Pure Storage, ein führender Anbieter im Bereich Datenspeicherlösungen, rückt erneut in den Fokus von Finanzanalysten und Investoren, da die jüngsten Entwicklungen im NAND-Preisumfeld vielversprechende Chancen für eine Margenausweitung eröffnen. Ein Analyst von B of A Securities, Wamsi Mohan, hat seine Prognosen für das Unternehmen vor der anstehenden Quartalsberichterstattung präzisiert und geht von einer positiven Entwicklung trotz saisonaler Abschwächungen und eines schwierigen Marktumfelds aus. Dieses Szenario stellt einen interessanten Wendepunkt für Pure Storage dar, das sich traditionell in einem hart umkämpften Umfeld behaupten muss, in dem sich technologische Fortschritte, Preisentwicklungen bei Speicherkomponenten und Wettbewerbsdruck gegenseitig beeinflussen. Der Speichersektor, insbesondere der Bereich NAND-Flash-Speicher, ist für Pure Storage von essenzieller Bedeutung, da das Unternehmen eine Vielzahl seiner Systeme auf Flash-basierten Technologien aufbaut. Die Preisgestaltung bei NAND-Speicherchips ist dabei ein maßgeblicher Kostentreiber, der direkten Einfluss auf die Gewinnmargen hat.
Aktuell beobachtet Mohan eine Schwäche der NAND-Preise, die für Pure Storage von Vorteil sein könnte. Historisch betrachtet kauft das Unternehmen NAND-Rohmaterial vermehrt in Phasen fallender Preise ein, wodurch sich Einkaufskosten reduzieren lassen und langfristig eine Margenverbesserung ermöglicht wird. Diese Strategie dürfte in den kommenden Quartalen für eine Entlastung der Kostenseite sorgen und die operativen Margen stützen. Die aktuelle Prognose des Analysten sieht für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 einen Umsatz von etwa 772 Millionen US-Dollar vor, was leicht über den Markterwartungen von 770 Millionen US-Dollar liegt. Gleichzeitig wird ein Ergebnis pro Aktie von 26 Cent erwartet, ebenfalls minimal über den Konsensschätzungen.
Dabei betont Mohan, dass das erste Quartal traditionell das saisonal schwächste für Pure Storage ist, mit durchschnittlichen Umsatzrückgängen von 16 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Quartal seit 2016. Für dieses Jahr rechnet der Analyst allerdings mit einem moderateren Rückgang von rund 12 Prozent, was auf eine anhaltende Dynamik bei der Adoption von Lösungen wie FlashBlade und FlashBlade/E zurückzuführen ist. Diese Produktlinien tragen maßgeblich zur Weiterentwicklung der Unternehmensumsätze bei, auch wenn sie vorübergehend die Produktmargen etwas belasten. Trotz des erwarteten Margendrucks durch die FlashBlade/E-Produkte prognostiziert Mohan eine operative Marge von 10,7 Prozent im ersten Quartal, die leicht über den Schätzungen des Marktes von 10,6 Prozent und der eigenen Unternehmensprognose von 10,4 Prozent liegt. Den Hauptgrund sieht der Analyst in robusten Margen bei Abonnementverträgen, die ihre Bedeutung für die Profitabilität von Pure Storage kontinuierlich erhöhen.
Für das zweite Quartal erwartet der Experte Umsätze von 835 Millionen US-Dollar, geringfügig unter der Analystenschätzung von 839 Millionen US-Dollar. Die Margenaussichten werden für das zweite und dritte Quartal als positiv eingeschätzt, da die schwachen NAND-Preise eine Entspannung bei den Materialkosten bewirken dürften. Das Unternehmen profitiert somit von der marktüblichen Praxis, bei fallenden Preisen vermehrt NAND-Komponenten zu günstigen Konditionen vorzubesorgen. Die Gesamterwartung für das Geschäftsjahr sieht der Analyst unverändert, mit einer operativen Marge von etwa 17 Prozent. Aus Sicht der Unternehmensfinanzen ist dies ein ambitioniertes, aber realistisches Ziel, wobei die sich abzeichnende Margenverbesserung langfristig auch zum Wachstum beiträgt.
