsam zu bleiben, die Entwicklungen auf dem Devisenmarkt genau zu beobachten und sich auf mögliche schnelle Veränderungen vorzubereiten. Flexibilität und das Verständnis der komplexen Wechselwirkungen zwischen FX-Swaps, Liquidität und dem Status des US-Dollars sind entscheidend, um schwarze Schwäne im Finanzsystem frühzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die derzeitige Marktlage tatsächlich zu einem Dollar-Ansturm führen wird oder ob sich die Märkte beruhigen.

Klar ist jedoch, dass der internationale Finanzmarkt in einem sensiblen Gleichgewicht steht, das bei der kleinsten Destabilisierung zu erheblichen Turbulenzen führen kann. Die BIZ hat mit ihrer Warnung einen wichtigen Akzent gesetzt und daran erinnert, dass die weltweite Abhängigkeit vom Dollar nicht ohne Risiko ist – möglicherweise ist ein Umdenken in der globalen Finanzarchitektur unausweichlich.

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