Mining und Staking Interviews mit Branchenführern

Schleswig-Holstein sagt Microsoft den Kampf an – Warum die Digitalisierung auf Open Source setzt

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'We're done with Teams': German state hits uninstall on Microsoft

Der deutsche Bundesland Schleswig-Holstein beendet die Nutzung von Microsoft-Programmen und setzt auf Open-Source-Software, um digitale Souveränität und Kosteneffizienz zu gewährleisten. Ein Blick auf die Hintergründe, Herausforderungen und die Bedeutung dieses Paradigmenwechsels in der öffentlichen Verwaltung.

Die Digitalisierung hat in den vergangenen Jahren rasant an Bedeutung gewonnen, nicht nur in der Privatwirtschaft, sondern auch in staatlichen Institutionen. Dabei ist die Frage nach der Wahl der Softwarelösungen zu einem essenziellen Thema geworden, das nicht nur technische, sondern auch politische und wirtschaftliche Dimensionen umfasst. Schleswig-Holstein, ein nördliches Bundesland Deutschlands, geht hier einen mutigen und viel beachteten Weg, indem es Microsoft endgültig den Rücken kehrt und stattdessen auf Open-Source-Software setzt. Dieser Entschluss markiert nicht nur einen technologischen Wechsel, sondern beinhaltet auch ein wichtiges Signal für die digitale Souveränität und die Unabhängigkeit von globalen Konzernen. Der Abschied von Teams, dem bekannten Kollaborationstool aus dem Hause Microsoft, ist dabei symbolisch für eine weitreichendere Entscheidung.

In weniger als drei Monaten sollen nahezu alle staatlichen Angestellten im Land, einschließlich Richter, Polizisten und andere Verwaltungsmitarbeiter, keine Microsoft-Produkte mehr nutzen. Diese drastische Umstellung betrifft bereits heute rund 30.000 Mitarbeiter – die Hälfte aller 60.000 Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Das Land plant darüber hinaus, auch Lehrkräfte in den kommenden Jahren einzubinden.

Der Grund für diesen radikalen Schritt liegt in der Sorge um die digitale Abhängigkeit von US-amerikanischen Großkonzernen und den damit verbundenen Kontrollverlust über Daten und Systeme. Schleswig-Holstein will die Hoheit über seine digitale Infrastruktur zurückgewinnen und die Prozesse sowie gespeicherten Daten innerhalb einer transparenten und sicheren Umgebung verwalten können. Der Digitalisierungsminister Dirk Schroedter bezeichnet das Ziel als „Take back control” – die Kontrolle zurückerobern. Ein zentraler Aspekt dieser Strategie ist die Einführung von Open-Source-Software, deren Quellcode für jedermann einsehbar ist und somit eine tiefgreifende Anpassung und Evaluation ermöglicht. Als erster Schritt wurde Microsoft Word und Excel durch LibreOffice ersetzt, ein freies und kostenloses Softwarepaket, das die grundlegenden Funktionen für Textverarbeitung und Tabellenkalkulation bietet.

Gleichzeitig ersetzt Open-Xchange das Microsoft Outlook, welches für E-Mails und Kalender genutzt wird. Langfristig strebt das Land den Wechsel zum Linux-Betriebssystem an, um die Plattformunabhängigkeit zu sichern und endgültig von Windows loszukommen. Die Entscheidung fällt in eine Zeit erhöhten geopolitischen Spannungen zwischen der EU und den USA, bei denen technologische und digitale Themen eine immer größere Rolle spielen. Die Rückkehr Donald Trumps an die US-Spitze sowie der Krieg in der Ukraine haben die Verwundbarkeit Europas – sowohl in Energiefragen als auch im Bereich der digitalen Infrastruktur – deutlich gemacht. „Die Energieabhängigkeiten haben sich offenbart, nun erkennen wir auch unsere digitalen Abhängigkeiten“, so Schroedter in einem Gespräch mit AFP.