Trotz der optimistischen kurzfristigen Aussichten warnt Wamsi Mohan vor makroökonomischen und branchenspezifischen Unsicherheiten, die das Wachstum von Pure Storage limitierten könnten. Im laufenden Jahr rechnet er mit einer Zurückhaltung bei IT-Investitionen in den Quartalen zwei und drei, hervorgerufen durch eine allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit und eine abwartende Haltung bei Unternehmensentscheidern im Bereich IT-Hardware. Besonders im Speichermarkt sind die Investitionen defizitär, da sich viele Anschaffungen verschieben lassen und Kunden die Ausgaben kritisch prüfen. Hinzu kommt ein zunehmender Wettbewerb, insbesondere durch Dell Technologies, das mit neuen Produkten und aggressiver Preispolitik Marktanteile anstrebt. Diese Konkurrenz erhöht den Preisdruck und könnte die Margenentwicklung erschweren.
Weitere Risiken sieht der Analyst in der sich wandelnden IT-Landschaft, etwa in der verstärkten Migration von Unternehmensanwendungen und Daten in die Public Cloud. Dieser Trend würde die Nachfrage nach selbstverwalteten Speicherlösungen, wie sie Pure Storage anbietet, nachhaltig beeinflussen und stellt eine langfristige Herausforderung dar. Gleichzeitig sind etablierte Wettbewerber wie NetApp, Hewlett Packard Enterprise sowie Dell-EMC scharfe Konkurrenten, deren eigene Innovationen und Marktstrategien nicht unterschätzt werden dürfen. Auch das Risiko von operativen Herausforderungen bei der Skalierung und der Pflege der Wettbewerbsvorteile bei Softwarelösungen für Speicherverwaltung ist ein Faktor, der die Unternehmensentwicklung bremsen könnte. Auf der positiven Seite hebt der Analyst die Chancen hervor, die sich aus einer schnelleren Erholung der kommerziellen Nachfrage, einem weiteren Rückgang der Flash-Speicherkosten und einer zügigeren Behebung von Lieferkettenproblemen ergeben könnten.
Ebenso könnten unerwartete Gewinne bei Marktanteilen den Kurs noch zusätzlich beflügeln und zu einer Neubewertung des Unternehmens führen. Für die Investoren bedeuten diese Entwicklungen, dass Pure Storage trotz der derzeitigen Unsicherheiten Potenzial für Wachstum und Profitabilität besitzt. Die Positionierung im Markt für Flash-Speicher und die Fokussierung auf abonnementbasierte Geschäftsmodelle stärken die Resilienz des Unternehmens gegenüber konjunkturellen Schwankungen. Angesichts dieser Rahmenbedingungen raten Experten dazu, Pure Storage als ein Unternehmen zu beobachten, das zwar Herausforderungen in einem dynamischen Marktsegment hat, jedoch durch strategische Einkaufspolitik und innovative Produktangebote Margen verbessern und Wachstum realisieren kann. Insgesamt signalisiert die Analyse von B of A Securities, dass der schwache NAND-Preistrend für Pure Storage eine seltene Gelegenheit darstellt, die Kostenbasis zu optimieren und auf dieser Basis operativ profitabler zu werden.
Für Branchenbeobachter und Investoren ist es daher interessant zu sehen, wie das Unternehmen diese Chancen in den kommenden Quartalen umsetzt und ob es gelingt, den Margenanstieg nachhaltig zu gestalten. Die Kombination aus positiven Umsatzprognosen, stabiler operativer Marge und günstiger Kostenentwicklung schafft eine solide Grundlage für die weitere Entwicklung von Pure Storage in einem volatil bleibenden Marktumfeld. Damit positioniert sich das Unternehmen gut, um auch in einem von Wettbewerb und technologischem Wandel geprägten Sektor langfristig erfolgreich zu sein.