Revolut tritt PayPal bei: Der Aufstieg von Stablecoins In der dynamischen Welt der digitalen Finanzdienstleistungen hat Revolut, das Fintech-Unternehmen aus London, angekündigt, einen eigenen Stablecoin zu lancieren. Diese Entscheidung markiert einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung der Engine des digitalen Zahlungsverkehrs und reiht Revolut in die Riege der Unternehmen ein, die bereits Stablecoins anbieten, wie PayPal, das vor einem Jahr das Dollar-gekoppelte PYUSD eingeführt hat. Mit dieser Entwicklung wird das Potenzial der Stablecoins in der Finanzwelt wieder einmal unter Beweis gestellt. Stablecoins sind digitale Währungen, die in der Regel an einen stabilen Vermögenswert, häufig den US-Dollar, gekoppelt sind. Diese Koppelung gibt Nutzern die Sicherheit, dass ihr digitales Geld nicht extremen Preisschwankungen unterliegt, wie wir sie häufig bei weniger stabilen Kryptowährungen sehen.
Über 150 Milliarden Dollar wurden weltweit in Stablecoins wie Tether (USDT) und USD Coin (USDC) gehalten, und die Nachfrage wächst weiter. Eine aktuelle Untersuchung des Centre for Economics and Business Research (CEBR) zeigt, dass Unternehmen und Verbraucher in verschiedenen Ländern bereit sind, höhere Kosten für den Zugang zu Stablecoins zu zahlen. In Ländern wie Argentinien kann dieser Aufschlag sogar 30 % betragen. Schätzungen zufolge werden diese Länder im Jahr 2024 fast fünf Milliarden Dollar für den Zugang zu Stablecoins aufwenden, und diese Zahl könnte bis 2027 auf 25 Milliarden Dollar steigen. Diese Entwicklung unterstreicht die enorme Nachfrage nach stabilen digitalen Währungen.
Die Gründe für diese Nachfrage sind vielschichtig. In einer Umfrage von YouGov, die von Visa und anderen Unternehmen in fünf Schwellenländern durchgeführt wurde, gaben 47 % der Befragten an, Stablecoins hauptsächlich als Zugang zu US-Dollars zu nutzen. Weitere 43 % nannten bessere Wechselkurse, und 32 % verwenden Stablecoins für grenzüberschreitende Zahlungen. Der internationale Zahlungsverkehr ist oft teuer und zeitaufwendig, und Stablecoins bieten eine Möglichkeit, die Effizienz und Kosteneffektivität zu erhöhen. Die Verknüpfung von Blockchain-Technologie mit Stablecoins verspricht, das Banken- und Versicherungssystem von Grund auf zu verändern.
Doch der Aufstieg der Stablecoins ist nicht nur eine positive Entwicklung. Chainalysis hat festgestellt, dass Stablecoins in fast drei Vierteln aller Krypto-Betrugsfälle im letzten Jahr verwendet wurden und mehr als 80 % der Zahlungen an sanktionierte Personen und Unternehmen abgewickelt wurden. Regulierung und Überwachung sind daher unerlässlich, um die Integrität des Marktes zu gewährleisten. Mit der angekündigten Einführung seines eigenen Stablecoins tritt Revolut einer zunehmend umkämpften Gruppe von Unternehmen bei, die die nächste Generation von Finanzdienstleistungen gestalten wollen. PayPal, das im letzten Jahr PYUSD eingeführt hat, ist bereits als einer der führenden Akteure im Bereich der Stablecoins etabliert.
Mit einem Marktanteil von über 730 Millionen Dollar hat das Unternehmen bewiesen, dass es in der Lage ist, ein erfolgreiches Stablecoin-Modell zu implementieren. Die Frage, die sich Experten immer wieder stellen, ist: Wer wird die Nachfrage nach Stablecoins langfristig befriedigen? Während private Stablecoins wie der von Revolut und PayPal florieren, steht die Herausgabe von staatlich unterstützten digitalen Währungen, auch bekannt als Central Bank Digital Currencies (CBDCs), ebenfalls im Fokus. Diese digitalen Währungen könnten eine Konkurrenz für die bestehenden Stablecoins darstellen, insbesondere wenn sie von großen Zentralbanken wie der US-Notenbank oder der Europäischen Zentralbank herausgegeben werden. Stablecoins bieten jedoch viele Vorteile, die sie zu einer attraktiven Option für Verbraucher und Unternehmen machen. Sie ermöglichen schnellere, billigere und transparentere Transaktionen im Vergleich zu traditionellen Banküberweisungen.
Dies ist besonders wichtig für Menschen in Entwicklungsländern, die möglicherweise keinen Zugang zu leistungsfähigen Bankdienstleistungen haben. In einigen Fällen können Stablecoins sogar als wertstabile Alternative zu nationalen Währungen dienen, die unter Inflation oder wirtschaftlicher Unsicherheit leiden. Für die USA könnte die Schaffung eines robusten Stablecoin-Ökosystems sogar dazu beitragen, die Dominanz des US-Dollars als weltweite Reservewährung zu stärken. Laut Federal Reserve-Gouverneur Christopher Waller könnte die Abhängigkeit von Stablecoins vom Dollar tatsächlich dazu führen, dass dieser als Leitwährung erhalten bleibt. Wenn private Unternehmen und Start-ups in diesem Bereich innovative Lösungen entwickeln, wird erwartet, dass sie langfristig bedeutenden Einfluss auf die zukünftige Gestaltung des Geldes haben.
Die strategische Ausrichtung der USA sollte daher darauf abzielen, ein aktives, aber verantwortungsbewusstes Stablecoin-Ökosystem zu fördern. Solche Initiativen könnten nicht nur wirtschaftliches Wachstum stimulieren, sondern auch zur finanziellen Inklusion beitragen, indem sie breitere Bevölkerungsschichten in den digitalen Finanzierungsprozess einbeziehen. Dabei wird es entscheidend sein, die richtige Balance zwischen Innovation und Regulierung zu finden, um sowohl Verbraucher als auch Investoren zu schützen. Die Entwicklung des Payment-Markt zeigt, dass immer mehr Unternehmen bereit sind, in Stablecoins zu investieren und diese zu entwickeln. Firmen wie Revolut und PayPal haben bereits bewiesen, dass es einen Markt gibt, der nach sicheren, stabilen und benutzerfreundlichen digitalen Zahlungsmethoden sucht.