Die Cloud-Infrastruktur soll künftig ebenfalls auf öffentliche, deutsche Trägerschaft umgestellt werden, sodass es keine Abhängigkeit mehr von amerikanischen Cloud-Diensten gibt. Aus ökonomischer Sicht verspricht der Umstieg auf Open Source zudem erhebliche Einsparungen. Die Lizenzkosten für Microsoft-Produkte gehören zu den größten Ausgaben im IT-Bereich öffentlicher Verwaltungen. Die Umstellung erfordert zwar Investitionen in Schulungen und Anpassungen, mittelfristig jedoch dürften die Ersparnisse signifikant sein. Experten wie Benjamin Jean von Inno3 weisen außerdem darauf hin, dass unerwartete Kosten beispielsweise durch obligatorische Updates bei proprietärer Software immer wieder Unternehmen und Verwaltungen „an die Gurgel“ gehen können.

Doch die Umstellung ist nicht ohne Herausforderungen. Mitarbeitende müssen geschult und mitgenommen werden, damit der Wechsel reibungslos verläuft. Angestellte fürchten oft den Umbruch und den damit verbundenen Mehraufwand. Ohne gezielte Begleitung könnte es zu Widerständen und dem Wunsch nach Rückkehr zur alten Software kommen. IT-Professor Francois Pellegrini warnte vor öffentlichen Aufschreien, die massive Unsicherheiten und Frustrationen mit sich bringen können.

Schleswig-Holstein ist nicht das einzige Beispiel für einen Weg hin zu mehr digitaler Unabhängigkeit. Die bayerische Landeshauptstadt München hatte bereits in den 1990er Jahren als Vorreiter einen ähnlichen Weg beschritten, indem sie Open-Source-Software in der Verwaltung einführte. Im Jahr 2017 kehrte die Stadt allerdings teilweise zu Microsoft zurück, da politische Unterstützung schwand und Kompatibilitätsprobleme mit anderen Systemen entstanden. Andere öffentliche Dienste wie die französische Gendarmerie setzen seit zwei Jahrzehnten auf Linux, und auch Indien entwickelt mit dem System „Maya OS“ eigene Lösungen, um weniger abhängig von westlichen Anbietern zu sein. Darüber hinaus zeigen auch andere europäische Städte wie Kopenhagen oder Aarhus in Dänemark Interesse an einer Abkehr von Microsoft, während seit Anfang 2024 mit dem Interoperable Europe Act eine EU-weite Gesetzgebung die Nutzung von Open Source essenziell fördert.

Die Initiative zielt darauf ab, offenen Standards und die Zusammenarbeit der Verwaltungssysteme auf europäischer Ebene zu stärken, was langfristig den Zugriff auf proprietäre Software einschränken und den Einsatz freier Software attraktiver machen soll. Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung ruht auf einer komplexen Mischung aus technologischem Fortschritt, politischem Willen und gesellschaftlichem Vertrauen. Schleswig-Holsteins Schritt zeigt, dass dieser Prozess mehr umfasst als die reine Auswahl von Softwaretools. Es ist ein klares Bekenntnis zu Souveränität, Transparenz und nachhaltiger Kostenkontrolle. Die Bewegung weg von US-Konzernen hin zu offenen Systemen und regionalen Lösungen birgt Potenzial für Europa, die digitale Zukunft selbstbewusst und unabhängig zu gestalten.

Die nächsten Jahre werden zeigen, wie gut sich solche ambitionierten Umstellungen in der Praxis bewähren. Schleswig-Holstein fungiert bereits jetzt als Vorbild, das anderen Bundesländern und öffentlichen Institutionen wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse liefern kann. Die Herausforderungen in der Umsetzung, die Notwendigkeit einer offenen Kommunikation mit den Beschäftigten sowie technische Anpassungen sind enorm. Doch die Aussicht auf eine digital souveräne Infrastruktur, geringere Abhängigkeiten und niedrigere Kosten macht diesen Weg zukunftsweisend. Schließlich lässt sich festhalten, dass die Diskussion über digitale Unabhängigkeit und offene Softwarelösungen keineswegs nur eine lokale oder nationale Angelegenheit ist.

Vor dem Hintergrund globaler Machtverhältnisse und geopolitischer Unsicherheiten stellt der Abschied von Microsoft durch Schleswig-Holstein einen wichtigen Mosaikstein für ein digitales Europa dar, das selbstbestimmt und resilient agiert. Die mutigen Entscheidungen heute formen das Fundament der digitalen Gesellschaft von morgen.

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